Aufsatz(gedruckt)1990

Lebenswege von Frauen im Wandel

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 34/35, S. 29-37

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Abstract

"Die Ausformung der Lebenswege ist Ausdruck einer lebensverlaufsimmanenten Entwicklungsdynamik. Vorangegangene Erfahrungen und Ereignisse eröffnen einen Handlungsspielraum für nachfolgende Lebensphasen. Durch den Vergleich von Lebensverlaufsmustern von Menschen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten geboren wurden und damit unterschiedliche gesellschaftliche Bedingungen vorgefunden haben, läßt sich aufzeigen, wie diese die Struktur von Lebenswegen beeinflussen. Für Frauen der Geburtsjahrgänge 1929-1931, 1939-1941 und 1949-1951 werden Veränderungen im Ausbildungsbereich sowie Ausbildungsverhalten aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund werden Wandlungstendenzen beim Übergang zur Ehe und zur Mutterschaft verfolgt. Frauen mit höherem Schulabschluß beginnen in den sechziger Jahren, sich vom allgemeinen Trend zur Familiengründung in immer jüngerem Alter abzusetzen. Diese Tendenz setzt sich in den siebziger Jahren, getragen durch Frauen der Geburtsjahre 1949-1951, verstärkt fort. Nun schließen sich auch Frauen mit Mittlerer Reife in ersten Ansätzen dieser Gegenbewegung zum Globaltrend an. Die längerfristigen Effekte veränderter Ausbildungsbedingungen werden auch für das Erwerbsverhalten analysiert. Als allgemeine Entwicklung zeichnet sich ab, daß Frauen versuchen, Unterbrechungen der Erwerbsarbeit zeitlich aufzuschieben. Nicht mehr die Heirat, sondern zunehmend - in den sechziger Jahren beginnend - die Geburt des ersten Kindes, und in den siebziger Jahren zusätzlich die Geburt eines weiteren Kindes wird zum kritischen Einschnitt in der Berufsbiographie. Auch in das Zusammenspiel von Erwerbs- und Familienbiographie greift die Ausbildung strukturierend ein. Für Frauen mit Abitur bzw. Mittlerer Reife ist ab den sechziger Jahren die Ehe noch seltener ein Anlaß für eine Erwerbsunterbrechung als für Frauen mit Volksschulabschluß. Die Versorgung von Kindern ist indes für die Fortführung der Berufsarbeit für alle eine schwierige Hürde." (Autorenreferat)

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