Der Beitrag betrachtet den medialen Umgang mit dem Thema Armut in Deutschland, wobei empirische Ergebnisse einer Befragung von Journalisten zur Berichterstattung der Medien sowie eine Inhaltsanalyse von Fernseh- und Zeitungsartikeln herangezogen werden. So wird hier über die unterschiedliche Häufigkeit der Armutsberichterstattung und ihre Gründe informiert, die Themen und Rahmen der Wissensvermittlung über diese soziale Problem dargestellt sowie die Akteure und Quellen der Berichterstattung genannt. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und die Wahrnehmung einzelner Bürger sowie entscheidende Personen und Institutionen für Probleme der Armut und Ausgrenzung wird wesentlich dadurch geprägt, wie diese Themen in den Medien behandelt werden. Allerdings ist der Umgang der Medien mit Themen im Zusammenhang mit Armut äußerst unterschiedlich. Die Studie zeigt, dass verschiedene Medien in sehr unterschiedlichem Maß über Armut berichten. Insgesamt ergibt der Befund, dass die öffentliche Darstellung von Problemen der Armut an verschiedenen Stellen verbessert werden könnte. (ICG2)
Berufliche Rahmenbedingungen von Vollzeitjournalisten in Mediensparten. Sozialisation, journalistische Ausbildung. Arbeits- und Berufszufriedenheit. Berufliches Rollenselbstverständnis. Berufliche Ethik. Publikumsbild. Politische Einstellung der Journalisten und politische Grundhaltung der Medienorgane. Berufsorganisation und gesellschaftliches Engagement.
Themen: Strukturdaten: Bezeichnung der beruflichen Stellung; Anstellungsverhältnis: fest angestellt oder freier Mitarbeiter, unbefristete Anstellung oder Zeitvertrag, volle Stelle oder Teilzeit; Prozentanteil des Einkommens aus Tätigkeiten für journalistische Medien; Prozentanteil der Arbeitszeit für Tätigkeiten für journalistische Medien; Anzahl der journalistischen Medienbetriebe, für die der Befragte in den letzten sechs Monaten tätig war (Fernsehen, Hörfunk, Zeitschriften, Zeitungen, Anzeigenblätter, Anzeigenblätter, Mediendienste, Online-Medien); Medientyp der Tätigkeit bzw. Hauptmedium; Position in der Hierarchie (Gesamtleitungsrolle, Teilleitungsrolle, Redakteur(in) bzw. freie(r) Mitarbeiter(in), Volontär(in); Ressort; Sozialisation: Jahre der hauptberuflichen Tätigkeit als Journalist; journalistische Aus- und Vorbildung: Hospitanz bzw. Praktikum, Volontariat, Journalistenschule, Studium der Journalistik (im Haupt- oder Nebenfach), Studium der Publizistik-, Kommunikations- oder Medienwissenschaft (im Haupt- oder Nebenfach), sonstige.
Angaben zur aktuellen Tätigkeit: Wochenarbeitszeit; Art der Tätigkeiten (Recherchieren, Verfassen und Redigieren eigener journalistischer Texte, Auswahl von Texten, Redigieren von Nachrichtenagenturtexten und Pressemitteilungen, Redigieren der Texte von Kollegen und Mitarbeitern, Organisation und Verwaltung, Kontakt mit Publikum, Lesern, Hörern, Zuschauern oder Usern, Einpflegen bzw. Einkopieren von Webseiten, PR, Marketing oder Werbung für das eigene Medium, sonstige Tätigkeiten, nur Printjournalisten: Layout bzw. Umbruchtätigkeit, nur Hörfunk- und Fernsehjournalisten: Außenaufnahmen, Schnitt, Aufnahmen im Studio, Mischung, Moderation, nur Online-Journalisten: Produktion und Programmierung; Gesamtdauer der jeweiligen Tätigkeit pro Arbeitstag; berufliche Internetnutzung: Dauer der Internetnutzung pro Arbeitstag für Kommunikation und Recherche; Zeitaufwand für Online-Recherche und E-Mail-Kontakte; Zeitaufwand für E-Mail Kommunikation mit Lesern, Hörern, Zuschauern oder Usern; Häufigkeit und Praxis des Gegenlesens: Häufigkeit des Gegenlesens eigener Beiträge durch Redaktionsmitglieder; Gegenlesen durch gleichrangige Kollegen(innen), zuarbeitende Mitarbeiter, unmittelbare Vorgesetzte, Chefredakteur(in), Kollegen aus der Dokumentations- oder Schlussredaktion, Quellen bzw. Interviewpartner; Kontrolle eigener Beiträge; Arbeits- und Berufszufriedenheit (Qualität der Ausbildung, berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten, tägliche Arbeitsbelastung, Möglichkeit der freien Arbeitszeiteinteilung, Zeit für persönliche Recherche, berufliche Sicherheit, Karrieremöglichkeiten, Höhe der Bezahlung, Verhältnis zu Arbeitskollegen, politische oder weltanschauliche Linie des Medienbetriebs, Publikumsresonanz bzw. Publikumsreaktionen, Verhältnis zu den Vorgesetzten und Mitarbeitern); Einfluss ausgewählter Personengruppen und Verbände auf die eigene journalistische Arbeit (mittlere und obere redaktionelle Führungsebene, Verleger bzw. Verlag, Intendanten oder Aufsichtsgremien, Redakteure bzw. Kollegen, Leser bzw. Hörer, Zuschauer oder User, politische Parteien, Familie, Freunde, Bekannte, Unternehmen und Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Sportverbände, Öffentlichkeitsarbeit im