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In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Volume 3, Issue 2, p. 61-75
ISSN: 2196-4467
"Das rassistische und sexistische Machtgebaren der Weißen, die systematische Demütigung und Unterdrückung schwarzer Männer sowie die fortschreitende Militarisierung der gesamten Gesellschaft während der Apartheid gelten als wichtige Faktoren für die Entstehung der geschlechtsspezifischen Gewaltmuster in Südafrika. Nach anfänglichen Rechtsreformen und einer innovativen Gender-Politik der ANC-Regierung in den 1990er Jahren sind Frauen- und Gender-Organisationen heute sowohl mit dem gewaltsamen Erbe der Apartheid als auch mit frauenfeindlichen Agitationen durch ANC-Politiker konfrontiert." (Autorenreferat)
In: Zivilisierung des Klimaregimes: NGOs und soziale Bewegungen in der nationalen, europäischen und internationalen Klimapolitik, p. 135-161
"Zwar ist Geschlechtergleichheit bislang noch nicht als normatives Grundprinzip für erfolgreiches globales Agieren im Kampf gegen den Klimawandel in internationalen Klimaverhandlungen verankert; dennoch konnten nach beharrlichem zähen Streben von zivilgesellschaftlicher Seite in den letzten Jahren im UNFCCC-Prozess erste wichtige Erfolge verzeichnet und damit die bisherige fast vollkommene Geschlechterblindheit des internationalen Klimaregimes gelindert werden. Dass Klimawandel geschlechterdifferenzierte Auswirkungen hat und damit auch geschlechterdifferenzierte Antworten braucht, ist zumindest in Ansätzen beim UNFCCC sowie dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaveränderungen (IPCC) angekommen. Die COP 15 in Kopenhagen war denn auch aus Sicht von Genderadvokatlnnen keine verlorene Klimakonferenz. Sie sind optimistisch und motiviert daran weiterzuarbeiten, dass in Folgejahren das Prinzip der Geschlechtergleichheit im Rahmen internationaler Klimaverhandlungen mehr Gehör finden wird. Diese grundsätzlich hoffnungsvolle Erwartung gründet auf den Fortschritten in der Organisierung, Konsolidierung und Koalitionsbildung von Advocacy-Gruppen im Klimaprozess, die sich dem Genderthema verpflichtet fühlen. Vor allem die Gründung zweier transnationaler Netzwerke zu 'Gender und Klima', nämlich GenderCC - Women for Gender Justice sowie die Global Gender and Climate Alliance (GGCA) und der stärkere Einbezug von kirchlichen, Entwicklungs- und Menschenrechtsgruppen in die Klimaverhandlungen, die sich dem Leitgedanken internationaler Klimagerechtigkeit verpflichtet fühlen, hat in den letzten drei Jahren zu einer signifikanten Stärkung des zivilgesellschaftlichen Bemühens um Geschlechtergleichheit im UNFCCC-Rahmen geführt. Auch außerhalb des Klimaregimes arbeiten Genderadvokatlnnen in spezialisierten NGOs und Netzwerken daran, Genderbewusstsein in das Klimathema zu 'mainstreamen'. Allerdings wird Geschlechtergerechtigkeit nur im Rahmen einer grundsätzlichen systemischen Änderung bestehender politischer Macht- und Resourcenzugänge auf globaler wie Haushaltebene realisiert werden können, wie sie angesichts der Schwere der Herausforderung zur Bewältigung des Klimawandels unumgänglich scheint." (Autorenreferat)
In: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst, Volume 1, p. 11-22
Im Rahmen der Diskussion um die Einführung, Umsetzung und Verankerung von Gender Mainstreaming taucht zunehmend auch der Begriff des Gender Budget bzw. des Gender Budgeting als Instrument des Gender Mainstreaming auf. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Autorin, was unter Gender Budgeting zu verstehen ist, woraus sich Gender Budgeting entwickelt hat und welche Umsetzungsbestrebungen bisher bekannt sind. Gender Budgeting bezieht sich auf Finanz-, Steuer- und Haushaltspolitik und geht von der Grundlage aus, dass die Verwendung einzelner Teile eines Gesamtbudgets (ob auf institutioneller, kommunaler, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene) unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer haben kann. Damit wird eine geschlechtsneutrale Zuwendung von Mitteln in Frage gestellt. Der Begriff Gender Budgeting lässt sich in zwei Teile untergliedern: Der erste Teil eines kompletten Gender Budgetings umfasst dabei das Verfahren der Untersuchung eines Haushalts auf geschlechtsspezifische Auswirkungen, die Gender-Budget-Analyse. Ein sich anschließender zweiter Teil, für den hier der Begriff Gender-Budget-Plan vorgeschlagen wird, gibt einen Ausblick auf zukünftige Haushaltsaufstellungen und macht Veränderungsvorschläge für einen geschlechtergerechten Haushalt. Die erste Initiative für ein Gender Budgeting geht Mitte der 1980er Jahre von der Ökonomie-Professorin R. Sharp aus und führt in Australien zunächst zu einer 5-Jahres-Agenda für Frauen, mit der versucht wird, staatliche Mittel gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen. Ähnlich wie Gender Budgeting hat auch Gender Mainstreaming seine 'Karriere' in der Entwicklungshilfepolitik begonnen. Als ein zentrales Jahr für die Weiterentwicklung von Gleichstellungsbestrebungen und die Umsetzung von frauenpolitischen Zielen kann dabei das Jahr 1995 angesehen werden. Die zahlreichen Diskussionen, die in der Vorbereitung auf die 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking stattfinden, und die Beschlüsse, die dort gefasst werden, ebnen den Weg zur Implementierung von Gender Mainstreaming