Der ambivalente Modellfall: Südtirol 1918-1998
In: Mitteilungsblatt des Instituts zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung (IGA), Heft 21, S. 225-241
Abstract
Seit Mitte der 80er Jahre zeichnen sich in der Region Südtirol eine erhebliche innere Dynamisierung und ein Prozeß nahezu nationalstaatlichen Handelns ab. Sie werden als Ergebnis sozio-kulturellen Wandels, des Aufstiegs neuer Eliten und des europäischen Einigungsprozesses erörtert. Die historische Entwicklung Südtirols zwischen 1918-1946 wird skizziert und seine Opferrolle hinterfragt. Weiter wird der Weg über die erste Südtirolautonomie 1948 bis zum zweiten Autonomiestatut 1972 und der Lösung der "Südtirolfrage" nachgezeichnet. Aus der jüngeren Entwicklung seit 1978 werden drei Handlungsstränge herausgearbeitet: (1) Politische Vollendung des Autonomiestatus; (2) ethnische Befriedung; (3) interkultureller Dialog. Diese werden als "ethnopluralistische Variante eines sanften Nationalismus" eher negativ bilanziert. (prf)
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