Wenn sich das internationale System im 21. Jahrhundert zu einer multipolaren Welt entwickeln wird, dann wird die Indische Union, als wahrscheinlich bevölkerungsreichster Staat in der Mitte des nächsten Jahrhunderts, ohne Zweifel zu ihren wichtigsten Akteuren zählen. Aber nicht nur regionale Vormächte, sondern auch regionale Zusammenschlüsse werden das internationale System zukünftig prägen. Besonders seit dem Ende des Ost-West-Konflikts zeigt sich in vielen Teilen der Welt eine wachsende Tendenz zur Gründung solcher Kooperationsgemeinschaften. Die beteiligten Staaten versuchen damit, die neuen grenzüberschreitenden Probleme, wie Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes, illegale Wanderungen oder den grassierendne Drogen- und Waffenhandel, gemeinsam zu bekämpfen.
Während die südchinesischen Provinzen Guangdong und Fujian im Rahmen der Reform- und Öffnungspolitik bereits Anfang der 80er Jahre umfassende Sonderrechte für die Förderung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung erhielten, wurde Shanghai in die experimentelle Phase der Wirtschaftsreformen nicht einbezogen.
Die Biotechnologie, identifiziert als eine der strategischen Zukunftstechnologien, ist gekennzeichnet durch eine hohe Forschungsintensität mit breiten Anwendungsfeldern. Nach einer seit 2001 andauernden Konsolidierungsphase steht die Branche gegenwärtig vor neuen Herausforderungen: der EU-Osterweiterung sowie der massiv vorangetriebenen Technologiepolitik in den Schwellenländer Indien und China. Einerseits entstehen durch die Integration dieser Wachstumsmärkte neue Forschungs-, Produktions- und Absatzmöglichkeiten, andererseits birgt der steigende Wettbewerbsdruck ein nicht unwesentliches Risiko für die junge deutsche Branche. Der vorliegende Beitrag setzt die Ergebnisse einer 2006 durchgeführten Online-Befragung deutscher BT-Unternehmen in direkten Bezug zur niedersächsischen BT-Industrie. Im zweiten Schritt wird die Analyse durch numerische Simulationen der EU-Erweiterung 2004 im Rahmen der so genannten New Economic Geography ergänzt. Die Analysen zeigen eine Verlagerungstendenz der Biotechnologiebranche in die europäische Peripherie. Diese Tendenz wird jedoch aufgrund von Infrastruktur- und Faktormarktrestriktionen gravierend gedämpft.
Die Biotechnologie, identifiziert als eine der strategischen Zukunftstechnologien, ist gekennzeichnet durch eine hohe Forschungsintensität mit breiten Anwendungsfeldern. Nach einer seit 2001 andauernden Konsolidierungsphase steht die Branche gegenwärtig vor neuen Herausforderungen: der EU-Osterweiterung sowie der massiv vorangetriebenen Technologiepolitik in den Schwellenländer Indien und China. Einerseits entstehen durch die Integration dieser Wachstumsmärkte neue Forschungs-, Produktions- und Absatzmöglichkeiten, andererseits birgt der steigende Wettbewerbsdruck ein nicht unwesentliches Risiko für die junge deutsche Branche. Der vorliegende Beitrag setzt die Ergebnisse einer 2006 durchgeführten Online-Befragung deutscher BT-Unternehmen in direkten Bezug zur niedersächsischen BT-Industrie. Im zweiten Schritt wird die Analyse durch numerische Simulationen der EU-Erweiterung 2004 im Rahmen der so genannten New Economic Geography ergänzt. Die Analysen zeigen eine Verlagerungstendenz der Biotechnologiebranche in die europäische Peripherie. Diese Tendenz wird jedoch aufgrund von Infrastruktur- und Faktormarktrestriktionen gravierend gedämpft.
