"Vor dem Hintergrund der kooperationstheoretischen fundierten Diskussion um internationale Regime entwickelt der Artikel ein Konzept von 'Regieren' im internationalen System. Innerhalb bestimmter Grenzen vermögen Normen das Verhalten rationaler Nutzenmaximierer zu beeinflussen und können deshalb für die gezielte Verhaltensbeeinflussung zur Realisierung bestehender Kooperationsmöglichkeiten eingesetzt werden. Sie stellen aber erst dann geeignete Lenkungsinstrumente dar, wenn sie unabhängig von dem zu beeinflussenden Verhalten gebildet werden können. Dazu bedarf eine an Kooperation interessierte Gruppe von Akteuren der kollektiven Entscheidungsfähigkeit. Die Interaktion muß auf eine neue Ebene verlagert werden, auf der kommuniziert und nicht gehandelt wird. Die Bildung gemeinsamer normativer Erwartungen im Rahmen von Verhandlungen, einer besonders geeigneten Form der Kommunikation, wird damit zum Kern des Regierens." (Autorenreferat)
"Die Analyse der Ursachen und Bedingungen internationaler Kooperation und Konfliktregulierung hat in der Disziplin der Internationalen Beziehungen durch das Regimekonzept neue Impulse erhalten. In diesem Beitrag sollen die zentralen Fragestellungen der Regimeanalyse unter besonderer Berücksichtigung der Fruchtbarkeit dieses Konzepts für die Friedens- und Konfliktforschung dargestellt werden. Ausgehend von einer präzisierten Definition des Begriffs 'internationales Regime' wird die Entwicklung der Regimeanalyse in den Internationalen Beziehungen kurz erläutert. Daran schließt sich ein Überblick über die bisherigen Versuche der Theoriebildung und -überprüfung in diesem Forschungsgebiet an." (Autorenreferat)
Events such as the legal arguments surrounding the 2003 Iraq War and the creation of the International Criminal Court highlight the significance of international law in the contemporary world. This new textbook provides an introduction to the relationship between international law and international relations. David Armstrong, Theo Farrell and Hélène Lambert explore the evolution, nature and function of international law in world politics and situate international law in its historical and political context. They propose three interdisciplinary 'lenses' through which to view the role of international law in world politics: realist, liberal and constructivist. These lenses offer different ways of looking at international law in terms of what it is, how it works and how it changes. Topics covered include the use of force, human rights, international crimes, international trade and the environment, and each chapter features discussion questions and guides to further reading
Structural causes and regime consequences : regimes as intervening variables (1982) / Stephen D. Krasner -- The demand for international regimes (1982) / Robert O. Keohane -- Democratic states and commitments in international relations (1996) / Kurt Taylor Gaubatz -- On compliance (1993) / Abram Chayes and Antonia Handler Chayes -- Is the good news about compliance good news about cooperation? (1996) / George Downs, David M. Rocke, and Peter Barsoom -- The concept of legalization (2000) / Kenneth Abbot [and others] -- Legalized dispute resolution : interstate and transnational (2000) / Robert Keohane, Andrew Moravcsik, and Anne-Marie Slaughter -- Legalization, trade liberalization, and domestic politics : a cautionary note (2000) / Judith Goldstein and Lisa L. Martin -- Alternatives to "legalization" : richer views of law and politics (2001) / Martha Finnemore and Stephen J. Toope -- Quasi-states, dual regimes, and neoclassical theory : international jurisprudence and the third world (1987) / Robert H. Jackson -- Which norms matter? revisiting the "failure" of internationalism (1997) / Jeffrey W. Legro -- The territorial integrity norm : international boundaries and the use of force (2001) / Mark Zacher -- Why are some international