Die Peripherie der Sozialwissenschaften
In: Politik und Peripherie: eine politikwissenschaftliche Einführung, p. 24-38
Der Beitrag setzt sich mit Eurozentrismus in den Sozialwissenschaften auseinander. Er zeigt, dass Darstellungen der Peripherie oftmals von einer partikularen, europäischen Perspektive geprägt sind, die sich aber als universell und global gültig versteht. Dabei wird die eigene Gesellschaft als fortschrittlich und überlegen begriffen, andere Gesellschaften werden jedoch als rückständige Vorstufen der eigenen gesehen. Dies erlaubt den Sozialwissenschaften auch, ihren Gegenstandsbereich primär in den westlichen Gesellschaften zu verorten und die anderen eher randständigen (Teil-)Disziplinen zu überlassen. Notwendig ist daher eine Dekolonisierung der Sozialwissenschaften, die Konzepte auf ihre eurozentrische Prägung und mögliche Alternativen hin befragt und auch die zwischen Nord und Süd asymmetrische institutionalisierte Wissensproduktion abbaut. (ICE2)