Long description: Ist Geschlecht eine der Metakategorien geschichtswissenschaftlicher Forschung, die integriert in jeder Analyse zu berücksichtigen ist? Oder sind separierte, das Geschlecht isolierende und fokussierende Zugangsweisen nach wie vor legitim - ja sogar notwendig, um Geschlecht (wieder) in die Geschichte einzuschreiben? Der Band geht anhand aktueller Forschungsprojekte aus historisch arbeitenden Disziplinen der Frage nach, wie die Kategorie »Geschlecht« zurzeit untersucht wird und welche spezifischen Probleme und Vorzüge mit den unterschiedlichen Zugriffsweisen verbunden sind. Methodische und (meta-)theoretische Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt
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Obschon Städte zurzeit vor allem durch ihre drastischen Probleme in unser Bewusstsein treten, ist es sinnvoll, auch nach der urbanen Wende an einer Vorstellung von der »guten Stadt« festzuhalten. Dieser Topos bildet eine Konstante der normativen Reflexion der menschlichen Lebensform, die dadurch, dass die Stadt das menschliche Habitat par excellence geworden ist, neue Bedeutung erlangt. Durch eine kritische Rekonstruktion der Geschichte von der »guten Stadt« anhand klassischer sowie zeitgenössischer Beiträge - von Platons Kallipolis bis zu von Borries' Klimakapseln - zeigt Mara-Daria Cojocaru, wie ein gewisser Rest-Utopismus das gesellschaftliche Handeln in den Städten begleiten kann. Sie zeigt: Nicht die gebaute Umwelt bringt bedeutsame Formen von Gesellschaft hervor - vielmehr verhält es sich umgekehrt
For the first time, this volume compiles essays on aspects of the 19th and 20th century history of leisure and consumption in the Silesian metropolis Breslau. How and where did the inhabitants of Breslau spend their leisure time, what athletic activities did they pursue, where did they shop, what cultural offerings did they enjoy? These questions, among others, are the focus of this volume, which uses an interdisciplinary historical approach
Long description: Biographische Praktiken konstruieren Subjekt und Identität, Wissens- und Handlungspotenziale - auf geschlechtsspezifische Art.Dieser Band versammelt Studien zur Selbstinszenierung, Rezeption, Identitätskonstruktion in Theorie, Geschichte und Literatur vom 16. bis zum 21. Jahrhundert in Auseinandersetzung mit der Tradition der Geschlechterforschung. Die Beiträge analysieren Praktiken des Erschließens, Sichtbarmachens (making visible) und des Sichtbarhaltens (keeping visible) von Geschlechterwissen im auto_biographischen Zusammenhang
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»Gemeinschaft« ist ›in‹: Inmitten einer allgegenwärtigen Krise kollektiver Subjektivierungen ist eine paradoxe Renaissance von Anrufungen des Begriffs der »Gemeinschaft« zu verzeichnen. Juliane Spitta nähert sich dem Begriff der politischen Gemeinschaft aus theoretischer und kulturhistorischer Warte. Im Kontext aktueller Debatten thematisiert sie die ambivalente Wirkungsmacht der Gemeinschaft im politischen Imaginären, analysiert Geschichte und biopolitische Bedeutung - von Hobbes über die Romantik bis zur Gegenwart - und diskutiert Perspektiven einer Philosophie der Gemeinschaft jenseits von sehnsüchtig-romantischem Identitätsdenken und völkischer Erbauung
Dieses Handbuch macht queere Zeitgeschichte im deutschsprachigen Raum zum ersten Mal einem breiten Publikum zugänglich. Die Beiträge und Quellen geben Einblicke in die Geschichte gleichgeschlechtlich liebender und geschlechtlich nicht-normativ auftretender Menschen: von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und nicht-binären Personen sowie intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) in der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, Österreich und der Schweiz. Ein Fokus liegt auf der Frage, welche Rolle die »Anderen« für die Produktion gesellschaftlicher Normen spielen. Im ersten von drei Bänden beleuchten die Beitragenden queere Räume und Raumpraktiken - von A wie Archiv bis Z wie Zuhause
