Aufsatz(elektronisch)2001

Gemeindestudien heute: Sozialforschung in der Tradition der Chicagoer Schule?

In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 2, Heft 1, S. 111-131

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Abstract

"Derzeit existieren in den Sozialwissenschaften, insbesondere in der Soziologie, vermehrt Bestrebungen, eine 'moderne Gemeindesoziologie' zu etablieren, die mit der Gemeindestudie eine methodische Alternative zur Biographieforschung und zu anderen textanalytischen Verfahren bietet. Theoretischer Bezugspunkt hierfür sind die Arbeiten der sogenannten Chicagoer Schule. Im vorliegenden Beitrag wird durch eine Neuinterpretation der klassischen Texte aufgezeigt, dass diese heute kaum noch als Referenz für eine gruppenorientierte qualitative Forschung herangezogen werden können. Die Gesellschaftstheorie von Robert E. Park u.a. wirft zwar noch den Problemkontext von Differenz und Integration auf, gibt aber mit der Doppelannahme von ökologischer und moralischer Ordnung keine theoretisch akzeptablen Antworten. Statt dessen, so wird herausgearbeitet, müssen Gemeindestudien – wollen sie sich von ethnographischer Forschung allgemein unterscheiden – zum einen den Fokus auf die Verknüpfung von Handeln und Strukturen sowie zum zweiten auf Raum-Ort-Konstellationen richten. Dabei kann es nicht um ein territoriales Raumverständnis gehen, welches Gemeinde mit einer Verwaltungseinheit gleichsetzt, sondern Raum muss relational über die Anordnungen hergeleitet werden." (Autorenreferat)

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