Die globale Migrationsgovernance ist in einer Phase des Umbruchs. Dafür gibt es zwei wesentliche Ursachen: Zum einen besteht eine Zweiteilung zwischen einem internationalen Flüchtlingsregime und einem (Arbeits-) Migrationsregime, die angesichts "gemischter" Wanderungen problematisch ist. Zum anderen ist speziell die globale Migrationssteuerung durch fehlende normative Standards und eine institutionelle Fragmentierung gekennzeichnet. Diese Missstände sollen im Rahmen der derzeit zu verhandelnden Global Compact for Migration und des Global Compact on Refugees behandelt werden. Eine entscheidende Frage ist, welche Rolle regionale Zusammenschlüsse von Staaten in einer zukünftigen globalen Migrationsarchitektur spielen werden. Denn grenzüberschreitende Flucht- und Migrationsprozesse finden überwiegend innerhalb von Regionen statt. Die regionale migrationspolitische Zusammenarbeit findet derzeit in drei Formaten statt, mit jeweils unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten: 1) Migrationssteuerung von Regionalorganisationen (z.B. ECOWAS oder I-GAD); 2) regionale Konsultationsprozesse ( Regional Consultative Processes – kurz: RCPs) und 3) interregionale Kooperationsprozesse (z.B. Khartoum- und Rabat Prozesse). Erfahrungen aus Afrika zeigen: Auf regionaler Ebene wurden wegweisende Normen bspw. in der Personenfreizügigkeit oder im Flüchtlingsrecht hervorgebracht. Das liegt nicht zuletzt an einigen Vorteilen regionaler Migrationsgovernance gegenüber globalen Formaten. So lassen sich eher gemeinsame Interessen finden, regionale Besonderheiten können besser berücksichtigt werden, und auch die Formulierung einer entwicklungsfördernden und kohärenten Migrationspolitik fällt im regionalen Kontext tendenziell leichter. Allerdings ist die Umsetzung der Normen teils defizitär. Zudem werden insbesondere die Agenden interregionaler Kooperationsformate oftmals stark von wirtschafts- und sicherheitspolitischen Interessen westlicher Geberländer beeinflusst, wodurch der Schutz von Rechten für Flüchtlinge und Migranten in den Hintergrund zu geraten droht und regionale Anliegen überlagert oder gar unterminiert werden. Daher bedarf es in Ergänzung zu regionaler Migrationsgovernance auf globaler Ebene verbindliche, universelle Mindeststandards in Form völkerrechtlich verankerter Rechte und Schutznormen für Flüchtlinge und Migranten. Gleichzeitig sollte die regionale Ebene gestärkt werden. Denn sie kann wichtige Impulse für die Ausweitung von Schutznormen und die Umsetzung geordneter, sicherer und regulärer Migrationsbedingungen liefern. Die Staatengemeinschaft muss dies in den Verhandlungen zu den globalen Compacts berücksichtigen. Die Beiträge der deutschen und europäischen Entwicklungspolitik sollten sich auf folgende Bereiche konzentrieren: - Ausbau von Kapazitäten: Die Regionalorganisationen sollten in allen (und nicht nur sicherheitsrelevanten) Bereichen finanziell und technisch unterstützt werden. - Austausch fördern: Dieser sollte zwischen regionalen Organisationen und globalen Akteuren und mit zivilgesellschaftlichen Akteuren gestärkt werden. - Einfluss erhöhen: Die Rolle von Regionalorganisationen bei der Umsetzung, Erfolgsbeobachtung und Überprüfung der Compacts muss vorangetrieben werden. _____________________________ Anne Koch: Research division "Global Issues", Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) Benjamin Etzold: Bonn International Center for Conversion (BICC)
Vor dem Hintergrund zunehmender Flüchtlings- und Migrationsbewegungen befindet sich die globale Migrationsgovernance im Umbruch. Im Zuge dessen droht der Beitrag regionaler Akteure und Kooperationsformate zu einer nachhaltigen migrationspolitischen Zusammenarbeit vernachlässigt zu werden. Gerade in Afrika spielen Regionalorganisationen bei der Steuerung und der Entfaltung des positiven Entwicklungspotentials der Migration eine wichtige Rolle. Sie können Impulse setzen, um die internationale Zusammenarbeit in der Migrationspolitik zu stärken und die Lebensbedingungen von Migranten zu verbessern. Die Staatengemeinschaft sollte dies in den 2018 anstehenden Verhandlungen über zwei globale Abkommen zu Flucht und Migration berücksichtigen. Die deutsche und die europäische Entwicklungspolitik können sich dafür einsetzen, dass regionale Beiträge umfassender einbezogen werden, indem sie den Ausbau migrationspolitischer Kapazitäten auf regionaler Ebene fördern, die Beteiligung der Zivilgesellschaft vorantreiben und regionale Akteure in die Review- und Follow-up-Prozesse der globalen Abkommen zu Flucht und Migration einbinden.
