Aufsatz(elektronisch)2002

Was bedeuten Geschichte und Religion nach der Shoah? Paradoxien und Reflexivität in Bildungsprozessen Jugendlicher

In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 3, Heft 2, S. 263-282

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Abstract

"Was Jugendlichen Geschichte, Tradition und Religion bedeuten, hängt mit materialen und symbolhaften Vermittlungsprozessen in ihren Familien zusammen und insbesondere damit, wie sie die gesellschaftliche Geltung einer religiösen Traditionspraxis sowie der Herkunft und Geschichte der eigenen Familie erfahren und biographisch bearbeiten. Ein hegemonialer Fremdheitsdiskurs kann die Art und Weise der Auseinandersetzung mit Geschichte und Religion in Bildungsprozessen unter Druck setzen. Umso erstaunlicher ist, dass die biographische Arbeit Jugendlicher an dem, was 'Geschichte' und 'Religion' für sie selbst bedeuten, universalisierende Vermittlungsprozesse beinhalten kann. Dies zeigen zum einen Untersuchungen zu Bildungsprozessen bei Jugendlichen aus islamischen Einwandererfamilien, die auf den Fremdheitsdiskurs reagieren. Ausgehend von biographischen Interviews mit Familienmitgliedern ehemaliger Jewish Displaced Persons werden zum anderen einige Grundzüge der Bildungsprozesse junger Frauen in Bezug darauf, was Geschichte und Religion im Bewusstheitskontext der Shoah bedeuten, diskutiert. Es stellt sich heraus, dass die Paradoxien ihrer Lebens- und Bildungssituation nicht ausschließen, dass Reflexivität generiert wird, die zu universalierenden Vermittlungsprozessen führen kann." (Autorenreferat)

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