agreements informal? (1991) / Charles Lipson -- The politics of dispute settlement design : explaining legalism in regional trade pacts (2000) / James McCall Smith -- Loosening the ties that bind : a learning model of agreement flexibility (2001) / Barbara Koremenos -- Driving with the rearview mirror : on the rational science of institutional design (2001) / Alexander Wendt -- The dynamics of international law : the interaction of normative and operating systems (2003) / Paul F. Diehl, Charlotte Ku, and Daniel Zamora -- Europe before the court : a political theory of legal integration (1993) / Anne-Marie Slaughter [Burley] and Walter Mattli -- The European Court of Justice, national governments, and legal integration in the European Union (1998) / Geoffrey Arrett, R. Daniel Kelemen, and Heiner Schulz -- Scraps of paper? agreements and the durability of peace (2003) / Virginia Page Fortna -- In the shadow of law or power? consensus-based bargaining and outcomes in the GATT/WTO (2002) / Richard H. Steinberg -- The legalization of international monetary affairs (2000) / Beth Simmons -- Constructing an atrocities regime : the politics of war crimes tribunals (2001) / Christopher Rudolph -- The origins of human rights regimes : democratic delegation in postwar Europe (2000) / Andrew Moravcsik -- Regime design matters : international oil pollution and treaty compliance (1994) / Ronald B. Mitchell -- The regime complex for plant genetic resources (2004) / Kal Raustiala and David G. Victor.
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Volume 1, Issue 3, p. 27-32
ISSN: 0340-2304, 0340-2304
Die Sozialpsychologie der internationalen Beziehungen, die in den letzten Jahren einen großen Aufschwung genommen hat, befaßt sich in der BRD vorrangig mit den Problembereichen Friedens- und Konfliktforschung, internationaler Auslandstourismus, Integration ausländischer Arbeiter in die westdeutsche Industriegesellschaft, internationaler Schüler- und Studentenaustausch. Untersucht wird vor allem, inwieweit bestehende Bilder, Attitüden (soziale Einstellung) und Vorurteile durch neue Informationen oder/und neue zwischenmenschliche Beziehungen ('Kontakte') gegenüber anderen Völkern so verändert werden können, daß zwischen Individuen ein besseres Verstehen und eine reibungslosere Kooperation ermöglicht wird. Das langfristige Ziel dabei ist der Abbau bestehender Spannungen zwischen den Nationen, die Reduzierung des Risikos internationaler Konflikte, die Verbesserung der internationalen Kommunikation auf wirtschaftlichem, wissenschaftlich-technischem und kulturellem Gebiet. Der Bereich sozialpsychologischer Analysen und Untersuchungen beschäftigt sich in erster Linie mit den Wechselwirkungen zwischen individuellem Verhalten und gesellschaftlichen Prozessen, woraus sich für Kelman zwei Forschungsschwerpunkte ableiten: einmal die Feststellung der individuellen Dispositionen der Interaktionspartner in die Kommunikationssituation, zum anderen die Analyse des sozialen Kontextes, innerhalb dessen sich die Interaktion abspielt. Nach Kelman ist die soziale Interaktion genau der Punkt, an dem von dem Individuum ausgehenden Handlungen mit den von Institutionen entfalteten Aktivitäten zusammentreffen. Interaktion erhält so mehrere verschiedene Bedeutungen: informelle Kommunikation zwischen Individuen und, als komplexeste Stufe, Interaktion zwischen Staaten. Zur sozialwissenschaftlichen Analyse dieser Beziehungen hat Kelman ein Analyseschema entwickelt, das die komplexe Interaktionssequenz zunächst in fünf Abschnitte aufspaltet und jeweils einzeln untersucht (Benachrichtigung der politischen Elite und der Bevölkerung; Einschätzung der eingetretenen Situation; Herstellung eines Alarmzustandes zwecks schneller Einleitung konkreter Maßnahmen; Vorbereitung spezifischer Gegenmaßnahmen; Ausführung der Gegenmaßnahmen). Daneben enthält das Schema gesellschaftliche, motivationale und strukturelle Faktoren. Das ganze läßt sich in der Form einer Matrix darstellen, bei der in jede Zelle ohne nähere Erläuterung eine 'passende' Variable eingetragen ist. (HH)