Wie sind die Menschenrechte heute angemessen zu verstehen? Sich ausschließlich auf ihren rechtlichen Gehalt oder ethisch-moralischen Anspruch zu konzentrieren, genügt dafür offenbar nicht. Notwendig ist es vielmehr, die Dimension des Politischen, die diesen Rechten eigen ist, systematisch in den Blick zu nehmen: Erst im Feld der sozialen Praxis und in den historisch bezeugten Erfahrungen handelnder Individuen wird ein moralisch-rechtlicher Anspruch konkret greifbar. Am Beispiel des zeitgenössischen Umgangs mit dem Erbe des französischen Kolonialkrieges in Algerien setzt Daniel Bogner Theorie und Praxis, Normativität und Geschichte konsequent miteinander in Beziehung. Ergebnis ist ein neues Verständnis der Menschenrechte - jenseits der Sackgassen einer rein historischen oder exklusiv geltungstheoretischen Perspektive
Seit dem Mord an George Floyd durch den Polizeieingriff in den Vereinigten Staaten im Mai 2020 und der daraus erwachsenen (Social Media-)Bewegung #blacklivesmatter hat auch die Beschäftigung mit den verschiedenen Formen von Rassismus in Deutschland zugenommen. Konnte der Begriff vor wenigen Jahren in wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskursen weitgehend nur schwierig oder selten genutzt werden, hat er sich inzwischen hierzulande auch als Gegenbegriff zur globalen Wirkmächtigkeit rechter Ideologien, die besonders Identitätskategorien zur Legitimation mörderischer Gewalt heranziehen, sowie im Kontext globaler Diversifizierungsmaßnahmen im Diskursmainstream durchgesetzt. Dieser Erfolg des Begriffs lässt auch die filmischen Produktionen zu Themen von Menschenfeindlichkeit, die auf Repräsentationskategorien basieren, in einem neuen Licht erscheinen. Filme zu Themen des Rassismus versuchen, Aufklärungsarbeit im Sinne anti-rassistischer Praxis zu leisten, während beispielsweise propagandistische Videos rechter und dschihadistischer Kreise zur (re-)produktiven Verhandlung von Rassismus beitragen. Andererseits lassen sich Filme, die scheinbar nichts mit Rassismus zu tun haben, bei einem genaueren analytischen Blick sehr wohl als Verstärkungs-, Reproduktions- oder Verschleierungsakteure von Rassismen verstehen. So sind Filme immer schon im Sinne von (Un-)Sichtbarkeitsmaschinen dazu geeignet, soziale Verhältnisse zu veräußerlichen und so ungedachte Zusammenhänge zu denken. In dieser argumentativen Bi-Perspektivität – Sichtbarwerden der Rassismusdiskurse und Filme als Sichtbarkeitsmedien sozialer Verhältnisse – geht der vorliegende Sammelband Diskursformen des Rassismus, seiner Filmkulturen und Möglichkeiten des (anti-rassistischen) Widerstands besonders/aber nicht nur im deutschsprachigen Kontext nach. Daran schließen sich folgende Fragen an: Wie sieht der Zusammenhang von (fiktionalen) Filmen und Formen des Rassismus in Film-kulturen aus? Wie gehen fiktionale Formate mit Antisemitismus, Rechtsradikalismus, antimuslimischem Rassismus, Antiziganismus und whiteness um? Und wie versuchen aktuelle (auch experimentelle) filmische Formate, Rassismus entgegenzutreten? Im Zentrum des Sammelbandes stehen die Filme und ihre Geschichten selbst. Ziel ist es, das Erkenntnispotential von Filmen in der Auseinandersetzung mit Rassismus zu befragen: Was genau am Rassismus machen die Filme sichtbar? Wie lassen sich mögliche historische Entwicklungen narrativer audiovisueller Diskursformen (für den deutschsprachigen Kontext) darstellen? Wie verändern sich in diesen Entwicklungen die Auseinandersetzungen mit jenen rassistischen Formen? Und grundsätzlich: Wie stehen Film und Rassismus zueinander? Die Beiträge des Sammelbands explorieren so diverse Erscheinungsformen des Rassistischen: Umweltrassismus, Antisemitismus, Rassismus gegen Schwarze Menschen, Anti-Zig*anismus, anti-muslimischer Rassismus, Rassismus und Gender, rechtsextremer Rassismus in Deutschland und filmische Erinnerungskultur, Afropolitanismus und Rassismus, Rassismus ohne Rassen*/Rassismus gegen Migrant:innen. Beiträge von Ömer Alkin , Julia Bee, Julia Dittmann , Irina Gradinari , Hilde Hoffmann , Kien Nghi Ha Hauke Lehmann, Radmila Mladenova,, Tobias Nagl , Burrhus Njanjo und Alena Strohmaier