Wächst der Einfluss von NGOs auf die Wirtschaft?: der Fall Life Sciences-Industrie
In: NGOs als Legitimationsressource: zivilgesellschaftliche Partizipationsformen im Globalisierungsprozess ; mit einem einleitenden Beitrag von Ernst Ulrich von Weizsäcker, p. 197-214
"Der Aufsatz untersucht das Austauschverhältnis von NGOs und Industriefirmen am Beispiel der biotechnologisch modernisierten pharmazeutischen und agrochemischen Industrie, die ihre Geschäftsbereiche unter dem Schlagwort der 'Life Sciences' zusammenführt und neu strukturiert. Auf der Grundlage einer empirischen Untersuchung wird die These überprüft, dass sich im Zuge der reflexiven Modernisierung von Industriegesellschaften 'erweiterte dialogische Räume' (Giddens) zwischen Wirtschaftsinteressen und neuen gesellschaftlichen Gruppen herausbilden. Die Auswertung der geführten Interviews mit Managern von Hoechst, Novartis u.a. sowie mit einer Reihe von NGO-Vertretern legt den widersprüchlichen Schluss nahe, dass sich tatsächlich die Chancen und Foren für Dialoge und Konsensfindungsprozesse zwischen Firmen und ihren Kritikern transnational geöffnet und erweitert haben, ohne allerdings in den meisten Fällen genutzt worden zu sein. An die Stelle des Dialogs tritt vielfach nicht mehr als die wechselseitige Beobachtung monologisierender Gegner." (Autorenreferat)