Enhancement, Prothesen, Körper-Upgrade - in letzter Zeit ist eine technologische Durchdringung des Körpers zu beobachten, die als Symptom eines tiefgreifenden gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Wandels hin zu einer Optimierungs- und Upgradekultur zu begreifen ist. Warum sollten die sich generalisierenden Optimierungsimperative vor dem Leib Halt machen? Im Kontext einer zunehmenden technischen Reproduzierbarkeit des Körpers scheint das Individuum von den Schranken seiner natürlichen Konstitution befreit: Medikamentöse und chirurgische Optimierungsmöglichkeiten werden unabhängig vo
Enhancement, Prothesen, Körper-Upgrade - in letzter Zeit ist eine technologische Durchdringung des Körpers zu beobachten, die als Symptom eines tiefgreifenden gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Wandels hin zu einer Optimierungs- und Upgradekultur zu begreifen ist.Warum sollten die sich generalisierenden Optimierungsimperative vor dem Leib Halt machen? Im Kontext einer zunehmenden technischen Reproduzierbarkeit des Körpers scheint das Individuum von den Schranken seiner natürlichen Konstitution befreit: Medikamentöse und chirurgische Optimierungsmöglichkeiten werden unabhängig von medizinischen Indikationen ebenso aktiv genutzt wie technologisc
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Eine der Grundfragen der Soziologie lautet: Wie ist Gesellschaft möglich? Dierk Spreen zeigt in der vorliegenden Untersuchung an drei Fällen, dass von einer konstituierenden Funktion des Krieges für moderne Gesellschaften gesprochen werden kann. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Krieg Anlass für einen öffentlichen Aktivierungsdiskurs, der die Hervorbringung oder Begründung eines sozialen Ganzen und einer sozialen Moral im Auge hat. Im Kontext seiner Totalisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird der Krieg zum Motor der Steigerung der gesellschaftlichen Produktivität und syst
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Main description: Krieg und Zivilgesellschaft scheinen zwei unvereinbaren Wirklichkeiten zuzugehören: In der einen herrscht die Unordnung der Gewalt, in der anderen die gewaltfreie Verständigung des bürgerschaftlichen Umgangs miteinander. Dass diese Vereinfachung der Realität oftmals nicht entspricht, ist Thema des vorliegenden Bandes. Unter verschiedenen Gesichtspunkten werden die engen Beziehungen zwischen Krieg und Zivilgesellschaft untersucht und diskutiert. Die ersten Beiträge befassen sich mit den Zusammenhängen zwischen Krieg, Politik und Zivilgesellschaft. Anschließend wird auf die Beziehung zwischen Militär und Gesellschaft sowie auf das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und »großen Kriegen« eingegangen. Die abschließenden Beiträge beschäftigen sich mit der Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure und Institutionen im Kontext der sogenannten »kleinen Kriege«. Die Beiträge loten Bedingungen zivilgesellschaftlicher Friedensordnungen für die Weltgemeinschaft und an Brennpunkten des »kleinen Krieges« in Afrika aus. Ihre Ergebnisse über die Beziehungen zwischen Zivilgesellschaft und Krieg sind unter demokratie- und friedenspolitischen Aspekten alles andere als beruhigend.
