Aufsatz(gedruckt)1977

Kontinuität gewerkschaftlicher Politik?

In: Beiträge zum wissenschaftlichen Sozialismus, Heft 11, S. 157-168

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Abstract

Der Beitrag setzt sich kritisch mit zwei Büchern zur Gewerkschaftsbewegung auseinander: (1) Bernd Otto, Gewerkschaftsbewegung in Deutschland, Köln 1975; (2) Bernd Otto u. Gerhard Leminsky, Politik und Programmatik des Gewerkschaftsbundes. Die besprochenen Autoren setzen bei ihrer Analyse auf die Kontinuität des Reproduktionsprozesses, auf stetiges Wirtschaftswachstum und einen Zuwachs der sozialen Rolle des Staates. Die Vorstellungen der beiden Autoren über die soziale Wirklichkeit sind widersprüchlich. Es zeigt sich ein Unvermögen, das für die Gewerkschaften angenommene Ziel, den demokratischen Sozialismus, mit der ökonomischen Struktur der bürgerlichen Produktionsweise zu vereinbaren. Angesichts der krisenhaften Entwicklung werden die Maßnahmen untersucht, die die beiden Autoren für die krisenanfällige bürgerliche Wirtschaftsordnung zur Wiedererlangung vergangener Kontinuität des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses vorschlagen. Für die gewerkschaftliche Praxis bedeutet dieses, daß ohne Planung und Lenkung die ökonomischen und sozialen Probleme nicht zu lösen sind. Dieses wird jedoch insoweit eingeschränkt, indem die Planung ohne zwingende Verbindlichkeit für die Wirtschftssubjekte, also lediglich mit Orientierungsdaten, erfolgen soll. Letztgenannte Einschränkung, so der Tenor des vorliegenden Aufsatzes, werden die Gewerkschaften im Laufe der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung nicht mehr anerkennen. (NG)

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