Die Radikalisierung der Muslime in den Philippinen
In: KAS international reports, Issue 12, p. 6-17
Abstract
"Im südostasiatischen Raum werden die Muslime radikaler. Ein Grund etwa ist die Dominanz des Westens, die den Muslimen ein Gefühl der Schwäche gibt, des Verharrens am Rande einer unerreichbaren Konsumwelt. Doch sind die Radikalen unter den Muslimen nicht zwangsläufig Terroristen. Aktuelle radikale Bewegungen sind die Moro National Liberation Front (MNLF) mit ihrem Ziel der Gründung einer Republik Bangsamoro auf Mindanao, die nach einem eigenen islamischen Staat strebende Moro Islamic Liberation Front (MILF) sowie die selbst von Muslimen als terroristisch eingestufte Abu Sayyaf Group (ASG). Ursachen für die Konflikte sind u.a. die Frustration über das ungelöste Bangsamoro-Problem, die Benachteiligung der Muslime gegenüber den Christen, aber auch die Wirkung der den Weltislam betreffenden Kräfte wie des Fundamentalismus und der Angst vor Modernisierung. Beim Kampf gegen den islamischen Radikalismus sollten die Regierungen dialoggeeignete Partner wählen, das Justizsystem und die Entwicklung der Wirtschaft fördern sowie das islamische Bildungssystem ausbauen. Sie sollten die Kompatibilität von Demokratie und Islam betonen, aber auch auf das Bedürfnis der Frauen nach mehr Mündigkeit reagieren. Die Zahl moderater muslimischer Einrichtungen in Südostasien ist hoch. Ihrem Engagement bei der Neutralisierung radikaler Impulse in den Philippinen kommt besondere Bedeutung zu." (Autorenreferat)
Subjects
Languages
German
Report Issue