Aufsatz(gedruckt)1978

Interpersonelle Herrschaft und soziale Wahrnehmung in der Schule: über den Zusammenhang von Sozialisation und Unterdrückung in schulischen Interaktionen

In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 1978, Heft 11, S. 631-640

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Abstract

Die Ausführungen über den Zusammenhang von Sozialisation und Unterdrückung in schulischen Interaktionen sind als Vorbereitung für Lehrerstudenten, die in Schulen hospitieren, gedacht. Die Verfasserin stützt sich auf Studien über die soziale Lebenswelt von Schülern und über abweichendes Verhalten in der Schule. Ein Vergleich der Situation der Schüler mit der Entfremdung von Arbeitern im Produktionsprozeß zeigt einige Gemeinsamkeiten. Im interpersonellen schulischen Bereich reproduziert sich die gesellschaftliche Herrschaft mit außerökonomischen Mitteln. Auch schulische Verkehrsformen werden über Machtstrukturen geregelt, die gestörte Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern zur Folge haben. In diesem Zusammenhang wird auf die Widersprüchlichkeit der gesellschaftlichen Organisation der Lehrerrolle hingewiesen. Die Aneignung interpersoneller Herrschaftsformen vollzieht sich u.a. über soziale Wahrnehmungsprozesse, die eine verzerrende Wirkung haben und zur gesellschaftlichen Selektion und Typisierung in der schulischen Wirklichkeit beitragen. Die Verfasserin kommt zu dem Schluß, daß die Schüler einerseits symbolisch aufgefordert werden, sich zu befreien und zu qualifizieren, andererseits aber durch die ökonomischen Verhältnisse und vielfältigen Metastrukturen in Abhängigkeit gehalten werden. (SD)

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