Hintergründe kommunaler Wahlbeteiligung: eine Fallstudie zur Kommunalwahl 2004 in Duisburg
In: Zeitschrift für Parlamentsfragen: ZParl, Band 39, Heft 3, S. 561-580
ISSN: 0340-1758
Die Beteiligung an Kommunalwahlen gehört zu den "blindesten" Flecken der empirischen Wahlsoziologie. Vor diesem Hintergrund wurde anlässlich der Kommunalwahl 2004 in Nordrhein-Westfalen in Duisburg eine Fallstudie mittels einer telefonischen Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Palette von Faktoren sowohl individueller als auch kontextbasierter Art die Teilnahme an lokalen Wahlen beeinflusst. Zu ersteren zählt die Wahrnehmung von mangelnder Kompetenz und Responsivität der Parteien (gerade auch auf lokaler Ebene), aber auch Unzufriedenheit mit der Demokratie insgesamt. Ebenso lassen sich Effekte instrumenteller Erwägungen, einer internalisierten Wahlnorm sowie einer hohen politischen Involvierung nachweisen. Eine Bindung an die Stadt Duisburg und ein hohes Maß an sozialem Vertrauen sind partizipationsförderlich. Noch gewichtigere Determinanten sind politisch geprägte Interaktionen in sozialen Netzwerken: Gerade sozial verankerte Wahlnormen sind - neben einem Interesse an Kommunalpolitik - genuine Einflussfaktoren auf die kommunale Wahlbeteiligung. (Zeitschrift für Parlamentsfragen / FUB)