Aufsatz(gedruckt)1981

Gesellschaftliche Bedingungen kollektiver Gewalt

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 33, Heft 3, S. 469-503

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Abstract

Es wird die Frage diskutiert, wie in einer Gesellschaft Bezugsgruppen mit einem Wertesystem entstehen, das die Anwendung illegaler politischer Gewalt fordert oder zumindest billigt. Die wenigen vorliegenden einschlägigen Untersuchungen über die Kommunikation vor der Entstehung von Unruhen, Ausschreitungen und Revolutionen legen die Vermutung nahe, daß sich Subkulturen, deren Werte und Normen die Anwendung illegaler politischer Gewalt billigen oder fordern, relativ langsam in einem Zeitraum von mindestens fünf bis sieben Jahren entwickeln. Darüber hinaus kann man annehmen, daß an der Kommunikation höchst unterschiedliche Personen mit völlig verschiedenen Intentionen und Argumenten teilnehmen, die nur zu einem Teil bewußt und absichtlich zu der Entwicklung beitragen. Zur empirischen Fundierung dieser Annahmen werden folgende Verhaltensweisen vergleichend untersucht: Das Engagement von Autoren der Gruppe 47 in literarischen, kulturpolitischen und politischen Konflikten, die Beschäftigung von Wissenschaftlern und Wissenschaftspublizisten mit Problemen des sozialen Wandels am Beispiel des Themas "Revolution", die Berichterstattung des "Spiegel" über Demonstrationen und die dabei gezeigten Verhaltensweisen, die Demonstrationshäufigkeit in der BR Deutschland in verschiedenen Jahren und die Häufigkeit von politischem Mord und Terror in verschiedenen Jahren. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 1960 bis 1972. (GB)

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