Schülerorientierter bzw. offener Unterricht ist ein relativ junger Begriff in der schulpädagogischen Diskussion. Eine wichtige Funktion der zu diesem Problem bereits vorliegenden Veröffentlichungen, die sich im einzelnen stark in ihrer Schwerpunktsetzung unterscheiden, besteht in der Ermutigung der Lehrer, daß auch unter normalen Bedingungen die Lehr- und Lernsituation in Richtung auf mehr Schülerorientierung schrittweise verändert werden kann. Dabei ist es allerdings wichtig, die Realisierungsschwierigkeiten so weit als möglich zu antizipieren. Schülerzentrierter Unterricht geht aus von einer Kritik an der herkömmlichen Unterrichtspraxis, die weder Lehrern noch Schülern die Möglichkeit gibt, Bedürfnisse zu befriedigen, auf "normale" Weise miteinander zu kommunizieren und überhaupt effektiv im Sinne einer aktiven Auseinandersetzung mit der Umwelt zu lehren und zu lernen. Schülerorientierter Unterricht kann Ziele einlösen, die schon unter verschiedenen Formeln häufig gefordert worden sind wie z.B. Emanzipation; im Vergleich zum herkömmlichen Unterricht setzt er jedoch eine qualitativ andere Gewichtung der Lernziele voraus, die das Schwergewicht auf die Lernprozesse und nicht primär auf das Unterrichtsprodukt legt. Diese Verlagerung bedeutet keine Qualifikationsminderung, sondern eine zusätzliche Anregung für die Entwicklung von Fähigkeiten, die für das individuelle und gesellschaftliche Leben der künftigen Erwachsenen vorteilhaft sind. Obgleich viele Vorschläge des schülerorientierten Unterrichts an den Zwängen der Schulpraxis scheitern, kann er als wichtiger Versuch verstanden werden, beharrlich und schrittweise überflüssige Zwänge der Schulsituation abzubauen, um mehr bedeutsames Lernen zu ermöglichen. (HH)
In: Wirtschaft und Gesellschaft im Beruf: Daten, Hintergründe, Entwicklungen ; Fachzeitschr. als Unterrichtshilfe für Lehrer an beruflichen Schulen u. Fachlehrkräfte i. d. gymnasialen Sekundarstufe II, Band 19, Heft 5, S. 197-202
Im Rahmen des Sets OWL des Projektes Physik im Kontext wird in einer Studie der Einfluss des Projektes auf die professionelle Entwicklung der beteiligten Lehrkräfte untersucht. Schwerpunkt des Sets OWL ist die Umsetzung einer neuen Lehr-Lernkultur (piko-Leitlinie 1) und das Anwenden naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen im Unterricht (piko-Leitlinie 2). Durch die Erarbeitung neuer Unterrichtseinheiten, die diesen Leitlinien folgen, wird eine Erweiterung des methodischen Repertoires der beteiligten Lehrkräfte erwartet. Den theoretischen Hintergrund dazu liefern Forschungsarbeiten zu Subjektiven Theorien, Handlungsplanung und Unterrichtsstruktur. In diesem Vortrag werden Instrumentarium und Design der Studie vorgestellt. Als Beispiel werden die auf Video aufgezeichneten Einführungsstunden einer Lehrkraft in eine piko-Unterrichtseinheit und in eine "klassisch" aufgebaute Einheit verglichen. Im Mittelpunkt dieses Vortrages stehen die Analyse der Unterrichtsstunden und das dabei verwendete Kategoriensystem.
In: Wirtschaft und Gesellschaft im Beruf: Daten, Hintergründe, Entwicklungen ; Fachzeitschr. als Unterrichtshilfe für Lehrer an beruflichen Schulen u. Fachlehrkräfte i. d. gymnasialen Sekundarstufe II, Band 20, Heft 5, S. 205-214
GW-Unterricht mal anders ? Offener Unterricht am Beispiel des Schulatlas Steiermark.Aufgrund der immer wieder verlangten Veränderungen und Reformen des Schulunterrichts befasst sich die vorliegende Arbeit mit dem Thema Offener Unterricht im GW-Unterricht und wie sich die alternative, schülerzentrierte Unterrichtsform in Regelschulen umsetzen lässt. Das Ziel dieser Arbeit ist aufzuzeigen, dass sich Offener Unterricht, in all seinen Formen und Abwandlungen, besonders gut im Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht anwenden lässt. Dabei werden unter anderem auch die gesetzlichen Forderungen und die Möglichkeit der Umsetzung im Regelschulalltag genauer untersucht. Im ersten Kapitel wird ein Definitionsversuch gemacht. Weiters werden die Dimensionen und Formen des Offenen Unterrichts aufgezeigt. Im zweiten Kapitel liegt der Fokus auf dessen historischen Wurzeln. Dabei wird versucht, einen Überblick namhafter Reformpädagogen zu geben, welche die Bewegung Offenen Unterrichts mitgeprägt haben. Die Begründung und Grundlagen von Offenem Unterricht werden im dritten Kapitel angeführt. Auch die Vorteile und Ziele aber auch mögliche Probleme, an denen der Offene Unterricht an seine Grenzen stößt, werden in diesem Kapitel analysiert. Damit Offener Unterricht aber funktionieren kann, bedarf es einige Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, die erfüllt werden müssen. Diesen Anforderungen wird im vierten Kapitel auf den Grund gegangen. Den größten und wichtigsten Teil der Arbeit, stellt allerdings der praktische Teil dar, welcher den Versuch eines eigens kreierten Unterrichtsentwurfs zum Thema ?Reise der Sinne durch die Steiermark? beinhaltet. Als Grundlage hierfür wurden die thematischen und topographischen Karten des Projektes Schulatlas Steiermark verwendet. Der Unterrichtsentwurf ist als ganzheitliches Konzept anzusehen und so konzipiert, dass er Lehrpersonen als Kopiervorlage dienen soll. ; Alternative Geography Teaching ? open educational lessons as an example of ?Schulatlas Styria?Because of the ongoing debates concerning the changes and reformations of the Austrian educational system, this paper deals with the topic of open education in geography lessons and how to implement it in public schools. The aim of this paper is to show that open education, with all its forms and modifications, can be perfectly used in teaching of geography. The focus, therefore, lies on the governmental demands and the possibilities concerning the realization in the Austrian public school system. In the first chapter a try of definition of the term open education is given. Furthermore, the dimensions and different forms of open education are put forward in this chapter. In the second chapter the historical roots of the alternative educational movement are focused on. Mainly because the theories of famous pedagogues, such as Maria Montessori and Peter Petersen mainly influenced today?s concept of open education, an overview of their thoughts is given. The basic principles and their justifications of open education will be mentioned in the third chapter. But also the advantages and aims as well as the problems and the limitations open education has to face are analyzed in this chapter. In case that the concept of open education really works, some basic conditions have to be fulfilled. These requirements are focused on in the fourth chapter The main and consequently most important part of this paper is the practical realization and classroom implementation. It is an attempt of realizing the concept of open education with the title of ?Journey of Senses through Styria?. The maps of the project ?Schulatlas Styria? were used as a foundation of the created lessons. Teachers should be able to use the concept of lessons as master copies. ; vorgelegt von Daniela Peter ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2010 ; (VLID)211117