Schlachtfeld Bundesrepublik?: Europa, die deutsche Luftwaffe und der Strategiewechsel der NATO 1958 bis 1968
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 56, Heft 2, S. 171-225
Abstract
Auf der Grundlage einer Auswertung der Atomic Strike Plans des NATO-Oberbefehlshabers in Europa aus den 1950er Jahren stellt der Autor die Strategie der Massiven Vergeltung und deren Aufweichung durch die Vereinigten Staaten im Verlauf der 1960er Jahre vor. Die Aufstellung der Bundeswehr hat die Vorstellung vom "begrenzten Krieg", begünstigt. Da sie für die konventionelle und teil-nukleare Verteidigung nicht gerüstet war, hat das neue Konzept das strategische Dilemma der Bundesrepublik erhöht und ihre Sicherheit gemindert. Insbesondere Frankreich verweigerte sich einer alternativen europäischen Sicherheitsidentität. Folglich musste Bonn, wie im übrigen alle anderen Mitglieder des Bündnisses, den Vorgaben aus Washington folgen. Die Bundesrepublik wurde nicht trotz, sondern wegen ihres konventionellen Beitrages zum Festungsvorfeld der westlichen Nuklearmächte. Diese entschieden im Ernstfall souverän über dessen Schicksal. Insofern entsprach die Flexible Reaktion nicht dem objektiven Sicherheitsinteresse der Bundesrepublik. (Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte / FUB)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0042-5702
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