Globale Arbeit - lokale Verwundbarkeit: internationale Arbeitsmigration in der geographischen Verwundbarkeitsforschung
In: IMIS-Beiträge, Heft 42, S. 131-163
Abstract
Das in der geografischen Entwicklungsforschung häufig verwendete Verwundbarkeitskonzept erlaubt sowohl eine systematische Integration der die Migrationsverläufe beeinflussenden Faktoren als auch eine realistische Erfassung der komplexen Wirklichkeiten im Migrationsprozess. Die Potenziale des Verwundbarkeitsansatzes zur Analyse internationaler Arbeitsmigration werden im vorliegenden Beitrag anhand von zwei Fallbeispielen mit jeweils unterschiedlicher räumlicher Schwerpunktsetzung veranschaulicht. Im ersten Beispiel werden die Herkunftsregionen von Migranten dargestellt: Eine Dorfstudie aus Nordost-Thailand zeigt die Voraussetzungen und Folgen der internationalen Vertragsarbeitskräftemigration. Innerhalb weniger Jahre hat sich dort die Bedeutung von internationaler Migration von einer Strategie der Bewältigung ökonomischer und ökologischer Krisen zu einer eigenständigen soziokulturellen Praxis gewandelt. Im zweiten Fallbeispiel betrachten die Autoren irreguläre Migrationsbewegungen von Afrika in die Europäische Union und fokussieren dabei auf die Auswirkungen der EU-Grenzsicherungs- und Migrationspolitik im Zwischenraum vor den Toren Europas. In beiden Beispielen wird der Frage nachgegangen, wie Migranten im Kontext von extremen Belastungen, Risiken und existentieller Unsicherheit handeln, wie sie Barrieren überwinden und wie sie versuchen, durch Migration ihr Leben zu sichern. (ICI2)
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