Thesis2003

"In göttlicher Mission": die amerikanische Zivilreligion in den Reden von George W. Bush

In: Politik

Abstract

Inhaltsangabe: "'In göttlicher Mission' Der Kreuzzug des George W. Bush" titelt der Spiegel am 17.Februar 2003. "Bush & God" prangert auf der Newsweek vom 10.März 2003. Diese Beispiele zeigen, die Sprache des 43. Präsidenten der USA wird thematisiert, da sie polarisiert. War die Rhetorik des Präsidenten zu Anfang seiner Amtszeit vor allem aufgrund seiner Versprecher in den Medien, so wird er seit dem 11.September und noch verstärkt seit den Kriegsvorbereitungen im Irak 2003 als Wiedererweckter, evangelikaler Prediger oder sogar Gotteskrieger dargestellt. Ist der Einfluss des Religiösen auf die Rhetorik George W. Bushs wirklich deutlicher als bei anderen Präsidenten? Um dieser Frage nachzugehen, muss zunächst grundsätzlich der Einfluss der Religion auf die Politik in den USA näher untersucht werden. Eine Basis für solche Analysen ist das Konzept der Zivilreligion, das von Robert N. Bellah in den 60er Jahren entwickelt wurde. Mit diesem Konzept, das von der Existenz einer religiösen Dimension in der Politik ausgeht, löste er eine umfangreiche Debatte aus, in der sich sowohl Befürworter als auch Gegner zu Wort meldeten. Das erste Kapitel nach dieser Einleitung stellt das Konzept vor und zeichnet die Debatte um die Zivilreligion nach. Das Kapitel schließt mit einer Arbeitsdefinition von Zivilreligion, die für den Zweck dieser Untersuchung ausreichen muss, da eine bisher allgemein anerkannte Definition fehlt. Anschließend wird die amerikanische Form der Zivilreligion näher untersucht und vor allem ihre historischen Wurzeln seit der Siedlungszeit dargelegt. Neben diesen grundsätzlichen Betrachtungen zum Einfluss von Religion auf die Politik wird dann der Fokus verengt auf die amerikanische Rhetorik. Das vierte Kapitel geht der Frage nach, wie sich ein Einfluss der Zivilreligion rhetorisch äußern kann. Bevor die Rhetorik von George W. Bush untersucht wird, klärt das fünfte Kapitel, wie sich Präsidenten allgemein der Zivilreligion bedienen können und das sechste Kapitel stellt kurz den persönlichen Glaubenshintergrund von George W. Bush dar. Die nächsten vier an dieses Kapitel anschließenden Abschnitte widmen sich den zivilreligiösen Elementen in den Reden von George W. Bush von Beginn seiner Amtszeit an. Mit Hilfe von belegenden Textstellen soll nachgezeichnet werden, welche Elemente in seinen Reden von Bedeutung sind und wie sie rhetorisch und inhaltlich ausgeführt werden. Es soll ein Gesamtbild der Reden entstehen, das beschreibt, welche Sicht der Welt George W. Bush durch sie vermittelt. Diese Beschreibung orientiert sich an den vier Themengebiete: Nation, Welt, Sieg und Religion. Durch die Untersuchung der Fragen, wie stellt George W. Bush die amerikanische Nation und die sie umgebende Welt dar, wie sollte die Welt besser aussehen und welchen Platz nimmt die Religion darin ein, sollen Einflüsse der Zivilreligion aufgespürt werden. Wie äußert sich die Zivilreligion in den Reden von George W. Bush? In welcher Form setzt er sie ein, welche Absichten verfolgt er damit und welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Die Beobachtungen aus der Analyse dieser Themengebiete sollen im Fazit bei der Beantwortung der Eingangsfrage weiterhelfen. Bewegt sich George W. Bush in der Tradition der religiös gefärbten Rhetorik amerikanischer Präsidenten oder benutzt er aufgrund seines persönlichen Glaubens seine Reden zum Zwecke eines "Kreuzzuges"?

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