In dem Artikel werden ausgewählte empirische Befunde aus zwei Forschungsprojekten integriert, um den möglichen Ertrag einer international-vergleichenden Analyse regionaler Schulentwicklung für die Vergleichende Erziehungswissenschaft auszuloten. Mit diesem Ziel werden amtliche Daten zu den allgemein bildenden Sekundarschulen in zwei englischen (York und Bradford) und zwei deutschen (Münster und Bochum) Großstädten in Tabellen systematisiert und in zwei Schritten ausgewertet: Es wird gezeigt, dass das Schulrecht in England und Nordrhein-Westfalen ein breites Spektrum von Prinzipien und Instrumenten der Schulgliederung eröffnet, das in jeder Stadt zur Entwicklung von ortsspezifischen und sehr differenzierten Schulangebotstrukturen geführt hat. Die Daten zur sozialräumlichen Vernetzung der Schulen geben darüber hinaus eine inoffizielle Typologie von Schulen zu erkennen, die andere Dimensionen der schulischen Profilbildung ergänzen oder überlagern. Abschließend werden die Ergebnisse der empirischen Analyse im Kontext aktueller wissenschaftlicher und bildungspolitischer Debatten diskutiert. (DIPF/Orig.) ; The authors integrate selected empirical findings from two research projects in order to assess the usefulness of an international comparative analysis of regional school development for comparative educational science. Official data on general secondary schools in two English (York and Bradford) and two German (Muenster and Bochum) cities are systematized in tables and evaluated in two steps: it is shown that school regulations in both England and North Rhine-Westphalia offer a broad spectrum of principles and instruments for a subdivision into different school types, which has led to the development of region-specific and highly differentiated structures of schooling in each of these cities. Furthermore, data on the interconnection between individual schools based upon regional social conditions reveals an inofficial typology of schools which supplements or overrides other dimensions of a school's profile development. Finally, the results of the empirical analysis are discussed within the context of recent debates on educational science and politics. (DIPF/Orig.)
Seit fast zwei Jahren ist die Bundeswehr in Afghanistan im Einsatz. Soweit sie nicht als Spezialeinheiten der Anti-Terror-Koalition operieren, werden deutsche Soldaten bisher nur als Teil der auf die Hauptstadt Kabul und ihre unmittelbare Umgebung beschränkten International Security Assistance Force (ISAF) eingesetzt. So sehen es Bundestagsbeschluß und Mandat der Vereinten Nationen vor. Seit Anfang des Jahres prüft die Bundesregierung die Ausweitung des Einsatzes: Nach dem Vorbild amerikanischer und britischer Verbände sollen Bundeswehrsoldaten als sogenannte Provincial Reconstruction Teams (PRT) die Sicherheitslage in der Provinz stabilisieren und die Bedingungen für den zivilen Wiederaufbau verbessern helfen. (SWP-aktuell / SWP)
Der transnationale Terrorismus des 21. Jahrhunderts wird von lokalen und regionalen Konflikten genährt. Ohne sie wären die meisten terroristischen Gruppierungen nicht entstanden. Dies zeigt sich in Afghanistan und Pakistan, in Syrien und im Irak, aber auch in Nord- und Westafrika und am Horn von Afrika. Gruppen wie al-Shabab in Somalia, Boko Haram in Nigeria und al-Qaida in Algerien operieren in lokalen Konflikten und profitieren von ihnen. Wer diese Akteure verstehen (und auch bekämpfen) möchte, muss sich mit den spezifischen Verhältnissen in diesen und anderen Ländern wie etwa Mali befassen. Zahlreiche personelle Verbindungen, Rekrutierungsnetzwerke und ideologische Einflüsse zwischen den jihadistischen Bewegungen wirken über Länder, Regionen und sogar Kontinente hinweg. Dennoch ist das Verständnis der jeweiligen Besonderheiten vor Ort immer noch der Schlüssel zur Analyse dessen, was sich zurzeit im sogenannten afrikanischen Krisenbogen zwischen Ostafrika und Mauretanien, Tunesien und Nordnigeria abspielt. (SWP-Studien)
Ausgehend von der in der wissenschaftlichen Literatur artikulierten Erwartung, dass Konflikte um die Durchsetzung oder Verhinderung regionaler Vorherrschaft in der Zukunft an Virulenz zunehmen werden, wird die Rolle und Bedeutung regionaler Führungsmächte im Rahmen verschiedener theoretischer und konzeptioneller Analyseansätze zu den internationalen Beziehungen erfasst werden. Vorgestellt werden unterschiedliche Konzeptionen von Macht und Theorien, die sich mit Machthierarchien in der internationalen Politik befassen. Es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen regionalen Führungsmächten und traditionellen Mittelmächten herausgearbeitet, und es wird ein analytisches Konzept für regionale Führungsmächte vorgestellt. Darüber hinaus werden das Thema regionale Integration und regionale Führungsmächte sowie das Konzept der kooperativen Hegemonie diskutiert. ; Much of recent international relations literature argues conflicts to achieve or to frustrate regional dominance will become more virulent in the future. In this context we examine different approaches in international relations theory regarding the role and importance which they attribute to regional powers. We discuss diverse concepts of power and theoretical approaches that address the topics of power relations and power hierarchies in international politics. Marking differences as well as common grounds with the more traditional concept of 'middle powers', we sketch an analytical concept of regional powers adequate for contemporary international relations research. The paper concludes with reflections on the relationship between regional powers and regional integration and a short discussion of the analytical value of the concept of cooperative hegemony for the study of regional powers.