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Welche Bedeutung haben Sicherheitsstrukturen für die globale zivilgesellschaftliche Gesellschaftsordnung? Wie kann ein Verhältnis zwischen weltumspannender Ordnungskonstitution, der Herausbildung globaler sozialer Bezüge und einer weitergehend "zivilen" Verfasstheit sozialer Weltsysteme im Rahmen der soziologischen Theoriebildung gefasst werden? Im Mittelpunkt einer solchen Fragestellung steht das Problem der globalen Gewaltbewältigung. Wenngleich eine Untersuchung zur "Weltzivilgesellschaft" nicht ausschließlich auf die Problematik der Gewaltbewältigung reduziert werden kann, so ist doch unübersehbar, dass eine einigermaßen friedliche und stabile soziale Ordnung ein wichtiges Merkmal zivilgesellschaftlicher Strukturen ist. Die Abwesenheit von Gewalt und Zwang erweist sich als wesentliches Bezugsproblem des Begriffs der Zivilgesellschaft, das in der Regel ungesehen bleibt, in dem Beitrag aber - im weltgesellschaftlichen Kontext - zum zentralen Thema gemacht wird. Der Beitrag betrachtet hierzu zunächst Gewalt und Gesellschaft in der soziologischen Theorie und beschäftigt sich anschließend mit der Zivilgesellschaft und der Ausdifferenzierung des Militärs. Nachdem der Beitrag den Begriff der Weltzivilgesellschaft eingeführt hat, wendet er sich aus systemtheoretischer Perspektive der Gewalt in der Weltzivilgesellschaft zu. Des Weiteren erfolgt eine Betrachtung der Globalisierung von Sicherheit sowie der militärischen Gewaltbewältigung in der Weltgesellschaft. Der letzte Abschnitt vor dem Problemausblick bezieht schließlich den Begriff des Politischen in die Diskussion um die Weltzivilgesellschaft mit ein. Hier lautet die zu behandelnde Fragestellung: Unterscheidet sich die globale Sicherheitsordnung von einem rein faktischen Machtsystem und ist diese durch ein Spannungsverhältnis zwischen Macht und Norm bestimmt? (ICB2)
Der Verfasser plädiert - anknüpfend an Luhmann - dafür, Militär, Gewalt und Krieg in den Begriff der modernen Zivilgesellschaft einzuschließen. Er zeichnet einen quasi normativen Rahmen auch für das Bild einer reformierten Bundeswehr. Mit Blick auf die Weltgesellschaft ergeben sich die folgenden militärischen Aufgaben: Sicherheitskriege, Out-of-Area-Einsätze, Einsätze im Innern und Territorialverteidigung. Strukturelle Probleme des Weltmilitärs resultieren aus den Widersprüchlichkeiten von innerer versus äußerer Verpflichtung und Innerer Führung versus technologischer Kontrolle. (ICE2)
"As early as in the mid-1930s, the world went towards eliminating the foundations of the classical doctrine of ius ad bellum and enforcing legal norms to restrain the violence of war. However, at the same time the world experiences the release of unbounded violence, epitomized by the rise of total war in the 20th century. Total war does not know any difference between combatants and non-combatants. Atrocities and war crimes are not just rare exceptions. How was it possible that in the modern age we are confronted with such an irreconcilable opposition between the morals and norms of war and the practice of war? The article will deal with this question by way of reconstructing essential elements of the discursive conditions of the 'dissociation mentality' (Bernd Hüppauf). This way of asking assumes that discourses on war, that is organized knowledge structures gained from texts, myths, images and collective symbols dealing with the experience of violence in the context of war, considerably influence the views, mentalities, moral orientations and behaviour of humans. In the article, the analysis will be restricted to one certain discourse which developed in Germany in the interwar period. The thesis is that the 'discourse of martial society' must be counted among the institutional preconditions of unbounded violence in World War II, because it was systematically severing the commitment to civilized norms. The discourse comprised a fundamental criticism of those barriers to violence as gained by civilization, which becomes particularly obvious by a criticism of the political philosophy of the Romantic period and Western civilization. It aimed at heroic individualization, the modernization of social structures according to military patterns and at total mobilization. And not the least, it led into an apology of violence." (author's abstract)
Der Verfasser analysiert die politisch-normativen Strukturen globaler Sicherheit und skizziert einen politischen Strukturwandel zum zivilgesellschaftlichen Weltnomos der Sicherheit. Bezogen auf die politische Kommunikation und auf Public Relations kommt er zu dem skeptischen Urteil, dass sie deutlich mehr unternehmen müsse als naiv an eine "bessere Vermittlung" des Militärischen zu glauben. Der Verfasser thematisiert normative Strukturprinzipien des globalen Sicherheitsdispositivs, setzt sich mit der "Normalisierung des Krieges" auseinander und vertieft vor diesem Hintergrund zentrale Aspekte des andauernden Sicherheitszustands. (ICE2)