1. Senioren- und Pflegeberatungsstellen sind etwa der Hälfte der Menschen in der zweiten Lebenshälfte bekannt, genutzt werden sie aber höchstens von jeder/m Zweiten. 2. Die Kenntnis von Senioren- und Pflegeberatungsstellen ist bildungsspezifisch. Personen mit hoher Bildung kennen diese Angebote häufiger als Personen mit niedriger Bildung. 3. Personen, die andere aufgrund von gesundheitlichen Problemen unterstützen, kennen und nutzen Bildungsangebote häufiger. 4. Die Nutzung von Senioren- und Pflegeberatungsstellen ist unter Personen mit funktionalen Einschränkungen häufiger als unter nicht funktional Eingeschränkten.
Für die meisten 40- bis 85-Jährigen ist die Infrastruktur im Wohnumfeld im Jahr 2014 ausreichend. Ostdeutschland hat bei der Bewertung der Infrastruktur im Wohnumfeld zwischen 2008 und 2014 aufgeholt. Großstädter fühlen sich im Wohnumfeld im Jahr 2014 besonders gut versorgt. Das Unsicherheitsempfinden im öffentlichen Raum hat sich zwischen 2008 und 2014 vor allem bei Älteren und Frauen verringert. Begegnungsstätten und Mehrgenerationenhäuser sind 2014 die am häufigsten bekannten seniorenspezifischen Angebote im Wohnort.
Die Wohnentfernung zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern vergrößert sich im sozialen Wandel stetig. Insbesondere hochgebildete Eltern haben weiter entfernt wohnende erwachsene Kinder. Gefühle wie Wut und Ärger sind in den Beziehungen zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern selten. Personen im mittleren Alter haben 2014 seltener Kinder, aber häufiger noch lebende Eltern als 1996. Die Kontakthäufigkeit und die Beziehungsende zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern bleiben stabil hoch.
Ältere berichten im Jahr 2014 häufiger von engen Nachbarschaftskontakten als Jüngere. Der Anteil von Menschen mit engen Kontakte zu den Nachbarinnen und Nachbarn ist zwischen 1996 und 2014 stabil. Ältere geben im Jahr 2014 im Durchschnitt weniger hilfsbereite Nachbarinnen und Nachbarn an als Jüngere. Menschen, die in einfachen Wohnlagen leben, geben häufiger eingeschränkte Nachbarschaftsnetzwerke an. Die Mehrheit der 40- bis 85-Jährigen weiß, was in der Nachbarschaft geschieht, nur wenige gestalten sie mit.
Der Übergang zur Großelternschaft verschiebt sich im Lebenslauf nach hinten. Die Wichtigkeit der Großelternschaft ist zwischen 2008 und 2014 stabil hoch. Die Beziehungsenge zu den erwachsenen Enkelkindern ist zwischen 2008 und 2014 stabil hoch. Während zwischen 1996 und 2008 immer weniger Großeltern ihre Enkelkinder betreuten, übernehmen Großeltern im Jahr 2014 diese Aufgabe wieder deutlich häufiger. Großeltern kombinieren 2014 häufiger Erwerbsarbeit und Betreuung von Enkelkindern als 1996.
Intergenerationale Transfers folgen 2014 demselben Muster wie 1996. Materielle Transfers an jüngere Generationen finden im Jahr 2014 häufiger statt als im Jahr 1996. Die Häufigkeit materieller Transfers von Großeltern an Enkelkinder hat sich zwischen 1996 und 2014 fast verdoppelt. Im Jahr 2014 erhalten ältere Familiengenerationen seltener instrumentelle Hilfen von jüngeren als im Jahr 1996.
Das vorliegende Buch zum Deutschen Alterssurvey (DEAS) stellt mit einem breiten Themenspektrum dar, dass die Lebensphase Alter vielfältig ist und sich wandelt: Ältere Menschen sind heute aktiver als vor 20 Jahren. Sie sind länger erwerbstätig, engagieren sich häufiger ehrenamtlich, sie treiben mehr Sport und sind mehrheitlich sozial gut eingebunden. Nehmen aber auch die Ungleichheiten im Alter zu? Befunde zu dieser Frage liefert der DEAS, die bundesweit wichtigste repräsentative Langzeitbefragung von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden, also 40 Jahre und älter sind. Der DEAS wird seit 1996 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert. Das Buch zum DEAS 2014 stellt einen wesentlichen Teil der Sozialberichterstattung zum Thema Alter dar, ist Grundlage der Seniorenpolitik auf Bundesebene und Impulsgeber der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Alternsforschung. Der Inhalt Aktuelle Ergebnisse zum Wandel der Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte Die Zielgruppen Wissenschaftler/innen aus dem Bereich der Altersforschung • Lehrende und Studierende der Sozialwissenschaften • Politische Entscheidungsträger/innen Die Herausgeber/innen Dr. Katharina Mahne, Dr. Julia K. Wolff, Dr. Julia Simonson und Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer arbeiten am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), einem auf dem Gebiet der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Gerontologie tätigen wissenschaftlichen Forschungsinstitut des Bundes
Handlungsfelder und politische Ziele der Alternspolitik; Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2014; Alter nachrangig - Hauptsache gut gebildet?; Fazit.
