Open Access BASE2009

Ganztagserziehung in der DDR. "Tagesschule" und Hort in den Politiken und Diskursen der 1950er- bis 1970er-Jahre

Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht, wie ganztägige Bildung und Erziehung in der DDR zum gesellschaftlichen Normalfall wurde. Warum wurde Ganztagserziehung seit den späten 1950er-Jahren ein zentrales Thema der DDR-Bildungspolitik? Welche Faktoren - politische und ideologische Intentionen ebenso wie ökonomische und gesellschaftliche Notwendigkeiten - schufen eine die Einführung von Ganztagserziehung begünstigende Konstellation? Und schließlich, warum setzte sich statt der ursprünglich propagierten Tagesschule die Halbtagsschule mit Hort als Form der Ganztagserziehung durch? Im Folgenden liegt der Fokus zunächst auf der kurzen Zeitspanne der späten 1950er- und frühen 1960er-Jahre, die für die Ganztagsschuldebatte der DDR einen einmaligen Höhepunkt bildet. In einem ersten Schritt soll die spezifische historische Konstellation 1958-1960, welche zur Einführung von Ganztagserziehung führte, rekonstruiert und dabei Dimensionen wie Gesellschaft, Arbeitsmarkt, Bildung berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund richtet sich der Blick zweitens auf die zeitgleichen Politiken und Debatten über das Experiment der so genannten Tagesschule. Drittens schließlich wird die Etablierung von ganztägiger Bildung und Erziehung mit einer breiteren zeitlichen Perspektive in die 1960er- und 1970er Jahre eingeordnet. (DIPF/Orig.)

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