In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 20-35
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 113-117
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 401-405
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 13-19
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, p. 46-53
In: Technikfolgen und sozialer Wandel: zur politischen Steuerbarkeit der Technik; Symposion des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Hochschule der Bundeswehr München, p. 125-141
Der Wandel der Risikoperzeption und -akzeptanz breiter Bevölkerungskreise ist ein für technologische Innovationen unmittelbar entscheidungsrelevanter Faktor geworden. Der Verfasser benennt die wesentlichen Elemente der aktuellen Diskussion um technologische Risiken und zeigt die Perspektive einer "sozialwissenschaftlichen Risikoforschung". Im Anschluß daran werden "Modelle einer gesellschaftlichen Konsensfindung" dargestellt und aus der Sicht der "sozialwissenschaftlichen Risikoforschung" erörtert. Die anschließende Diskussion thematisiert vor allem die Frage der interdisziplinären Kommunikation zwischen Sozialwissenschaftlern und "technischer Intelligenz".
Der Beitrag nimmt die Struktur der Follower-Verknüpfungen zwischen TwitternutzerInnen in den Blick, die sich an bestimmten Themen und Diskursen beteiligen. Verdichtungen in diesen Netzwerken verstehen die Autoren als (Teil-)öffentlichkeiten, deren Analyse Einblicke in die Partizipationsstrukturen in öffentlichen Kommunikationsprozessen ermöglicht. Anhand zweier Beispiele aus dem Feld der politischen Kommunikation wird die Vorgehensweise bei der Datensammlung, -aufbereitung und -analyse dargelegt und vor dem Hintergrund des methodologischen Konzepts diskutiert. Die Ergebnisse der beiden Fallstudien werden anschließend verglichen und daraus Faktoren für die Beschreibung von Twitter-Communities in politischen Kontexten abgeleitet. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf weiterführende Analysen und Anwendungsfelder von Clusteranalysen in Twitter-Follower-Netzwerken.
The key idea of the first chapter is that regions at different levels, at origin and at destination, function as relevant frames in structuring migration fields. Transnational fields are not only dense interactions between pairs of societies having Romania as origin, but a configuration of interactions among clusters of sending microregions in Romania and receiving macroregions, formed by clusters of receiving countries. Changing the unit of analysis from national societies to regions at different levels allows for a dynamic picture of multisited and multilevel regionalism in understanding transnational migration. Survey and census data are aggregated to reach this picture. The multiregional model of transnationalism is developed by four axes or layers on migration streams, cross-border networks, transnational habitus and migration experiences at individual and family levels. This comprehensive, multilayer approach requires the use of multiple data sets (the EUCROSS survey on Romanian natives, the Romanian census data from 2011 and the Romanian subsample from the Eurobarometer 73.3 on New Europeans) that are able to capture the complexity of the model.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 4695-4707
