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In: Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
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Cover -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Einleitung: Nachdenken über das Judentum oder Das Judentum im Denken -- 1. Die Alte Welt: Ägypten, Exodus, Imperium -- Eine Garnison an der Grenze -- Passah-Probleme -- Die Entstehung einer antijüdischen Tradition -- Manethos Geschichte der mosaischen Misanthropie -- Die Konstruktion einer antijüdischen Kosmologie -- Manethos Mose: Kreative Geschichtsschreibung gegen das historische Gedächtnis -- Der Sieg der manethonischen Sichtweise -- Die Politik der Differenz in einem multiethnischen Reich -- Der Kaiser ist ein «Jude»: Antijudaismus als Antityrannei -- Apions Gesandtschaft gegen die Juden -- Von der Ausnahme zur Ausgrenzung und Vernichtung -- 2. Das frühe Christentum: Der Weg nach Emmaus, der Weg nach Damaskus -- Der Weg nach Emmaus -- Der Weg nach Damaskus -- «Den Juden ein Ärgernis, den Nationen eine Torheit» -- «Stoße die Sklavin und ihren Sohn hinaus!» -- «Feinde um euretwillen» -- «Doch jene meine Feinde ...» -- «Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer» -- «Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel» -- 3. Die frühe Kirche: Weltdeutung mithilfe des Judentums -- Frühchristliche Polyphonie -- Die Kirche der Märtyrer und die Gefahr des Judentums -- Antijüdische Lösungen für christologische Fragen -- Das «Jüdische» der irdischen Politik -- Christliches Reich: Die Gefahr des Judentums im Neuen Jerusalem -- Johannes Chrysostomos: «Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!» -- Ambrosius: «Der König ist ein Jude geworden» -- Hieronymus: «Ein starker Hass auf die Beschnittenen» -- Augustinus: «Paulus war ja ein Jude» -- «Unstet und flüchtig» -- 4. Juden als Feinde im Islam: «Jedem Propheten einen Feind» -- Schriftgemeinschaft, Schriftkonflikte -- «Seid nicht die Ersten, die daran nicht glauben!» -- Zonen der Konfusion: Jude und Heuchler.
In: Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Anti-Judaismus gilt als eine irrationale Abweichung vom westlichen Denkweg hin zu Freiheit, Toleranz und Fortschritt. David Nirenberg zeigt demgegenüber in seinem aufsehenerregenden Buch anhand zahlreicher - oft erschreckender - Belege von der Antike bis heute, dass die Distanzierung vom Judentum zum Kern des westlichen Denkens und Weltbilds gehört. Die Alten Ägypter verachteten ihre jüdischen Nachbarn als Fremde, die das Land angeblich im Dienste der Perser, Griechen oder Römer unterwanderten. Für die frühen Christen und Muslime waren die Juden Feinde der von Jesus oder Mohammed verkündeten Wahrheit. Spanische Inquisitoren strebten ebenso wie protestantische Reformatoren danach, ein heimliches Judentum aufzudecken und zu zerstören, von dem sie die Christenheit bedroht sahen. Die Aufklärung räumte mit diesem Feindbild keineswegs auf. Voltaire bekämpfte in Gestalt der Juden den Aberglauben, Kant die selbstverschuldete Unmündigkeit und Marx das Privateigentum. Die Gegner mit Juden zu identifizieren hat auch ohne reale Juden funktioniert. Aber immer wieder waren Juden (und nicht nur sie) reale Opfer eines Anti-Judaismus, der die Geschichte des Westens wie ein roter Faden durchzieht. Biographische InformationenDavid Nirenberg ist Professor für Geschichte an der University of Chicago und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
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