Memorial museums to the victims of the Nazi regime: a comprehensive guide
In: Gedenkstätten-Rundbrief [1996], Special edition
32 results
Sort by:
In: Gedenkstätten-Rundbrief [1996], Special edition
In: Politische Bildung: Journal für politische Bildung, Volume 10, Issue 3, p. 42-45
ISSN: 2749-4888
Im Rahmen des Bundesgedenkstättenkonzeptes konnten im letzten Jahrzehnt 20 Dauerausstellungen in Gedenkstätten für Opfer des NS-Regimes neu gestaltet werden. Diese werden in der vorliegenden Dissertation unter pädagogischen und museologischen Fragestellungen untersucht. Experteninterviews mit den Kuratoren der Ausstellungen dienen als empirische Grundlage. Aktionsforschung, im deutschsprachigen Raum als Handlungsforschung entwickelt, ist die wissenschaftliche Methode der Untersuchung des Forschungsgegenstandes, in dem der Autor seit vielen Jahren beruflich tätig ist. Die Arbeit analysiert die Tätigkeitsmerkmale von Museen, Gedenkstätten und Lernorten sowie das Spannungsverhältnis zwischen Gedenken und Lernen in der Bildungsarbeit der Gedenkstätten für NS-Opfer und deren praktische Auswirkungen. Die spezifische Stigmatisierung von Opfergruppen während der NS-Zeit nach politischen, rassistisch-biologischen und sozialen Merkmalen sowie der Umfang des Massenmordes begründen die in Deutschland besonders intensive Form der Gedenkstättenarbeit. Sowohl das Gedenken an die "anderen" Opfer als auch die Verantwortung der "eigenen" Täter in der Gesellschaft markieren dessen gesellschaftspolitische Brisanz. Die theoretische Begriffbestimmung wird mit der empirischen Erforschung der neuen Dauerausstellungen überprüft. Zu den zentralen Ergebnissen der Untersuchung gehört, dass die neuen Ausstellungen auf eine deutlich umfangreichere historische Materialbasis (historisches Wissen, Erkenntnisse über die Baugeschichte und Archäologie der Tatorte sowie schriftliche, audiovisuelle und Objekt-Zeugnisse von Überlebenden) zurückgreifen. Durch die Professionalisierung der "Gedenkstättenkunde" entwickelt sich ein intensiv reflektierter und sensibler Einsatz von Dokumenten, Abbildungen und Objekten in den musealen Präsentationen. Hervorzuheben sind der Ortsbezug der Objekte, deren Quellennachweis, die Würdigung ihrer Provenienz sowie die kritische Reflexion ihrer Aussage. Dies betrifft besonders Fotographien. Die Bedeutung der Objekte für eine prägnante Ausstellungsgestaltung wird in der Dissertation herausgearbeitet. Trotz der Annäherung an Darstellungsweisen zeithistorischer Museen werden die fortwährenden, sachlich bedingten Unterschiede zu Gedenkstätten dargelegt. Die Fokussierung der Darstellung auf den Tatort ermöglicht eine zugleich detaillierte, vielschichtige und das historische Thema komplex darstellende Auseinandersetzung mit einem Ausschnitt der deutschen Geschichte. Die multiperspektivische Darstellung der Geschichte bietet Besuchern die Möglichkeit, einen eigenen Zugang zu ergreifen und dabei möglichst selbsttätig Handlungsperspektiven sowie Werte- und Moralvorstellungen zu überprüfen oder neu zu entwickeln. Damit sind die Gedenkstätten trotz aller noch vorhandenen Forschungslücken erstmals in der Lage, die Geschichte der NS-Verfolgten in ihrer Komplexität umfassend aus deren Perspektive und mit den von ihnen geschaffenen Zeugnissen und Objekten darzustellen. Die auf den Ausstellungen beruhenden Bildungskonzepte werden in den aktuellen Entwicklungen, die dem zeitlichen Abstand zur NS-Zeit und einem zunehmend heterogeneren Publikum geschuldet sind, reflektiert. Die verschiedenen Erwartungshaltungen von Einzelbesuchern und Besuchergruppen werden dabei betont. Insgesamt bieten die Forschungsergebnisse Anschlussmöglichkeiten besonders hinsichtlich pädagogischer Fragestellungen und der Besucherevaluation. ; Over the last decade, as part of the federal concept for memorial sites, twenty new permanent exhibitions were created at memorial sites for victims of the Nazi regime. This dissertation undertakes to examine these exhibitions from an educational and museological viewpoint. Expert interviews with