"Mead hat einen Ansatz zur Grundlegung von Gesellschaft vorgebracht, in dessen Zusammenhang er Erkenntnisfragen bearbeitet hat. Bezeichnend für ihn ist, dass er die Wahrnehmung eines Subjekts bezogen auf Körperlichkeit, Handlungspraxis und die intersubjektive Struktur thematisiert. Wird - anstatt von reinen Geistwesen auszugehen - die organische Konstitution von Lebewesen in die Betrachtung über die Bedingungen von Erfahrung miteinbezogen, ergeben sich eine Reihe erkenntnistheoretischer Fragen, die sich auf die Wahrnehmung von (sozialen wie physischen) Objekten in der Umwelt beziehen. Darin enthalten ist das Problem des gegenseitigen Erfassens sozialer (Lebe-)Wesen, was für eine Fundierung von Sozialität von entscheidender Bedeutung ist: Wie kann begründet werden, dass es zur Erfahrung von permanenten Objekten (die äußere Natur und die Dinge in ihr) kommt? Des Weiteren kommt die Frage auf, wie in der Wahrnehmung von den physischen Objekten in der Umwelt pflanzliche und tierische Lebensformen und schließlich soziale Organismen (Personen) unterschieden werden können. Meads Ziel muss es folglich sein, die Mechanismen aufzuzeigen, mittels derer sich soziale Personen als Lebewesen von den physischen Objekten differenzieren lassen. Das Entscheidende ist laut Mead die Beziehung zur Struktur des sozialen Verhaltens. Die Eigenart, soziales Verhalten zu zeigen, was in einem allmählichen Prozess eine individuelle Identität entstehen lässt, und die Fähigkeit, permanente Objekte in der Erfahrung bilden zu können, begreift Mead als Resultat der Einwirkung der sozialen Mechanismen, die sich aus der Interaktion mit anderen sozialen Organismen ergeben. Entsprechend ist das Konzept daran zu messen, welche Strategien es enthält, wie anhand des körperlich-dinglichen Auftretens von Wahrnehmungsobjekten beurteilt werden kann, ob es sich beim Gegenüber um eine soziale Person handelt. Eine Rekonstruktion des Ansatzes lässt aber einzig den Schluss zu, dass Mead völlig offen lässt, wie die Differenzierung von Objekten in der Wahrnehmungserfahrung vonstatten gehen soll, wie also das Individuum zwischen rein physischen Objekten, Lebewesen und den sozialen Organismen unterscheiden könnte. Es lässt sich zeigen, dass sich diese Schwierigkeit als immanentes Problem seines methodischen Vorgehens ergibt." (Autorenreferat)
"Es sind zwei Formen von Übertragungen, auf die Handlungszuschreibungen Technik gegenüber im Wesentlichen zurückgeführt werden können: die Übertragung von Situationsdefinitionen (Deutung) und die Übertragung von Handlungsvollzügen (Delegation). Die im Alltag allgegenwärtigen und zumeist unbewusst und spontan erfolgenden Akteurs- und Handlungs-Deutungen technischer Artefakte und Abläufe sind vor allem ein Resultat soziomorpher Deutungen. Soziomorphe Deutungen sind Übertragungen sozialer Situationsdefinitionen auf Situationen der Interaktion mit (oder zwischen) technischen Artefakten, die auf einer wahrgenommenen Ähnlichkeit mit Situationen (direkter oder mittelbarer) zwischenmenschlicher Interaktion beruhen. Die wahrgenommene Ähnlichkeit betrifft dabei typischerweise die Situation als Ganze und nicht alle einzelnen Situationsbestandteile, weshalb auch manifeste Differenzen zwischen Mensch und Technik von soziomorphen Deutungen nicht abhält. Voraussetzung der Delegation menschlicher Handlungsvollzüge an technische Artefakte ist es, diese Artefakte (in geringerem oder größerem Umfang) dazu zu befähigen, sich von sich aus sinnhaft zu verhalten, sie also dazu zu bringen, ihr eigenes Verhalten an der erzeugten Selektivität der ihnen mechanisch oder computertechnisch einprogrammierten Verhaltensprogramme zu orientieren. Die Beobachtung eines in diesem Sinne sinnhaften technischen Verhaltens ist die zweite Grundlage technischer Handlungszuschreibung. Sie wird zum einen in dem Maße nahe gelegt, in dem auch die erzeugte Selektivität des sinnhaften Verhaltens menschlicher Akteure eine von diesen Akteuren nicht selbst erzeugt Selektivität ist. Und sie wird zum anderen nahe gelegt durch das Maß, in dem technische Artefakte nicht nur als die Vollzugsorgane von Handlungen (d.h. als deren Handlungsselbst nach Coleman), sondern auch als für den Handlungsentwurf zuständig (also als Objektselbst der Handlung) agieren bzw. wahrgenommen werden. Der Vortrag hat diese beiden Formen, Handlungsträgerschaft von Technik als Zuschreibungsphänomen zu thematisieren, zum Gegenstand." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 4597-4610
