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Medialisierte Lebenswelten und die Vielgestaltigkeit physischer, geografischer, technologischer, kultureller und sozialer Mobilitäten stellen neue Herausforderungen für Bildung und Lernen im digitalen Zeitalter dar. In den letzten Jahren wurden in der Bildungsforschung und -praxis eine Vielzahl einschlägiger Konzeptualisierungen und Methoden entwickelt. Einerseits finden wir technologisch oder kulturell verkürzte Konzepte und reduktionistische Ansätze, die sich hauptsächlich mit einer Kategorie oder Dimension des Themas befassen. Andererseits gibt es ambitionierte Ansätze, die sich mit der enormen Komplexität der Thematik befassen. Letztere beziehen sich häufig auf Paradigmen der Ökologie oder Mobilität. Weiters spielen unter den vielen ‹Wenden›, die nach dem linguistic turn proklamiert wurden, vor allem die ökologische Wende und die mobile Wende eine wichtige Rolle im Kontext der Theorie des mobilen Lernens. Zum einen wurde ein neues Mobilitätsparadigma vorgeschlagen, zum anderen wurden verschiedene ökologische Ansätze entwickelt, darunter Medienökologie, Informationsökologie, Wissensökologie, soziokulturelle Ökologie, kommunikative Ökologie, politische Ökologie und Affektökologie. Dabei bestehen unterschiedliche Auffassungen von Ökologie, z.B. als Umwelt, soziale Bewegung, moralische Norm oder Netzwerktheorie. Der Beitrag reflektiert Potenziale und Grenzen paradigmatischer Aspekte von Mobilitäten und Ökologien im Kontext des mobilen Lernens. ; Mediated lifeworlds and a diversity of physical, geographical, technological, cultural, and social mobilities involve new challenges for education and learning in a digital age. In recent years, a variety of corresponding conceptualizations and methods has been developed in educational research and practice. One the one hand, we find technologically or culturally abridged concepts and reductionist approaches, more or less dealing with one category or dimension of the topic. On the other hand, there are ambitious approaches dealing with the enormous complexities of the issues concerned. The latter frequently refer to ecological or mobilities frameworks. Moreover, among the many ‹turns› that have been claimed after the linguistic turn, especially the ecological turn and the mobilities turn play an important role in the context of theorizing mobile learning and education. For one thing, a new mobilities paradigm has been proposed, then again various ecological approaches have been promoted, among them media ecology, information ecology, knowledge ecology, socio-cultural ecology, communicative ecology, political ecology, and ecologies of affect. In addition, there are different understandings of ecology, for example, as environment, social movement, moral norm, or network theory. The paper reflects on potentials and limitations of mobilities and ecologies as theoretical frameworks in the context of mobile learning.

Mit den aktuellen gesellschaftlichen, technologischen und politischen Entwicklungen haben sich neue Fragen und Aufgabenbereiche für die Medienpädagogik ergeben. Diese werden im vorliegenden Beitrag skizziert, wobei in Abgrenzung von traditionellen Auffassungen für ein weiteres Verständnis von Medienpädagogik argumentiert wird. Die Erweiterung des thematischen Horizonts wird anhand einer Pilotstudie zur Frage des Weltwissens von Mediengenerationen exemplarisch verdeutlicht. Abschließend werden einige Überlegungen zur Medienkompetenz, der Problematik diesbezüglicher Verkürzungen und deren Stellenwert im Lichte des "medial turn" zur Diskussion gestellt. ; With current social, technological and political developments, new questions and tasks have arisen for media education. These are outlined in this article, arguing for a further understanding of media education in distinction from traditional views. The expansion of the thematic horizon is exemplified by a pilot study on the question of the world knowledge of media generations. Finally, some reflections on media literacy, the problematic nature of reductions in this respect and their significance in the light of the "medial turn" are put up for discussion.

In historisch variierenden Medienkonstellationen wurden unterschiedliche Formen des Medienaktivismus, der (Medien-)Bildung und des mediengestützten Lernens entwickelt. Einerseits lassen sich unterschiedliche Formen des Medienaktivismus rekonstruieren, angefangen von Graffiti, politischen Aktivitäten von Radiobastlern und der Community-TV-Bewegung über visuellen Aktivismus und "taktische Medien" (Garcia & Lovink 1997) bis hin zu Medieninterventionen im Lichte aktueller biopolitischer Entwicklungen (vgl. Da Costa & Philip 2008). Andererseits ist die Ausdifferenzierung medienpädagogischer Diskurse und Debatten über Medienkompetenz, Medienbildung und Medienliteralität unübersehbar geworden. Sowohl in medienaktivistischen als auch medienpädagogischen Diskurszusammenhängen spielen verschiedene Konzepte der Handlungsorientierung sowie der Medien- und Gesellschaftskritik eine Rolle. Allerdings ist bislang kaum ein Austausch beider Diskurstraditionen auszumachen. Der Beitrag zielt auf die Sondierung von Herausforderungen für die Medienpädagogik und relevanten Anknüpfungspunkten und Schnittstellen der Thematik.