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Sprache und Politik stehen in einem konstitutiven Zusammenhang: Sprache ist Voraussetzung, Medium und Resultat von Politik. Die Untersuchung dieses Verhältnisses braucht einen auch interdisziplinären Blick auf Grundlagen, Manifestationen und Kontexte von Sprache und Politik, denen sich dieser Band mit unterschiedlichen Perspektiven widmet. Die Studien und Beispiele stammen dabei aus allen Bereichen der Politikwissenschaft, von der politischen Theorie über die Regierungslehre bis hin zu den Internationalen Beziehungen und sind verbunden mit Wissensbeständen aus der Linguistik, Phonetik und Literaturwissenschaft. Die Beiträge repräsentieren dabei sowohl die Relevanz als auch unterschiedliche Perspektiven zur Erforschung des Zusammenhangs von Sprache und Politik.

Politik wird durch individuelle Persönlichkeiten gestaltet und geprägt. Gleichzeitig sind politisch handelnde Persönlichkeiten von strukturellen Vorgaben des politischen Systems, seiner Institutionen und Regeln geprägt. Der Band versammelt unterschiedliche Zugänge und Fallstudien zur Erfassung dieser Wechselbeziehung. Die Perspektiven und Beispiele stammen dabei aus allen Bereichen der Politikwissenschaft, von der Politischen Theorie über die Regierungslehre bis hin zu den Internationalen Beziehungen. Auch durch Anleihen aus Nachbardisziplinen wie der Geschichtswissenschaft oder der Psychologie werden Wege zur systematischen Erforschung des Zusammenhangs zwischen Ideen, Institutionen, Interessen und Individuen in der Politik eröffnet.

ZusammenfassungDie russische Aggression in der Ukraine hat Grundkoordinaten der deutschen Außenpolitik in Frage gestellt. Der Beitrag rekonstruiert zunächst die mit dem Begriff der Zeitenwende angekündigte Reaktion der Bundesregierung. Weitere Orientierungspunkte zur Navigation in neuartigem Terrain lassen sich aus der Diskussion unterschiedlicher Theorien der Internationalen Beziehungen und Topoi der deutschen Außenpolitik gewinnen. Die skizzenhafte Kontextualisierung von etablierten Bezugspunkten und die Vermeidung scheinbarer Dichotomien führt zu einem differenzierten Bild, das sowohl Elemente der Kontinuität als auch der notwendigen Kursänderung enthält.

Der Beitrag befasst sich im Rahmen des Handbuchs zur Regierungsforschung mit dem Thema Sprache und Politik. Nach einführenden Anmerkungen zum Verhältnis von Regieren und Sprache geht der Beitrag auf die Policy-Dimension von Politik ein, als der am engsten mit politischer Sprache beschäftigten Dimension . Politische Sprache vermittelt hier politische Inhalte. Daran anschließend erfolgt ein Blick auf die Politics-Dimension, denn Sprache ist nicht nur Aussage über Politik, sondern zugleich auch Ausdruck politischer Prozesse. Auch in der Polity-Dimension lassen sich verschiedene Aspekte hervorheben, die jeweils auf eigene Stränge der Forschungsarbeit verweisen. Die Besonderheiten politischer Sprache lassen sich nur idealtypisch in der Trennung der Dimensionen des Politischen darstellen. Der Beitrag beschreibt abschließend die Forschungsperspektiven in diesem Bereich. (ICA2)