Hauptbeschreibung: Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und ihren demokratischen Gemeinwillen bilden, für immer verändert. Jedoch wurden weder demokratische Institutionen und Prozesse noch IKT für ihre gemeinsame Anwendung geschaffen. Dies führt zu einer Reihe von Entwicklungen, die nicht durchweg und vor allem nicht automatisch demokratieförderlich sind. Zur Untersuchung der Folgen der Digitalisierung demokratischer Prozesse wird davon ausgegangen, dass diese stark von den institutionellen
Access options:
The following links lead to the full text from the respective local libraries:
Hauptbeschreibung Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und ihren demokratischen Gemeinwillen bilden, für immer verändert. Jedoch wurden weder demokratische Institutionen und Prozesse noch IKT für ihre gemeinsame Anwendung geschaffen. Dies führt zu einer Reihe von Entwicklungen, die nicht durchweg und vor allem nicht automatisch demokratieförderlich sind. Zur Untersuchung der Folgen der Digitalisierung demokratischer Prozesse wird davon ausgegangen, dass diese stark von den instit.
In: World development: the multi-disciplinary international journal devoted to the study and promotion of world development, Volume 38, Issue 5, p. 756-770
Main description: Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und ihren demokratischen Gemeinwillen bilden, für immer verändert. Jedoch wurden weder demokratische Institutionen und Prozesse noch IKT für ihre gemeinsame Anwendung geschaffen. Dies führt zu einer Reihe von Entwicklungen, die nicht durchweg und vor allem nicht automatisch demokratieförderlich sind. Zur Untersuchung der Folgen der Digitalisierung demokratischer Prozesse wird davon ausgegangen, dass diese stark von den institutionellen Rahmenbedingungen des gewählten Demokratiemodells beeinflusst werden. Abhängend von Gesetzesherrschaft, direkter Bürgerbeteiligung und republikanischer oder liberalistischer Ausrichtung, werden acht sterilisierte Demokratiemodelle unterschieden und separat auf digitale Konsequenzen untersucht. Die verschiedenen Blickweisen ermöglichen die Identifizierung von generellen Veränderungen der digitalen Interaktion, so wie auch spezielle Folgen von bestimmten Faktorkombination. Der fortlaufende Einbezug traditioneller Demokratieliteratur zeigt, dass IKT weder zurück zur Polis-Demokratie Athens, noch zur ökonomischen Demokratie Schumpeters oder zur idealisierten Führerdemokratie Webers führen werden, jedoch zu einer neuen Konstellation, in welcher deliberative- und konkordanzdemokratische Elemente eine entscheidende Rolle spielen. Das Ergebnis unterstreicht die neue Brisanz von Themen wie Privatsphärenschutz und Meinungsmanipulation, allgemeiner Zugang zur Öffentlichkeit, direktdemokratische Beteiligung und die Aufgaben der Parteien und Medien. Ein weiterer zentraler Punkt auf der zukünftigen Forschungsagenda ist die Entwicklung von demokratieförderlicher IKT Anwendung. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung demokratische Prozesse aktiv beeinflusst werden kann und - zum Wohle der Demokratie - auch muss.
Access options:
The following links lead to the full text from the respective local libraries:
Martin Hilbert is, without a doubt, one of the most outstanding researchers of recent times. From his multidisciplinary works published in scientific journals of great impact and trajectory, he has made it possible for us to understand the information society more completely. Hilbert has worked for different international organizations and is particularly interested in the role of information or big data in complex social systems. Disciple of Manuel Castells, and currently, he is an associate professor in the Communications Department of the University of California. With this interview, we wanted to delve into the way in which Hilbert sees the impact of digitalization in areas such as economics, research, politics, social sciences and humanity, in general. ; Martin Hilbert es, sin lugar a dudas, uno de los más destacados investigadores de los últimos tiempos. Desde sus trabajos multidisciplinarios publicados en revistas científicas de gran impacto y trayectoria, nos ha hecho posible entender a la sociedad de la información de manera más íntegra. Hilbert ha trabajado para distintos organismos internacionales y se interesa particularmente en el rol de la información o big data en sistemas sociales complejos. Discípulo de Manuel Castells, y actualmente, es profesor asociado en el Departamento de Comunicaciones de la Universidad de California. Con esta entrevista, hemos querido ahondar en la forma en que Hilbert ve el impacto de la digitalización en ámbitos como la economía, la investigación, la política, las ciencias sociales y la humanidad, en general.