Der Élysée-Vertrag gilt vielfach als das Gründungsdokument einer deutsch-französischen Ehe. Eine nähere Betrachtung zeigt jedoch, daß er eher eine kurze «Liaison» begründete, die lediglich von der Unterzeichnung am 22. Januar bis zur Einfügung der Präambel in das Ratifizierungsgesetz Mitte Mai 1963 durch den deutschen Bundestag währte. Diese Liaison war zudem weitgehend unerwünscht : Die westeuropäischen Partner sahen die Gefahr einer französisch-deutschen Hegemonie, die UdSSR fürchtete, die Bundesrepublik könnte aus ihrer deutschlandpolitischen Defensive herausfinden, und die USA argwöhnten, daß die als antiamerikanisch empfundene Politik des französischen Staatspräsidenten nun zum Durchbruch kommen könnte. Selbst Charles de Gaulle und Konrad Adenauer haben mit dem Abkommen sehr unterschiedliche Ziele verfolgt. Während ersterer mit ihm den Aufbruch zu einem vereinigten Europa unter Führung Frankreichs kalkulierte, sah letzterer in ihm den Abschluß seiner Lebensaufgabe, die Deutschen ein für allemal in die westliche Welt einzubinden.
The visit of Alexej Adshubej, "Izvestia" chief editor and son-in-law of Nikita Khrushchev, to West Germany in July 1964 has been the subject of much speculation. Taking place before the proposed summit meeting between Krushchev and Chancellor Ludwig Erhard, it appeared to mark the beginning of German rapprochement with the communists in an attempt to seek German unification, prevented only by Krushchev's fall in October 1964. New sources now available in both West and East German archives prove this assumption as completely unfounded. Neither the West nor the USSR was willing to endanger its prevailing interest in detente by taking the initiative in tackling the German question. Indeed, neither the Western Alliance nor the East European communist governments supported the idea of German unity. Adshubej's mission was a personal move by Khrushchev meant to give his policy of co-existence a decisive boost. Instead, this action only reenforced opposition at home and caused discord within the Eastern camp and in East Berlin. (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte / FUB)
Als Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung konzipiert bietet der Titel eine umfassende, reich bebilderte Darstellung zum Wesen und zur Geschichte des politischen Humors seit 1949 in Deutschland. Historiker, Politikwissenschaftler, Germanisten und Kabarettisten beleuchten verschiedene Aspekte von Kabarett und Satire. Abgerundet durch Kurzbiografien der Autoren und ein ausführliches Literaturverzeichnis. Neben T. Glodek: "Politisches Kabarett und Satire" (2007, hier nicht besprochen), vor J. McNally: "Hundert Jahre Kabarett" (ID 6/04). (2 S)