Einführungskapitel in den Sammelband - das vorliegende Buch zum Deutschen Alterssurvey (DEAS) stellt mit einem breiten Themenspektrum dar, dass die Lebensphase Alter vielfältig ist und sich wandelt: Ältere Menschen sind heute aktiver als vor 20 Jahren. Sie sind länger erwerbstätig, engagieren sich häufiger ehrenamtlich, sie treiben mehr Sport und sind mehrheitlich sozial gut eingebunden. Nehmen aber auch die Ungleichheiten im Alter zu? Befunde zu dieser Frage liefert der DEAS, die bundesweit wichtigste repräsentative Langzeitbefragung von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden, also 40 Jahre und älter sind. Der DEAS wird seit 1996 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) finanziert. Das Buch zum DEAS 2014 stellt einen wesentlichen Teil der Sozialberichterstattung zum Thema Alter dar, ist Grundlage der Seniorenpolitik auf Bundesebene und Impulsgeber der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Alternsforschung. Der Inhalt Aktuelle Ergebnisse zum Wandel der Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte Die Zielgruppen Wissenschaftler/innen aus dem Bereich der Altersforschung, Lehrende und Studierende der Sozialwissenschaften, Politische Entscheidungsträger/innen. Die Herausgeber/innen arbeiten am Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA), einem auf dem Gebiet der sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Gerontologie tätigen wissenschaftlichen Forschungsinstitut des Bundes.
Der demografische und soziale Wandel führt zu weitreichenden Veränderungen in Deutschland. Eine 'Gesellschaft des langen Lebens', wie sie sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, ist ein großer Erfolg. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erleben immer mehr Menschen ein höheres und sogar sehr hohes Lebensalter. Dieser Wandel bringt eine Vielzahl von Chancen für Individuen und Gesellschaft mit sich. Durch eine verbesserte Gesundheit und durch die länger werdende nachberufliche Lebensphase ist es vielen Menschen in Deutschland möglich, ein gutes Leben im Alter zu führen und dabei ihre Lebensumstände bis ins hohe Alter aktiv mitzugestalten. Allerdings sind neben diesen Chancen auch individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen zu nennen: Das veränderte Verhältnis von Alten zu Jungen - mehr älteren Menschen stehen weniger junge Menschen gegenüber - wirft neue Fragen hinsichtlich der Finanzierung von Renten-, Gesundheits-und Pflegeversicherung auf. Weil immer mehr Menschen das hohe und sehr hohe Alter erleben, sind auch mehr Menschen von Mehrfacherkrankungen oder Pflegebedürftigkeit betroffen. Dies stellt Politik und Gesellschaft in Deutschland vor die Herausforderung, soziale Teilhabe und Integration für die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen zu gewährleisten. Im vorliegenden Bericht werden Befunde des Deutschen Alterssurveys aus dem Jahr 2014 vorgestellt, einer seit 1996 durchgeführten repräsentativen Befragung von Menschen in der zweiten Lebenshälfte in Deutschland. Im vorliegenden Einführungskapitel stellen wir zunächst den Deutschen Alterssurvey vor, diskutieren Integration und Teilhabe als übergeordnete Ziele der Alternspolitik. Wir beschreiben den sozialen Wandel, der Lebenssituationen in der zweiten Lebenshälfte mitbestimmt und stellen abschließend Faktoren dar, anhand derer sich Vielfalt und Ungleichheit in der zweiten Lebenshälfte beschreiben und verstehen lassen.
Dokumentation des Erhebungsdesigns und der Instrumente (CAPI und Drop-Off-Fragebogen) der DEAS-Erhebung 2014. Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine Langzeitstudie zum Wandel der Lebenssituationen und Alternsverläufe von Menschen, die sich in der zweiten Lebenshälfte befinden. Grundlage sind bundesweit repräsentative Befragungen im Quer- und Längsschnitt von jeweils mehreren tausend Teilnehmern im Alter ab 40 Jahren. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards. ; Documentation of the survey design and instruments of DEAS-survey year 2014. The German Ageing Survey (DEAS) is a longitudinal survey for the analysis of life situations and biographies of people in the second half of their lives. The data is based on nationally representative surveying (cross-sectional and longitudinal) of some thousand participants from the age of 40 onwards.
Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) untersucht die Lebenssituation und Alternsverläufe in der zweiten Lebenshälfte über einen Zeitraum von bislang 18 Jahren. Der DEAS kombiniert Quer- und Längsschnitterhebungen. Trotz einer rückläufigen Teilnahmebereitschaft weist der DEAS eine hohe Datenqualität auf. Die Studie deckt eine große Breite alter(n)srelevanter Themen auf.
Der Anteil von Personen, die ein ehrenamtliches Engagement ausüben, hat sich unter den 40- bis 85-Jährigen zwischen den Jahren 1996 und 2014 verdoppelt. Im Jahr 2014 zeigen sich deutliche Unterschiede im ehrenamtlichen Engagement nach Geschlecht, Bildung, Landesteil und Erwerbsstatus. Im Jahr 2014 ist jede vierte ehrenamtlich engagierte Person im Alter von 50 bis 85 Jahren in einer Seniorengruppe aktiv. Ein Drittel der im Jahr 2014 ehrenamtlich Engagierten hat in den letzten sechs Jahren ein neues Engagement aufgenommen und zwei Drittel üben ihr Engagement schon länger als sechs Jahre aus.
Der Anteil der Menschen, die in der Lebensform Ehe in Alter kommen, ist gesunken. Die Erwerbsarrangements der Paare mittleren Alters (Frau 40 bis 65 Jahre alt) haben sich verändert. Trotz gestiegener Erwerbsbeteiligung tragen Frauen weiterhin die Hauptverantwortung für die Hausarbeit. Männer sind sehr, Frauen wenig zufrieden mit einer vorwiegend weiblichen Zuständigkeit für die Hausarbeit.