"Soziologie wird, je nach Autor, definiert als Wissenschaft vom sozialen Handeln, sozialen Systemen oder auch (sozialer) Kommunikation. In der 'alten' soziologischen Systemtheorie (e.g. Marx, Parsons) werden soziale Systeme tendenziell als Strukturen aufgefasst. Mit Luhmanns problemfunktionalistischer Wende wird jedoch das Konzept sozialer Systeme radikal dynamisiert. Prozess und Dynamik treten klar in den Vordergrund. Dabei erlauben die systemtheoretischen Konzepte der Systemhierarchie und Emergenz eine schlüssige Integration des Soziologischen mit den anderen (naturwissenschaftlichen) Disziplinen. Dies in den Dimensionen des Objektbereichs und der Wissenschaft und Wissenschaftstheorie selbst. Damit wird die Konzeption einer konsistenten und durchgängigen theoretischen Struktur von den binären Bits der Informatik und IT bis hin zur Komplexität hochkontingenter sozialer und kultureller Systeme möglich. Soziokybernetik öffnet so den Weg für eine Soziologie als 'Science of (social) complexity'. Die der Systemwissenschaft inhärente Interdisziplinarität legt es nahe, eine solche Konzeption in die philosophischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen hinein zu verlängern. Dazu liefert der einem großen Teil der neueren Systemwissenschaft zugrunde liegende erkenntnistheoretische Konstruktivismus (von Foerster, von Glasersfeld, Kjellman) das konzeptuelle Instrumentarium. Spencer-Brown mit seiner Grundlegung der Mathematik in den 'Laws of Form' steuert ein zuvor fehlendes zentrales Bindeglied zwischen Mathematik, Erkenntnistheorie und letztlich auch den anderen Wissenschaften bei. Auf den Grundlagen eines phänomenologisch inspirierten erkenntnistheoretischen Konstruktivismus verschwinden zwar die Unterschiede zwischen Gesellschaft und Natur oder Geistes- und Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften nicht, sie verlieren aber ihren ontologisch-grundsätzlichen Charakter und werden zu Systemgrenzen im Rahmen eines übergreifenden Kontexts, der sich als Einheit der Wissenschaft konzipieren lässt. Die Systemgrenze, ein Kernkonzept der Systemtheorie, kann sowohl geschlossen wie auch offen sein, auch die Grenze zwischen Natur und Gesellschaft. Diese wird zwar immer weiter hinausgeschoben durch gesellschaftsinterne Problemlösungen und somit geschlossener (Gesellschaft wird autonomer), sie wird jedoch durch immer massivere Eingriffe in die Natur auch immer offener (Gesellschaft wird verletzlicher). Soziokybernetisch ist das nicht verwunderlich, da Gesellschaft in das von ihr aus nicht steuerbare globale Ökosystem integriert ist. Der Beitrag konzentriert sich auf Information als zentrales Konzept zum Verständnis der Komplexitätsbeziehung Gesellschaft-Natur, der Nichtsteuerbarkeit des globalen Ökosystems und der begrenzten Steuerbarkeit sozialer Systeme auch in der Informationsgesellschaft." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 4684-4694
"Hinsichtlich ihrer methodischen Verfahren weisen Soziologie und Lebensphilosophie (auch ihre vitalistischen Varianten) entscheidende strukturelle Übereinstimmungen auf, die die Vermutung aufkommen lassen, dass hier nicht nur eine genealogische, sondern eine genetische Verwandtschaft besteht. Im Vortrag soll es um diese konvergierenden Strukturierungsmethoden gehen, und darum, inwiefern die lebensphilosophische Methode für die Soziologie fruchtbar sein könnte. Das betrifft grundlegend den Begriff der Emergenz, und damit einhergehend den Begriff der Eigengesetzlichkeit, mit dem eine Lebensphilosophie die fundamentale Verschiedenheit von Leben und Nichtleben markiert. Seit ihrer Gründung rekurriert die Soziologie ebenfalls auf eine prinzipiell eigengesetzliche Sphäre (das Soziale), die nur sie innerhalb