China, Indien und Japan sind zentrale Partner Deutschlands und der EU in Asien, von denen erwartet wird, dass sie mehr internationale Verantwortung übernehmen. Die wachsende weltwirtschaftliche Bedeutung der drei Staaten wirft die Frage auf, ob und inwieweit sie neue internationale Ordnungsvorstellungen entwickeln. Inwieweit stimmen ihre außenpolitischen Ideen mit der bestehenden internationalen Ordnung überein oder inwieweit entwickeln sie eigene regionale und globale Ordnungsvorstellungen, die sich als Alternative oder Gegenentwurf zu bestehenden Institutionen deuten lassen? Vieles spricht dafür, dass das 21. Jahrhundert eher wirtschaftlich als politisch von den drei asiatischen Staaten geprägt sein wird. Während es in China Ansätze zu eigenen regionalen und internationalen Ordnungsvorstellungen gibt, zeichnet sich in Indien und Japan eine Debatte dazu bislang kaum ab. Dennoch wird globales Regieren schwieriger, denn die Staaten werden angesichts unterschiedlicher innenpolitischer Herausforderungen ihre eigenen Interessen verstärkt in internationalen Verhandlungsregimen zur Geltung bringen
Seit dem Irak-Krieg haben die Machtverhältnisse im Nahen und Mittleren Osten sich verschoben; Forderungen nach einer Reform der inneren Verhältnisse einzelner Staaten haben zugenommen; und neue regionale Strukturen scheinen zu entstehen. Nicht zuletzt die großen arabischen Staaten, die die Politik der Arabischen Liga in den letzten Jahrzehnten weitgehend bestimmten, sind unter Anpassungsdruck geraten. Wenn die USA, die EU, die G 8 oder die NATO sich vornehmen, eine Region wie den Nahen und Mittleren Osten neu zu ordnen oder auch nur zur Reform seiner Staaten beizutragen, sollten sie sich über die Strukturen und Akteure und über die Spielregeln und Eigendynamiken regionaler Politik bewußt werden. Schon manches Neuordnungsprojekt für die Region ist an deren inneren Konflikten gescheitert. Auch sind alle Länder des Nahen und Mittleren Ostens Teil einer unruhigen und oft bedrohlichen Nachbarschaft: zu viele ungelöste geopolitische und innergesellschaftliche Konflikte, zu wenig regionale Institutionen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten sollten sich bewußt sein, daß ein transatlantischer Konsens über Reformnotwendigkeiten im Nahen und Mittleren Osten allein nicht ausreicht, um politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in ihrer südlichen Nachbarschaft auch tatsächlich den Weg zu bahnen. Es ist richtig, wenn europäische Akteure ihre Programme zur Förderung von Reformen und Reformbereitschaft in der arabischen Welt und im Nahen Osten zwar "komplementär" zu denen der USA, aber "eigenständig" durchführen. Insbesondere die Glaubwürdigkeit europäischer Programme zur Förderung von guter Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit oder Menschenrechten könnte Schaden nehmen, wenn sie zu eng mit amerikanischer Politik im Nahen und Mittleren Osten assoziiert würden. Gleichzeitig gilt es für die Europäer, eigene programmatische Aussagen zu Demokratie oder besserer Regierungsführung ernst zu nehmen. (SWP-Studie / SWP)
Seit einiger Zeit stehen Regionen (wieder) auf der Agenda der Theoriediskussionen in den Internationalen Beziehungen. Es ist u.a. von einer 'emerging regional architecture of world politics' die Rede und von der Zukunft eines 'multiregional system of international relations' oder sogar einer 'world of regions'. In dieser Perspektive geht es gegenwärtig nicht mehr allein um die Frage, welche Strukturvorgaben des internationalen Systems für eine neue Weltpolitik zu berücksichtigen sind. Vielmehr ist mit Blick auf die regionalen Ordnungen erforderlich zu fragen, wann und unter welchen Umständen die