Thesis2004

Die Kosmopolitik des Alltags: zur ökologischen Frage als Handlungsproblem

Abstract

Die Ökologische Frage als Ausdruck der gesellschaftlichen Selbstverständigung über zivilisatorische Risiken und die Bedrohung natürlicher Lebensressourcen hat längst den Bereich des Alltags erreicht. Die Problemthematisierungen des öffentlichen Diskurses markieren einen spezifischen Erwartungshorizont: Postulate ökologischer Umorientierung des Denkens und Handelns sind an jeden Einzelnen gerichtet und zeigen Tendenzen einer Individualisierung ökologischer Verantwortung an. Angelika Poferls Studie behandelt die Frage, welche Bedeutung diese Entwicklung für die soziale Praxis des Alltagslebens hat. Zum einen geht die Autorin auf exemplarische Untersuchungen zur Wahrnehmung ökologischer Problematiken durch Alltagsakteure ein. Aufbauend auf sozial- und gesellschaftstheoretischen Interpretationen identifiziert sie darin zum anderen einen Grundlagenwandel sozialer Alltagspraxis, der Züge einer experimentell operierenden, widerspruchsvollen 'Alltagspolitik' annimmt. Deren Voraussetzung ist die Delegitimation moderner industriegesellschaftlicher Existenzweisen; sie eröffnet einen neuen, strukturell und kulturell vorbildlosen Raum der Entscheidbarkeit und Begründungspflichtigkeit des Handelns.

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