«Erworben im Rahmen der Schweizer Nationallizenzen (http://www.nationallizenzen.ch)» ; Vor zehn Jahren wurde in der Schweiz mit der Eröffnung der ersten Fachhochschulen ein neuer Hochschultypus geschaffen und mit einem Leistungsauftrag für Aus- und Weiterbildung, anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung und Dienstleistungen für Dritte betraut. Nach der Aufbauphase war die Frage, wie die bildungspolitische und- theoretische Diskussion an den Fachhochschulen umgesetzt werden kann. Zwei ausgewählte Entwicklungen am Beispiel der Fachhochschulen für Soziale Arbeit in der Schweiz.
Résumé en français. Riassunto in italiano. ; In der Eidgenössischen Jugend- und Rekrutenbefragung «ch-x» 2000/2001 haben 24'268 junge Erwachsene ihre überfachlichen Kompetenzen in den Bereichen Selbst, Lernen, Kooperation, soziale Verantwortung, Umwelt und Politik eingeschätzt. Zum ersten Mal liegt damit in der Schweiz ein breiter Überblick zu überfachlichen Kompetenzen vor. Rund 80% glauben in ihrem Leben etwas bewirken zu können. 51% der jungen Erwachsenen schätzen sich als eigenständig Lernende ein. Sie greifen dabei auf ein gutes Selbstmanagement zurück. 10% der jungen Erwachsenen geben an, in nur geringem Masse über die Kompetenzen des selbstregulierten Lernens zu verfügen. Es fehlt ihnen an der dazu notwendigen Motivation, der Anwendung von Lern- und Arbeitsstrategien sowie an einem guten Umgang mit sich selbst. Die berufliche Weiterbildung in den nächsten fünf Jahren erachten 81% der jungen Erwachsenen als notwendig. Ansporn zur Weiterbildung ist weit mehr das Interesse an der Sache als äusserer Druck. So geben 95% an, sich aus Interesse weiterzubilden, 63% verfolgen dabei auch materielle Ziele. Insgesamt geben sich die jungen Erwachsenen verantwortungsbewusst im Alltag, etwas weniger gegenüber der Gesellschaft. 87% nehmen sich in Alltagssituationen als hilfsbereit war. Etwa die Hälfte nimmt sich selbst als verantwortungsvolle Mitbürgerin resp. verantwortungsvollen Mitbürger wahr und ist der Ansicht, der Staat müsse Benachteiligte unterstützen. 94% befürworten die Gleichbehandlung von Mann und Frau. Während die Befragten den Migrantinnen und Migranten im Arbeitsbereich, in der Partnerwahl und im Lebensstil annähernd gleiche Rechte zugestehen wie den Schweizerinnen und Schweizern, zeigen sie sich skeptischer, wenn es um das politische Mitspracherecht geht. Das politische Interesse und Wissen der jungen Erwachsenen erweisen sich im Durchschnitt als relativ gering. Nur 5% interessieren sich sehr stark für politische Belange, 24% überhaupt nicht. Von den insgesamt neun Wissensfragen zu Politik konnte der Durchschnitt der Befragten nur vier richtig beantworten. Die Ergebnisse bestätigen die Wichtigkeit von überfachlichen Kompetenzen. Damit junge Erwachsene fürs Leben gewappnet sind, müssen sie darin unterstützt werden, ihre überfachlichen und fachlichen Kompetenzen bewusst weiter zu entwickeln.
Dieser Beitrag präsentiert erste Ergebnisse aus den «eidgenössischen Jugend- und Rekrutenbefragungen ch-x» (YAS, Young Adult Survey), welche überfachliche Kompetenzen von 14'905 18- bis 22-jährigen Erwachsenen befragt. Junge Erwachsene zeigen eine grosse Bereitschaft, sich in den ersten fünf Jahren nach der Ausbildung beruflich weiterzubilden. Diskutiert wird ein regressionsanalytisches Weiterbildungsmodell. Als wichtige Prädiktoren der Weiterbildungsbereitschaft wurden Leistungsmotivation, politisches Interesse, Kontingenzüberzeugung, Selbstwirksamkeit, Kooperationsfähigkeit, Selbständigkeit sowie das Ausbildungsniveau der Befragten eruiert.
In order to take account of current developments in society as a whole and in the education system, the educational military recruit examinations were subjected to a reform. One of the aims of this reform was to use this institution by setting up a systematic feedback structure in such a way that it can make a contribution to the effect-oriented optimisation of the Swiss education system. This study is part of the present project, which - as a module on "interdisciplinary competences" - is intended to complete the evaluation of the effects of the nationwide and cantonal education systems. "Interdisciplinary competences", often referred to with (over-) great expectations as "key qualifications", are understood in this project as abilities, attitudes and values whose relevance results from their functional significance for the individual, his social field and society. The aim of the project was to develop standardised written tools for assessing selected "interdisciplinary competences". Two problems arose: On the one hand, desirable effects of education systems are inevitably normative. Even a functionalist perspective requires reference to criteria that are ultimately always value-based. Even if an elaborated scientific framework theory - which does not yet exist - could provide a convincing structural and functional model of "interdisciplinary competences", it cannot avoid the question of the desirability of these competences in education theory. The second problem was of a methodological nature, especially since there were still no sufficiently objective, valid and reliable (written) psychological test procedures in the areas of complex action-related competences with a social reference ("social competences"). These problems have been addressed in this project as follows: The target dimensions of the indicator system were derived from an analysis of the content of the objectives in the mission statements of the cantonal primary school curricula, the objectives formulated in the "Maturitätsanerkennungsreglement" (MAR) and the competences laid down in the federal vocational training regulations. The resulting catalogue of interdisciplinary goals was used as a basis for the selection of available topics and the development of new survey instruments (scales) within the framework of a second phase, taking into account the state of scientific knowledge in the focussed subject areas. At the methodological level - with few exceptions in the area of environmental and policy-related knowledge - there has been an explicit refusal to derive competence from the performance produced in concrete situations. Instead, on the basis of a transactional model of human development and making use of Epstein's self-theory, which goes beyond a pure theory of action, a set of instruments should be developed which is related to different dimensions of the prerequisites of capacity to act and willingness to assume responsibility and which covers the selected "interdisciplinary competences" (with the exception of the aforementioned knowledge tests) via self-descriptions. The indicators formed in this way allow statements to be made on competences that remain latent in principle, because as self-referential cognitions they are not only subjective estimators of the latent competences, but also influence attributes, motivations and strategies for action and thus help to determine future performance. The indicators were checked and optimized for their statistical quality by means of two empirical preliminary studies. The revised set of instruments was used for the first time at national level during the first main run of the new Educational Military Recruit and Youth Surveys in 2000/2001.