Allgemeinen); Reaktionen ausgewählter Personen und Gruppen auf die eigene journalistische Arbeit; Personengruppen, die zum engeren privaten Bekanntenkreis gehören (Entscheidungsträger aus Politik und öffentlicher Verwaltung, aus Gewerkschaften, aus der Wirtschaft, Vertreter von Bürgerinitiativen und sozialen Bewegungen, Kollegen aus dem Journalismus); Beurteilung des Informationsgehalts von Pressemitteilungen im Hinblick auf: Zuverlässigkeit, gute Aufbereitung, Zeitersparnis beim Recherchieren, Überflüssigkeit, Überproduktion, Anregungen für neue Berichterstattungsthemen, Bereitstellen notwendiger Informationen, Ersatz für früher von Journalisten recherchierte Beiträge, Verführung zu unkritischer Berichterstattung; regelmäßig genutzte journalistische Medienangebote; berufliches Rollenselbstverständnis (Skala: Vermittlung komplexer Sachverhalte, Präsentieren eigener Ansichten, Abbilden der Realität, neutrale und präzise Informationsvermittlung, Anwaltschaft für Benachteiligte, Kontrolle von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Kritik an Missständen, Vermittlung positiver Ideale, Ratgeberfunktion für das Publikum, Unterhaltung und Entspannung, Aufzeigen neuer Trends und Ideenvermittlung, möglichst schnelle Informationsvermittlung, Konzentration auf Nachrichten, die für ein breites Publikum interessant sind, Beeinflussung der politischen Tagesordnung, Chance für normale Leute, ihre Meinung über Themen von öffentlichem Interesse zum Ausdruck zu bringen); Handlungsrelevanz: Entsprechung der journalistischen Funktionen mit den eigenen Zielvorstellungen; berufliche Ethik: Beurteilung ungewöhnlicher Recherchemethoden (Geldzahlung für vertrauliche Informationen, Nutzen vertraulicher Regierungsunterlagen, sich als andere Person ausgeben, Verschwiegenheit brechen, Informanten unter Druck setzen, Verwendung privater Unterlagen ohne Zustimmung, Betätigung als Mitarbeiter in einem Betrieb um an interne Informationen zu gelangen, Vorgeben einer anderen Meinung oder Einstellung zwecks Vertrauensaufbau, versteckte Mikrophone oder Kameras nutzen); Publikumsbild: Einschätzung des eigenen Publikums anhand eines semantischen Differentials von 9 bipolaren Eigenschaftspaaren; Informationsquelle in Bezug auf das eigene Publikum; politische Grundhaltung des eigenen Medienorgans (100-stufiges Skalometer); Bedeutung der politischen Grundhaltung des eigenen Medienbetriebs für die persönliche Arbeit; Einschätzung der politischen Grundhaltung der Kollegen (100-stufige Skalometer); politische Selbsteinstufung (100-stufiges Skalometer); Parteinähe; Mitgliedschaft in ausgewählten Berufsorganisationen (Deutscher Journalisten-Verband, Verdi bzw. dju, Deutsche Public Relations Gesellschaft, Deutscher Fachjournalisten Verband, Verband Deutscher Sportjournalisten); politisches oder gesellschaftliches Engagement in ausgewählten Organisationen.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); Familienstand; Zusammenleben mit einem Partner; Kinderzahl; Anzahl der Kinder im Haushalt; höchster Bildungsabschluss; erstes und zweites Studienhauptfach; Bundesland der Haupttätigkeit; Wohnsitz bis 1990 in Ost- oder Westdeutschland; berufliche Position von Vater und Mutter; Berufe und Kategorien der Berufe der drei engsten Freunde; persönliches Nettoeinkommen (klassiert); monatliches Nettoeinkommen über 7000 Euro.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft des Befragten; Evaluation des Interviews (interessant, schwer für den Befragten bzw. für den Interviewer); Einschätzung der Zuverlässigkeit der Angaben des Befragten; Verdacht auf Unwahrheit bei bestimmten Fragen und Angabe dieser Fragen; besondere Vorkommnisse während des Interviews (Störungen durch andere Personen, Unterbrechung durch Zeitmangel des Befragten, Drohung des Befragten mit Interviewabbruch, Befrager hatte Probleme, dem Interview zu folgen) oder keine besonderen Vorkommnisse; Wochentag des Interviews; Interviewdatum; Interviewdauer.
Zusätzlich verkodet wurde: Medientyp (laut Adresse und grobe Sortierung); Funktion (laut Adresse); Zuordnung Funktion laut Adresse zu den jeweiligen Mediensparten; vollständiges Interview; Ressort-Zusammenfassung; Kontroll-Variable Gesamtdauer der jeweiligen Tätigkeiten pro Arbeitstag; Nennung der E-Mail-Adresse; Fragen bzw. Anmerkungen des Befragten; Gewichtungsfaktor.
Nur selten blicken Arbeiten zum Thema Armut auf das Gegenstück: Reichtum. Kann man das eine soziale Phänomen ohne das andere überhaupt denken, lesen oder gar analysieren? Dieser Band eröffnet eine interdisziplinäre Perspektive auf bislang nicht zusammengedachte soziale Vorstellungen und vergleicht dabei grenz- und fachübergreifende Wahrnehmungsweisen miteinander. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle der Massenmedien.