In seinem Essay rechnete George Orwell am Ende des 2. Weltkriegs mit den Zeitgenossen ab, die sich von nationalistischem Denken zu ungeheuerlichen Taten hatten hinreissen lassen. Dabei versuchte er, den menschlichen Unverstand zu enträtseln, der sich in diesem Gefühl ausdrückt. (Verlagstext). "Patriotismus ist von Natur aus defensiv, militärisch wie kulturell. Der Nationalismus hingegen ist untrennbar mit dem Streben nach Macht verbunden" (George Orwell)
Gallische Franzosen, britannische Engländer oder germanische Deutsche - kaum eine Nation scheint im Zeitalter des Nationalismus für ihre Selbstdefinition ohne einen antiken Entstehungsmythos ausgekommen zu sein. Antike Vorlage legitimieren das Streben nach nationaler Unabhängigkeit, Staatsgründungen und Kriege. Noch heute bestimmt der Nationalismus, wenngleich seine Wirkungsmacht im Zeitalter der Globalisierung in Teilen Europas nachgelassen zu haben scheint, in vielen Regionen der Welt das politische Geschehen. Ob Stalingrad und die Thermopylen, der griechisch-makedonische Namens- und Symbolstreit oder ein Vergleich zwischen Kaiser Wilhelm II. und Caligula - durch die Analyse nationaler Antikenbezüge wird deutlich, wie der Nationalismus funktionierte und was ihn so attraktiv machte und noch immer macht. Der vorliegende Band versammelt Text- und Bildquellen in neun Fallstudien aus der europäischen Geschichte und gibt einen umfangreichen Ausblick auf neun weitere Beispiele. Mit kurzen und verständlichen Einleitungen werden die antiken und neuzeitlichen Zeugnisse von England bis Israel, von Frankreich bis Rumänien zugänglich gemacht.
This paper tries to demonstrate how in Sri Lanka a religion, Buddhism, was transformed into an ethnic and religious nationalism. The construction of this specific "Sinhala-Buddhism" forms part of a colonially induced process of modernization and democratization. First a great Buddhist tradition, then a popular Buddhism embracing the masses of lay people and eventually a Sinhala-Buddhist nationalism have been created. This exclusivist ideology and policy with its allegedly egalitarian, homogenizing and people-oriented model of society replaces the former religious and elitist state model. The "people" and "the nation" have now attained a predominant status in the politics of the Sinhalese majority in Sri Lanka.
Die Nation ist immer noch das dominierende Ordnungssystem in Europa. Ihr inhärent ist das demokratische Versprechen von Gleichheit, sozialer und politischer Teilhabe. Zudem garantiert sie die Sicherheit ihrer Mitglieder. Zugleich führte Nationalismus regelmäßig zu Kriegen, Vertreibungen und Ausgrenzungen bis hin zu Ausrottungen. Das Buch präsentiert historische Entwicklungspfade und eine Systematik heutiger Nationalismen und fragt nach dem Ort der Frauen in der Nation. Anhand der Entwicklung in Frankreich, Spanien, Schweden, Israel sowie der Weimarer Republik, Ost- und Westdeutschland wird analysiert, ob und wie Demokratie und Nation vereinbar waren und sind, welche Folgen der Rückgriff auf nationalistische Begriffe und Denkweisen hat. Bis heute prägt die Ambivalenz zwischen Inklusion und Exklusion die europäischen Gesellschaften. Auch in modernen Demokratien ist die dunkle Seite des Nationalismus gegenwärtig und das demokratische Gleichheitsversprechen nur eingeschränkt verwirklicht.
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Nation, Nationalstaat und Nationalismus sind keineswegs >natürliche Gegebenheiten<, sondern historische Konstrukte, deren Erforschung zu den zentralen Themen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zählt. Nach einem umfassenden Überblick über die Entwicklung der modernen Nationalismusforschung erörtert Rolf-Ulrich Kunze sechs ausgewählte Forschungskontroversen und stellt die wesentlichen Ergebnisse der geschichts- und politikwissenschaftlichen, der sozialpsychologischen, philosophischen und anthropologischen Forschung dar
Im kommunistischen Europa gab es 38 subnationale territoriale Einheiten. Fast überall führte die Renaissance des Nationalismus im spät- und postkommunistischen Europa zur Konfrontation zwischen den nationalen Vereinheitlichungsbestrebungen der Titularethnien der alten und neuen Nationalstaaten und den national autonomistischen, föderalistischen und Unabhängigkeitsbestrebungen der größeren ethnischen Minderheiten. Die größeren Territorien mit einer mehrheitsbildenden Titularethnie strebten nach staatlicher Unabhängigkeit, die ihnen die internationale Staatengemeinschaft verweigert. In einigen Fällen wurde eine De-facto-Staatlichkeit errungen. In anderen Fällen wurde die vorherige Autonomie beseitigt. In jüngster Zeit werden in Russland die kleineren national-territorialen Gebilde aufgelöst. Umgekehrt entstanden jedoch im postkommunistischen Europa auch einige neue national-territoriale Gebilde.Im vorliegenden Band werden 15 nationale Territorien unterschiedlichen Typs unter der leitenden Fragestellung des Gesamtwerkes nach dem Verhältnis von Ethno- und Staatsnationalismus und seinen Auswirkungen auf die Gewaltneigung und Demokratieentfaltung oder -behinderung in der Umbruchszeit von 1985-1995 näher untersucht
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Globalistische Intellektuelle riefen Ende des 20. Jahrhunderts ein "Ende der Geschichte" aus. Der weltumspannende Markt unter amerikanischem Schutz sollte den logischen Abschluss der Moderne mit ihren blutigen zwischenstaatlichen Konflikten bilden. Doch heute stellt sich drängender denn je die Frage: Ist eine global einheitliche Ordnung machbar und erstrebenswert? Yoram Hazony weist nach, dass nur eine Welt der souveränen Nationen individuelle und gemeinschaftliche Freiheit bietet. "Conservative Book of the Year 2019" in den USA!