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Der Autor gibt einen Überblick über Problemfelder und Theoriebeiträge aus dem Bereich Arbeitswelt und Arbeitslosigkeit. Arbeitslosigkeit und politisches Bewußtsein werden ebenso angerissen wie die verschiedenen Phasen der Leidenserfahrung langfristig Arbeitsloser. Als die wesentlichen Bereiche sozialpsychologischer Mitarbeit bei der Lösung der Beschäftigungskrise werden thematisiert: (1) das Ausmaß der Menge und die Stukturiertheit von Arbeit, die Personengruppen mit unterschiedlicher psychologischer Charakteristik für ihr persönliches Wohlbefinden benötigen; (2) das Ausmaß an Flexibilität und sozialer Mobilität, das den verschiedenen Beschäftigungsgruppen als Anpassungsleistung an technisch-organisatorische Innovationen zugemutet werden darf; (3) die Bereitschaft und Fähigkeit, relativ unabhängig von direkter materieller Verstärkung Formen der Übernahme sozialer Verantwortung und Mitbestimmung im Betrieb zu entwickeln, wenn damit zunächst nur immateriellen Werten der Arbeitstätigkeit Rechnung getragen wird; (4) die Verbindung von flexibler Lebensarbeitszeit mit aktiver Freizeitgestaltung; (5) der verstärkte Aufbau kleiner sozialer Netze außerhalb der offiziellen Arbeitssphäre. (UH)

Der Aufsatz untersucht das kulturelle Selbstbewußtsein der Lohnarbeiter in der BRD als eine der Grundlagen für gesellschaftliches Selbstbewußtsein. Er geht von der Tatsache aus, daß erst die produktive Arbeit der Lohnabhängigen die Werte schafft, auf deren Grundlage Wissenschaft, Kunst, Philosophie und Ästhetik geschaffen werden können, und daß deshalb die Kulturschaffenden im Interesse derer zu arbeiten haben, die ihnen ihr privilegiertes Dasein ermöglichen. Die marxistische Analyse zeigt, daß die produktive Arbeit seit langem eine Quelle des Selbstbewußtseins der Arbeiter und auch der Handwerker ist, daß aber dieses Selbstbewußtsein durch die von der herrschenden Klasse durchgesetzte Kulturdefinition niedergehalten und in Unterlegenheitsgefühle verwandelt wird. Aus dieser Tatsache ergibt sich die Notwendigkeit verstärkter kulturpolitischer Arbeit, zumal die Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit die Möglichkeit zur Freisetzung der kulturellen Bedürfnisse der Arbeitenden schafft. (MH)