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Inhaltsverzeichnis -- Vorwort -- Flüchtlingspolitik und Integration - eine vielschichtige Herausforderung -- Wohnraum für Flüchtlinge: Steigender Neubaubedarf und räumliche Auswirkungen -- Planungsrechtliche Anpassungen -- Die Rolle des Bestands -- Stadterneuerung und Armut -- Soziale Stadt - eine angemessene Antwort auf die sozialräumliche Benachteiligung? -- Stadterneuerung und Armut - Bestandsaufnahme und Perspektiven -- Die Beiträge in diesem Band -- 1 Armut und Stadterneuerung - zwei Seiten einer Medaille? -- Defi nition von Armut -- Produktion von Armut

Die Stadterneuerung steht schon immer in enger Relation zur Städtebauförderung durch den Bund und die Länder. Das neu erschienene Jahrbuch Stadterneuerung will grundsätzlich über die Zukunft des dahinter steckenden Systems nachdenken. Dabei stellt sich die Frage, ob jenseits der Städtebauförderung quartiersbezogene Stadterneuerung überhaupt sinnvoll betrieben werden kann. Das Umfeld der Stadterneuerung hat sich erheblich gewandelt: Mit der Krise der öffentlichen Haushalte wird der Spielraum für stadtentwicklungspolitisches Handeln in den Kommunen deutlich eingeschränkt, und das sogar bis hinein in die Stadterneuerung. Zahlreiche private Initiativen sind in die Bresche gesprungen. Die Folgen sind auf den ersten Blick gar nicht so leicht überschaubar. Eine Verschlechterung der Lebensituation für die angestammmte Quartiersbevölkerung oder gar ihre Vertreibung steht einer Stabilisierung von sozialen Netzwerken durch zivilgesellschaftliches Engagement gegenüber. Sowohl die Leistungsfähigkeit des bisherigen, als bewährt geltenden Instrumentariums als auch Innovationsbeiträge zu dessen Weiterentwicklung und Ansätze von Stadterneuerung und Stadtumbau jenseits der Städtebauförderung sind also zu untersuchen, wenn grundsätzlich über die Zukunft der Stadterneuerung nachgedacht wird.

Sucht man in einer ersten Annäherung an das Thema des vorliegenden Bandes der Planungsrundschau nach frühen Spuren des Begriffes "Anpassungsfähigkeit", dann zeigt sich recht schnell, dass Begriffe wie "Anpassung" oder "Anpassungsfähigkeit" in Planungstheorie und -geschichte keine nennenswerte - und vor allem keine positive - Bedeutung zuerkannt wird. Der Begriff der "Anpassungsplanung" wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts vielmehr in dem Bemühen eingeführt, die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Stadtplanung nachträglich von ihren Anfängen bis zur Gegenwart zu strukturieren und sinnvoll in unterscheidbare, aufeinander folgende Phasen zu unterteilen.

Zielgruppenorientierung spielt heute in vielen planerischen Handlungsfeldern eine wichtige Rolle. Kriterien wie Familien-, Kind- oder Altengerechtigkeit dienen als Aushängeschilder sowohl auf der Ebene von Wohnungsneubau- oder Sanierungsprojekten als auch in stadtentwicklungspolitischen Leitbildern und Plänen. In Forschungsprogrammen wie dem Experimentellen Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) finden sich "Jugendliche im Stadtquartier" sowie "Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere" unter den aktuellen Forschungsfeldern. Mit Strategien wie Gender Mainstreaming und Diversity Management sowie Instrumenten der Marktforschung und Lebensstilanalysen versuchen Akteure aus Stadtplanung und Immobilienentwicklung, genauere Vorstellungen über Betroffene und Kund_innen zu bekommen oder zu entwickeln. Über aktuelle Programme der Städtebauförderung werden gar ganze Stadtquartiere - bzw. ihre Bewohner_innen - zu Zielgruppen planerischer Interventionen.

Städte und Regionen befinden sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Doch welche neuen Phänomene der räumlichen Entwicklung sind dabei zu erkennen und wie kann man sie deuten? Was sind die Ursachen oder treibenden Kräfte? Wie verändern sie den Raum und welche Auswirkungen haben sie auf Gesellschaft und Politik? Der Wandel des europäischen Städtesystems und der Stadtpolitik steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Wenn man »Entwicklung« als Veränderung relativ stabiler Verhältnisse und »Transformation« als Reaktion auf einen sich gravierend wandelnden Kontext versteht, dann vollzieht sich in den deutschen und europäischen Stadtregionen derzeit ein Transformationsprozess. Dieser betrifft die Strukturen in Politik und Planung. Vor dem Hintergrund ökonomischer, sozialer und politischer Reaktionen auf den jüngsten Globalisierungsschub mit seinen vieldiskutierten augenscheinlichen und unsichtbaren Auswirkungen auf das europäische Städtesystem werden Beiträge aus unterschiedlichen Ländern zusammengetragen. Die Schlüsselbegriffe heißen Metropolisierung, Standortwettbewerb und Profilierung. Die Autoren untersuchen Ursachen, Phänomene und Folgen von Transformationsprozessen im europäischen Kontext. Für die Städte stellt sich die Frage: Gewinnen, verlieren oder transformieren?

Recently, Germany has seen a series of inner-city projects that tend to reconstruct pre-war buildings or ensembles lost in the Second World War after demolishing earlier attempts to redefine the place in which they had been located with the means of modernist architecture. While those modernist buildings are often seen as "eyesores" by ordinary citizens advocating their demolition, the newer reconstructionist projects are criticized heavily by architects and planners not only because they often bring along revisionist political attitudes but also lack a profound examination of the achievements of their predecessors and do without the creative possibilities new designs may offer. The article discusses the trend in its historical context starting in the early 1980s and flourishing after the German reunification by presenting four major types of reconstructionism and related case studies, and debates that accompany them. This allows an interpretation of the current trend and places it in the wider German debates about post-modern planning and urban design. It shows that beyond the most prominent examples of reconstructionism such as the reconstructed Frauenkirche church in Dresden and the Palace in the center of Berlin, there are certain parameters that loosely determine the trend. The article ends with recommendations for the ongoing debates on future reconstructions of bombed cities.

High-rise buildings were a frequent design element in modernist urban planning and architecture. However, both the criticisms modernism faced and the negative experiences with large housing estates dating from that period led to post-modern designs that built strongly on traditional pre-modernist urban form. Despite the role of high-rise buildings in office areas, many brownfield and greenfield housing developments from the 1980s to the 2000s reflected this trend and abandoned high-rise buildings almost completely in Central Europe. Only recently, a renaissance of high-rise buildings as design elements for housing projects can be noted. The article traces this development by analyzing major design projects in Germany and offering explanations for this trend linked to major socio-cultural transformations and urban design innovations. It looks at the role of architects, urban designers, and other stakeholders in promoting hybrid urban design models and presents major strategies by cities under development pressure that try to manage their evolving skyline. Case studies deal with the five largest German cities of Berlin, Hamburg, Cologne, Munich, and Frankfurt am Main.