Article(electronic)1996

Läßt sich das Gesundheitswesen politisch steuern? Die Gesundheitsreform in systemtheoretischer Sicht

In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Volume 19, Issue 3, p. 242-247

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Abstract

Angesichts dessen, daß die Realisierung der dritten Stufe der Gesundheitsreform bevorsteht, die zum Ziel hat, die Ausgabendynamik des Gesundheitswesens zumindest auf absehbare Zeit ruhigzustellen, stellt sich die Frage, ob sich das Gesundheitswesen politisch steuern läßt und ob bei politischen Akteuren vielleicht die Erkenntnis gereift ist, daß das Gesundheitswesen, welches man in allen Reformstufen vorher so beschnitten hat, vielleicht nur sich selbst steuern könne. In diesem Sinn unternimmt der Beitrag den Versuch, die Frage nach der politischen Steuerbarkeit einmal aus der Sicht der soziologischen Systemtheorie zu beleuchten. In Anlehnung an Thesen von Niklas Luhmann wird versucht, einige Argumente, die für die Selbststeuerungskapazität und gegen den politische Interventionismus sprechen, zu diskutieren und anhand des Gesundheitswesens zu exemplifizieren. Es wird aufgezeigt, daß Steuerungserfolge nicht durch Interventionen von außen, sondern durch prozedurale Kontextsteuerung unter Beteiligung der Akteure verschiedener Teilsysteme erreicht wird. Ziel muß daher die Stärkung der Mechanismen der Selbststeuerung und Selbstdisziplinierung durch Selbstverwaltung des Gesundheitssystems sein. (ICH)

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