exhibition curators serve as the basis for the empirical study. The author has worked for many years in the field of memorial museums education. He applied "action research", developed in German-speaking countries under the term "Handlungsforschung", as the method of scholarship in his dissertation. The study analyzes the specific characteristics of the work conducted in museums, memorial sites and educational centres and also addresses the strained connection between commemoration and learning in the educational work of the memorial museums for the Nazi victims. The study also evaluates the practical impact of these aims. The very intense form of commemorative work that is conducted in Germany is justified by the nature of its subject matter: the stigmatization of specific victim groups during the Nazi era according to a system of political, racist-biological and social characteristics and the vast dimensions of the genocide. The socially and politically explosive nature of this task is manifested by the commemoration of the "other" victims as well as by the responsibility that Germany bears for addressing its "own" perpetrators in society. The study examines the theoretical terminology with the empirical research conducted on the new permanent exhibitions. The central findings of the study show that the new exhibitions embrace a much more comprehensive foundation of historical material (historical knowledge, building history and archeological significance of the crime sites, written and audio-visual survival testimony and artifacts) as was previously the case. The professionalization of the "field of memorial museums" has led to a more intensively reflected and sensitive approach to handling documents, illustrations and objects on display in a museum. In particular, the significance of the relationship between the artifacts and their location, their sources, an appreciation for their origins and a critical reflection of what it is they convey is achieved. This also applies to photography. The dissertation considers what role these objects play in achieving a concise, coherent exhibition design. Although contemporary museums tend to employ similar methods of presentation, the study attempts to identify the sustained differences that are inevitable given the memorial museums' different subject matters. The focus on the crime site facilitates a detailed, multifaceted and complex confrontation with the presentation of one chapter of Germany history. The presentation of history from multiple perspectives allows visitors to find their own way through the subject matter and to develop their own independent methods for judging the actions, values and morals presented to them. Although research gaps still exist, the memorial museums are nonetheless able for the first time to present the history of Nazi persecution in its complexity from the victim perspective using their own testimony and objects that they created. The study considers the educational concepts that are currently developed from the exhibitions, derived from the distance to the historical events and the need to accommodate an audience that is increasingly heterogeneous. A special emphasis is placed on the divergent expectations of individual and group visitors. The research results should be useful to future work, especially in regard to the pedagogical questions raised and the visitor evaluations.
BASE
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue B 1-2, p. 18-26
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Volume 45, Issue 1-2, p. 18-26
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue B 1/2, p. 18-26
ISSN: 0479-611X
