Chapter 1: Switching On: The Beginnings of Television. -- Chapter 2: Live Television -- Chapter 3: The Series (1) -- Chapter 4: Flow -- Chapter 5: Interconnecting -- Chapter 6: Instant Replay -- Chapter 8: Switching: Remote Control -- Chapter 9: Second Screens -- Chapter 10: The Series (2) -- Chapter 11: Reality and History -- Chapter 12: Switch-Off-Images -- References -- Index.
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Es gibt eine Philosophie des Films und auch der Fotografie, aber bisher keine des Fernsehens, obwohl es sich dabei fraglos um das wichtigste und bis heute wirkmächtigste Bildregime der Gegenwart handelt. Lorenz Engell unterzieht es nun einer zugleich technikphilosophischen, ontologischen, ästhetischen und anthropologischen Lektüre. Die Entstehung und die Struktur auch der aktuellsten Bildwelten erscheint vor diesem Hintergrund in einem neuen Licht. Das Schaltbild betrachtet das Fernsehen als das, was auf dem Bildschirm und jenseits davon geschieht und damit vor allem als Operation des Schaltens von Bild zu Bild. Es schlägt so eine neue Definition des Fernsehens als das erste Bild vor, das seine Begrenzung nicht dadurch erfährt, dass es gerahmt ist oder einen Anfang und ein Ende hat, sondern indem es ein-, aus- und umgeschaltet werden kann. Gerade durch die Operation des Schaltens gestaltet das Fernsehen die Welt von innen heraus und als Verlauf eben dieser Gestaltung. Im Laufe seiner Geschichte steigert das Fernsehen die Produktion und Zirkulation von Bildern exponentiell. Es transformiert die Welt und sich selbst von einem analogen in einen digitalen Zustand und von einem zentralen Perspektivismus in eine Pluriperspektive. Das Fernsehen macht nun seine eigene Geschichte. Im Raum schafft es eine Mediasphäre als seinen Lebensraum und damit neue Formen des In-der-Welt-Seins, der Nähe und Distanz und der Skalierung. Das Fernsehen arbeitet daran, was ein Subjekt und ein Objekt ist, was den Menschen ausmacht, und letztlich auch daran, wie es möglich ist, dass es überhaupt etwas gibt und nicht nichts. Das Schaltbild entwirft eine Philosophie des Fernsehens, die grundlegende Fragen zwischen Ontologie und Anthropologie aufwirft.
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Lars v. Triers Film the boss of it all entfaltet die wechselseitigen Konstitutionsverhältnisse zwischen Mensch und Medium und ordnet sich selbst in diese Verhältnisse ein. Die anthropoiden Funktionen, etwa Reflexivität und Selbstverfertigung, werden dabei erwartbar der Person des Autors und ihren metonymischen Figuren zugeschrieben, die instrumentellen, allopoietischen medialen Funktionen dagegen dem Genre der Filmkomödie. Diese Zuschreibung scheitert jedoch. Beide Funktionstypen überlagern einander vielmehr, so dass sie in ein Übertragungsverhältnis treten können und nunmehr das Medium als reflexiv, der Mensch dagegen als Instrument und Effekt erscheint. Indem Mensch und Medium jedoch ihre jeweilig zugeschriebenen Funktionen dennoch behaupten, treiben sie einander unausgesetzt hervor. </br></br>Lars von Trier's film the boss of it all unfolds the mutual constitutional relations between man and medium and re-inserts itself in these relations. As one might expect, the anthropoid features, such as reflexivity and autopoiesis, are attributed to the personality of the author and its metonymic figures, while the instrumental, allopoietic medial functions, in contrast, are attributed to the genre of comedy. This attribution, however, fails. Rather, both types of functions interfere with each other, so that they can enter into a relationship of transfer; now, the medium appears to be reflexive, while man appears as an instrument and effect. By maintaining their respective functions, however, man and medium constantly produce each other.