Strukturen und Akteurskonstellationen für regionale Kontexte überhaupt Bedeutung haben. Allerdings ist der politiktheoretische Status der Regionen in den Internationalen Beziehungen alles andere als klar. Mit diesem Beitrag werden zwei Ziele verfolgt: Einerseits wird die bisherige Diskussion mithilfe von drei Schlüsselkonzepten - Kooperation, Regionale Sicherheitskomplexe und Externalitäten - strukturiert; andererseits wird das konzeptionelle Verhältnis von Regionen, politischen Räumen und regionalen Ordnungen diskutiert. Dabei werden Kriterien - geografische Lage, politische Entscheidungen, Drittwirkungen dieser Entscheidungen - vorgestellt, die eine weiterführende Analyse verschiedener Typen regionaler Ordnungen ermöglichen. ; The concept of regions is once again on the agenda of international relations theory (IRT). Scholars are speaking of an 'emerging regional architecture of world politics' - or the future of a 'multiregional system of international relations' or even a 'world of regions'. The question is no longer which structural parameters of the international system are determining world politics, but rather - with regard to regional orders - when and under what conditions structures and actors actually become important (gain meaning) for regional contexts. The heuristic status of regions in IRT, however, remains vague. The purpose of this article is twofold: firstly, we structure the previous debate around three key concepts: cooperation, regional security complex, and externalities; secondly, we discuss the conceptual link between regions, political spaces, and regional orders. Finally, we introduce central criteria such as geographic proximity, political decision-making, and the effects of interactions on third-parties which further facilitate related work on different types of regional orders.
In vielen Ländern des globalen Südens wird der vorherrschende Diskurs zur ländlichen Entwicklung hinterfragt. Dies ist auch in Nepal so, wo verschiedene nicht-staatliche Akteure und soziale Bewegungen als neue Vermittler in Erscheinung treten und politische Parteien herausfordern oder ersetzen, die bislang zwischen Staat und Menschen vermittelt haben. Dieser Wettstreit wird durch die Zunahme von Ethno-Politik im aktuellen Prozess der Staatsrekonstruktion kompliziert, in der die Diskussion über einen ethnischen Föderalismus einen entscheidenden Platz hat. Basierend auf einer Fallstudie über die ethnische Tharu-Bewegung untersucht dieser Beitrag die Rolle von Geberorganisationen und internationalen Akteuren in Verhältnis zu den ethnischen Bewegungen in Nepal.
Auf einem internationalen Workshop des DIW Berlin ist der aktuelle Stand des Zusammenwirkens der Arbeitsmarkt- und der Regionalökonomik, insbesondere der Neuen Ökonomischen Geographie, diskutiert worden. Neue theoretische Ideen und aussagekräftigere Mikrodatensätze, die den Wissenschaftlern heute zur Verfügung stehen, signalisieren eine weiter zunehmende Bedeutung dieses Forschungszweigs. Eine wichtige Erkenntnis dieses Workshops war, dass es den Arbeitsmarkt nicht gibt. Einzelne Arbeitsmärkte entwickeln sich ganz unterschiedlich. Von deren regionaler Konzentration hängen die Höhe der Löhne und die Beschäftigungschancen ab. So profitieren höher Qualifizierte - dies zeigen die empirischen Untersuchungen - in besonderem Maße von der Stärke der wirtschaftlichen Aktivität in der Region. Theoretische Arbeiten kommen zu dem Ergebnis, dass Investitionen in Humankapital gerade auf Märkten mit hoher Konzentration lohnend sind. Die Arbeitsmarktpolitik wäre falsch beraten, vorschnell wirtschaftspolitischen Empfehlungen zu folgen, die allein auf regional undifferenzierte Maßnahmen setzen.