Nachwort des Übersetzers
Abstract
Mit dem Kunstgriff, die beiden verheirateten und durch den militärischen Konflikt getrennten Hauptfiguren sich einander schreiben zu lassen, gelingt Jean-François Viot in "Briefe an Élise" eine sonst dramaturgisch kaum erreichbare Verschmelzung von Heimat- und Frontperspektive. Wie eine moderne Penelope wartet Élise in der ländlichen Abgeschiedenheit der Auvergne auf ihren Jean, der gleich dem Odysseus Homers – das antike Epos schickt sie ihm als Etappenlektüre zu – jahrelang fern von seiner Frau unterwegs ist und dabei in einigen heute berühmten Schlachten des Ersten Weltkriegs zum Einsatz kommt, u.a. in Verdun und am Chemin des Dames. Die Erlebnisse und Gefühle dieses fiktiven Liebespaars sind eine wohldurchdachte und ästhetisch gelungene Synthese authentischer, vom Autor ausgewerteter Briefwechsel der damaligen Zeit.
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