The transnational approach relativizes the role traditionally assigned to the state, without heralding its demise, disposes of the spatial factor without denying territorial realities and introduces a global perspective without underestimating analytical method. Discusses one of the categories of transnational forces: what are usually known as 'international nongovernmental organizations' (INGOs) or 'trans-national associations'. (RSM)
Examines the purposes of punishment and reveals that only some are understandable when a model of means-end rationality is used, suggesting that the element of the nonrational also plays an important role in international sanctions. (Abstract amended)
"Prozesse internationaler Organisation und internationaler Integration befinden sich beide als Elemente auf einem historischen Kontinuum der Zivilisierung internationaler Beziehungen. Dabei entwickelten Studien über internationale Organisationen zwar ständig neue Analyserahmen, führten jedoch kaum abstraktere oder generalisierende Diskussionen. Die Forschung über internationale Integration erbrachte andererseits eine große Fülle ambitionierter Theorien und innovativer Konzepte, dies jedoch häufig auf eine erratische und diskontinuierliche Weise. In theoretischen Ansätzen zu internationalen Organisationen spiegelt sich die seit langem bestehende Aufteilung der Disziplin Internationale Beziehungen: 'Realisten' betonen den Nutzen internationaler Organisationen bei der Politikkoordination unabhängiger Staaten. 'Idealisten' weisen lieber auf ihren Beitrag zur letztlichen Überwindung der zwischenstaatlichen Anarchie hin. 'Marxisten' sehen internationale Organisationen als Ausdruck von Klasseninteressen und des Klassenkampfs auf internationaler Ebene. Gegenwärtig widmet sich die theoretische Befassung mit internationalen Organisationen hauptsächlich der Bestandsaufnahme und einer vorsichtigen Politikinterpretation. Im Gegensatz dazu standen Theorien internationaler Integration jahrzehntelang in voller Blüte. Föderalismus, Funktionalismus, Neofunktionalismus und Kommunikationstheorien stellten Erklärungsmuster für regionale und globale integrative Prozesse zur Verfügung, machten aber auch politische Ratschläge und Vorhersagen zukünftiger Veränderungen. Die Theoriedebatte im großen Stil brach jedoch Anfang der 70er Jahre ziemlich plötzlich ab, als die regionale Integration in Europa und anderswo zu stagnieren schien. Danach gab es nur noch bescheidene und fragmentarische theoretische Bemühungen, nahezu ausschließlich am Fall der Europäischen Gemeinschaft. Der Aufsatz fordert eine Wiederbelebung der theoretischen Forschung über internationale Integration, möglichst in enger Verbindung mit der Erforschung internationaler Organisationen." (Autorenreferat)
Darstellung und Überprüfung des Erklärungswerts des in der amerikanischen Politikwissenschaft entwickelten Regimekonzepts. - "Internationale Regime" (IR) zielen darauf ab, die empirisch beobachtbaren regelhaften Interaktions- und Verhaltensmuster von Akteuren in einem gegebenen Sektor internationaler Politik zu erklären. "Als Analyseeinheiten ermöglichen IR eine von den klassischen Fragen der Friedens- und Konfliktforschung angeleitete Analyse sektoraler Politikverflechtung ... Am Beispiel der Theoreme der 'komplexen Interdependenz' und der 'Hegemoniezyklen' wird illustriert, wie 'grand theories' durch die Regimeanalyse zugänglich gemacht werden können ..." (PVS) (AuD-Br)
Klappentext: Zur Globalisierung der Wirtschaft gehören auch die verstärkten Wechselwirkungen von Internationalen Finanzmärkten und Unternehmensfinanzierung. Hierzu das moderne Lehr- und Handbuch, das sich nicht nur an Wirtschaftsstudenten wendet.