als Strategie und Methode zur Verbesserung der Gleichstellung. Bei der Durchführung des Gender Budgeting sind zwei Grundvoraussetzungen zu beachten: (1) Eine Gender-Budget-Analyse kann nur durchgeführt werden, wenn gender-differenzierte Statistiken über Einnahmen und Ausgaben, über Begünstigte und Betroffene vorliegen. (2) Der länderspezifische Kontext muss beachtet werden, d.h. (unterschiedliche) ökonomische und soziale Probleme und gesellschaftliche Aufgabenzuschreibungen, die Frauen und Männer im untersuchten Land betreffen, müssen in die Bewertung von Maßnahmen, Steuern, finanziellen Unterstützungen u.a. einbezogen werden. Gender-Budget-Initiativen in Deutschland gibt es bereits in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Die Entwicklungshilfe als einer der Motoren für die Verbreitung von Gender Budgeting spiegelt sich in der geographischen Verteilung der Länder, in denen bisher Gender-Budgeting-Initiativen aktiv sind: Von den 2002 rund 50 Staaten liegt ein großer Teil in Afrika, Lateinamerika, der Karibik und den ärmeren Regionen Asiens. In den letzten Jahren haben sich aber vermehrt auch Initiativen in Europa gegründet. Gender Budgeting ist nach Einschätzung der Autorin ein vielschichtiger, weitreichender Prozess, der sich trotz seiner mittlerweile gut 20-jährigen Existenz häufig noch in den Kinderschuhen befindet. Mit der stärker werdenden Betonung des Gender Mainstreaming-Ansatzes rückt Gender Budgeting aber auch in Deutschland immer mehr in den Blickpunkt einzelner Gruppen, Organisationen und Parteien. Die bisherige Geschichte des Gender Budgeting hat aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, neue Ansätze nachträglich in bestehende Prozesse einzubauen. (ICG2)
In: Musik – Kultur – Gender Band 10
Wer sich forschend mit Musikkultur auseinandersetzt, stößt früher oder später auf Gender-Fragen: In welchen Formen sind Männer und Frauen jeweils beteiligt? Wie werden Weiblichkeit und Männlichkeit dargestellt? Welche Rolle spielen die diversen Formen von Sexualität? Seit über 30 Jahren setzen sich Musikwissenschaftlerinnen und Musikwissenschaftler inzwischen mit dem Thema Gender auseinander. Katrin Losleben und Florian Heesch präsentieren in ihrem Buch eine Auswahl zentraler Grundlagentexte von Susan McClary, Eva Rieger, Judith Rosen, Ruth Solie, Leo Treitler und anderen. In den fünf Rubriken »Musikwissenschaft und Geschlecht«, »Musikgeschichte«, »Biografik«, »Analyse und Autorschaft« und »Körper und Performanz« werden die Entwicklungen der musikwissenschaftlichen Gender-Forschung nachgezeichnet. Zu jedem Text informiert eine Einleitung über Publikationsgeschichte und Kontext.
In: Schriftenreihe / Zentrum für Gender Studies und Feministische Zukunftsforschung der Philipps-Universität Marburg 12
In: Reihe Geschlecht und Gesellschaft 15
In: Geschlecht und Gesellschaft 15
Mit den Gender-Paradoxien erscheint das wichtigste Buch der in New York lebenden Feministin und Soziologin Judith Lorber in deutscher Sprache. Auf der Grundlage eines sozial-konstruktivistischen Ansatzes zeigt Lorber, wie die Unterschiede zwischen Frauen und Männern ebenso wie die Unterschiede zwischen Hetero- und Homosexuellen in der sozialen Praxis hergestellt und institutionalisiert werden. Dabei wird Gender als soziale Basis-Institution konzeptualisiert, die - vergleichbar den Institutionen Familie, Ökonomie und Religion - das soziale Leben in allen gesellschaftlichen Bereichen grundlegend strukturiert und prägt. Darüber hinaus nimmt Judith Lorber eine kategoriale Differenzierung zwischen Sex, Sexualität und Gender vor. Jede dieser Kategorien ist sozial konstruiert, und jede entzieht sich bei genauerer Betrachtung einer binären Ordnung.Zielsetzung des Buches ist ein Beitrag zur Beseitigung der Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. "Wenn die gender-Ungleichheit abgeschafft werden soll, müssen die gender entweder in jeder Hinsicht völlig gleichgestellt werden oder gender darf nicht länger eine zentrale soziale Kategorie sein, die bestimmt, welcher soziale Status einem Menschen zugewiesen wird
The terms gendern (< engl. gender) or gendering in German stand for the attempt to establish equality between men and women in everyday life or in political controversy, in academic life by means of linguistic methods. The representatives (plural feminine) of the feminist language criticism/ Feministische Linguistik call for the dissolution of the "generic masculine" for ex. jeder Lehrer (masculine/feminine) means a gender-mixed group whose gender/sex is neither relevant, nor known. It is criticized that the female teacher is not explicitly mentioned. The question here is whether the desired gender-appropriate treatment of all women germ. das Gendern – the genderconscious use of language – is guaranteed by diacriticalorthographic procedures such as internal I: LehrerInnen (fem. pl.), slash (/): Leser/innen (masc.sg./pl.;/f.pl.), asterisk shape: Lehrer*innen or gender-gap: ein_e Beamt_er_in (an official, m./f. sg.) or by replacement of pair shapes like die Arbeitnehmenden (employees; instead of the 'classic form' Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnen) or the participial construction die Fahrzeugführenden/ the vehicle-carrying/drivers.
BASE
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Volume 6, Issue 1, p. 9-25
ISSN: 2196-4467