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In Italien wurde der Faschismus erfunden. Allerdings ist der Faschismus nicht rein italienischen Ursprungs. Die Wurzeln liegen in der europäischen, vor allem in der französischen Rechten und in einem sozialistischen Revisionismus, wie er sich bei seinem bedeutendsten Vertreter, Georges Sorel, findet. Das autoritär-totalitäre Machtgefüge des Faschismus veränderte die gesellschaftliche Struktur Italiens nachhaltig. Der Bürgerkrieg, der in Italien 1943 bis 1945 zwischen den Faschisten und den Antifaschisten geführt wurde, war allerdings die Abrechnung mit einem System, das in den Jahren 1919 bis 1922 begann. Die Abrechnung und Aufarbeitung mit dem Faschismus in Italien erfolgt dort derzeit von zwei radikalen Standpunkten aus. Die eine Seite versucht eine Versöhnung zwischen alten Feinden; die verstörende Erinnerung an den Konflikt soll getilgt und hinter einer Fassade der Friedfertigkeit vergraben werden. Die andere Seite jedoch versucht die historische Erinnerung an den Bürgerkrieg zu erneuern und damit eine Gelegenheit schaffen, das historische Gedächtnis mit Aufrichtigkeit und gegenseitigem Verständnis wiederherzustellen als Grundlage für die Demokratie. (prk)