der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen angemessen untersuchen könne. Aber auch innerhalb ihrer vielfältigen Beobachtungsbereiche deckt die Soziologie die Struktur der Eigengesetzlichkeit bzw. Emergenz auf, wenn sie z.B. innerhalb des Sozialen eigengesetzliche Bereiche wie Institutionen (Durkheim, Gehlen) oder autopoetische soziale Subsysteme (Luhmann) analysiert. Über diese historische Genealogie hinaus gibt es gute Gründe für die Soziologie, den Begriff des 'Lebens' strukturell ein- und auszubauen. Er könnte die gemeinsame Referenz für eine Allgemeine Soziologie darstellen, um damit soziologistische, kulturalistische oder andere Verkürzungen in Bezug auf das soziale Ganze zu vermeiden. Eine solche Allgemeine Soziologie beschriebe das soziale Ganze als eine Vielheit vitaler Prozesse, die aus natürlichen, anthropologischen und artifiziellen Partialelementen Vergesellschaftungsformationen entstehen lassen. Die Elemente, aus denen sich das zu beschreibende spezifische Leben zusammensetzt, würden die existentiellen Erlebensstrukturen einzelner Individuen, die vitale Struktur menschlicher Gesellschaften, und die philosophisch-anthropologische Bestimmtheit des Menschen genauso umfassen, wie die artifizielle Beschaffenheit der Kultur, sowie die Eigengesetzlichkeit des Sozialen, der Diskurse, ihrer Systeme, Strukturen und Institutionen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, p. 3114-3122
"Die Etablierung der Soziologie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin verdankt sich nicht zuletzt der Entwicklung von Theorien sozialen Handelns, die das Individuum in den Mittelpunkt rücken, um gesellschaftliche Phänomene zu erklären. Nicht nur die Soziologie, sondern auch die Handlungstheorie beruht auf Grundideen der Aufklärung und ist damit letztlich ein Produkt der Moderne. Die Vorstellung eines Individuums, das als freier und eigenverantwortlicher Handlungsträger losgelöst von Tradition und Gemeinschaft rational kalkulierend agiert, wäre für vormoderne Zeiten ebenso undenkbar, wie die Idee der gestaltenden Handlungsfähigkeit der selbstbestimmt koordinierten Individuen. Bei aller Kritik die dem homo oeconomicus und dem demokratisch gelenkten Staat immer wieder entgegengebracht wurde, ist doch beides zumindest als Idealtypus nicht aus der Geschichte der Neuzeit wegzudenken. Dass nun beides zugleich - sowohl der Glaube an die 'Trägerschaft' der Handelnden als auch jener an die selbstbestimmte Gestaltungsfähigkeit der Demokratie - schwindet, dürfte kein Zufall sein. Die industrielle Revolution war ebenso wie das gesamte Industriezeitalter von der kollektiven Erfahrung getragen, dass rationales, intentionales, individuelles Handeln wie auch absichtsvoll koordiniertes im Staat es vermag, die Welt zu verändern. Heute schwindet dieses moderne Selbstverständnis mehr und mehr dahin. Der individuelle Lebensweg hängt, so hat man den Eindruck, eher von verschiedensten Zufällen als von den intendierten Handlungen des Einzelnen ab. Die Entwicklung des Staates wirkt mehr von den unentrinnbaren Folgen der Globalisierung gelenkt als vom Volk selbstbestimmt. Das eigene ebenso wie das Schicksal der Gesellschaft scheint sich unabhängig von den Handelnden gemacht zu haben. Damit verlässt man aber die Gedankenwelt der aufgeklärten Moderne, die auf der Überzeugung von der Gestaltbarkeit der Welt durch das handelnde Individuum gründet. Wenn sich nun einerseits so manche Soziologen von der Handlungstheorie abwenden, und andererseits andere zwar an ihr festhalten, aber sie in einem Maße modifizieren, dass sich geradezu eine 'De-Individualisierung' der Handlungsträgerschaft ergibt, dann bildet der Wandel der Sozialtheorie den Spiegel einer 'konjunktiven Erfahrung', wie sie für Mannheim im Mittelpunkt des sozialen Lebens und Denkens steht." (Autorenreferat)