"Gedenkstätten für die Opfer des NS-Regimes sind im Nachkriegsdeutschland zugleich immer auch ein Audruck für den Mangel an einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit der Tätergesellschaft in den beiden deutschen Nachkriegsstaaten und ihren unterschiedlichen politischen Vorzeichen. In den letzten 15 Jahren in der alten Bundesrepublik und seit der deutschen Vereinigung in Gesamtdeutschland hat sich allerdings eine positive Entwicklung ergeben, auch wenn diese nur von einer Minorität der deutschen Gesellschaft getragen wird. Auch nach dem Abzug der allierten Truppen wird das Thema der NS-Verbrechen weiterhin in Deutschland auf der Tagesordnung bleiben. Bei der Herausbildung eines Geschichtsbildes, in dem der Darstellung und dem Umgang mit der NS-Geschichte die notwendige intensive Beachtung geschenkt wird, können die Gedenkstätten auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Entscheidend wird dabei sein, daß ihre Glaubwürdigkeit und Authentizität in der Darstellung beibehalten oder wiedererlangen können. Versuche, sie politisch zu funktionalisieren, müssen ebenso abgewehrt werden wie die Abschiebung der Beschäftigung mit den NS-Verbrechen lediglich auf diese kleinen und damit überforderten Institutionen. Weiterhin müssen die Bemühungen, die NS-Verbrechen mit dem Ziel im öffentlichen Bewusstsein zu halten, sowohl der Opfer zu gedenken als auch rechtsextreme Entwicklungen aufgrund des Lernens aus der Geschichte frühzeitig zu erkennen, Aufgabe der gesamten Gesellschaft in Deutschland bleiben. Die Gedenkstätten können mit ihrer politischen Bildungsarbeit dazu einen wichtigen Beitrag leisten." (Autorenreferat)
In: Die Shoah in Geschichte und Erinnerung
In: Politisches Lernen, Volume 30, Issue 3-4, p. 5-13
ISSN: 0937-2946
In: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung: BzG, Volume 38, Issue 2, p. 124
ISSN: 0942-3060
In: Swiss Medical Forum ‒ Schweizerisches Medizin-Forum, Volume 15, Issue 41
ISSN: 1424-4020
In: Konzepte und Kontroversen 3
Yves Ternon: Perzeption und Prävention des Genozid; Mihran Dabag: Wahrnehmung und Prävention von Genozid aus der Perspektive strukturvergleichender Genozidforschung; Gregory Stanton: Wie wir Genozid verhindern können. Der Aufbau einer Internationalen Kampagne zur Beendigung von Genoziden; Gerd Hankel: Verleugnung oder Auseinandersetzung? Zum Umgang mit Völkermord und staatlichen Gewaltverbrechen; Eric D. Weitz: Holocaust, Genozid und die Macht der Definition; Volkmar Deile: "Die Menschenrechtsverletzungen von heute können die Katastrophen von morgen sein"; Fatuma Ndangiza: "Wir sind alle Verlierer in diesem Spiel". Wie die Rwander die jüngste Vergangenheit bewältigen; Thami Tisani: Auf neuen Wegen. Geschichtsunterricht in Südafrika nach der Apartheid; Heike Deckert-Peaceman: Gibt es das "richtige Alter"? Holocaust und andere Genozide als Thema für jüngere Kinder; Falk Pingel: "Sicher ist, dass ... der Völkermord nicht mit Hitler begann und leider auch nicht mit ihm endet." Das Thema "Völkermord" als Gegenstand von Unterricht und Schulbuch; Roland Brunner: Der Beitrag der Medien zur Versöhnung Erfahrungen und Projekte aus dem ehemaligen Jugoslawien; Helmut Meyer: Zur Entstehung des Lehrbuchs "Vergessen oder erinnern? - Völkermord in Geschichte und Gegenwart"; Pedro Alejandro Matta: Das Erbe der Diktatur. Erinnerung und Gedenkstätten in Chile; Irena Brezná: Über den Körper hinaus. Offener Brief von Irena Brezná an die tschetschenische Menschenrechtlerin Sainab Gaschajewa, 2001. Je weiter Nationalsozialismus und Holocaust sich zeitlich entfernen, desto präsenter sind sie im öffentlichen Gedächtnis und Gedenken. Dabei hat sich allerdings unser Blickwinkel im Laufe der Jahre erweitert und bezieht andere vergleichbare Phänomene mit ein. Die zahlreichen Genozide und staatlichen Gewaltverbrechen des 20. Jahrhunderts rücken - neben der Ermordung der europäischen Juden - verstärkt in unser Gesichtsfeld, ging und geht doch das Morden trotz der 1948 von den Vereinten Nationen beschlossenen Genozidkonvention bis in die jüngste Vergangenheit weiter: die Genozide und anderen Formen des Massenmordes des vergangenen Jahrhunderts kosteten schließlich an die 170 Millionen Menschen das Leben. Dieser dritte Band der Reihe "Konzepte und Kontroversen" gibt Anregungen, wie man - jenseits der medialen Inszenierung von Katastrophen - auf theoretischer und praktischer Ebene mit dem ebenso realitätsrelevanten wie schwierigen Th ...