Die Wehrmacht in der Endphase: Realität und Perzeption
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 32/33, S. 33-46
Abstract
"Warum und für welche Ziele diente die militärische Führung Hitler buchstäblich bis zur materiellen und moralischen Katastrophe? Warum tat sie dies wider besseres Wissen? Die strategischen, personellen und rüstungswirtschaftlichen Daten deuteten zweifelsfrei auf die Unvermeidbarkeit der Niederlage und den Ruin der Wirtschaft sowie der städtischen Zentren. Das Unglück von Millionen war offenkundig. Der nüchterne Befund ist: Die militärische Führung wußte und wollte keine Lösung gegen Hitler. Ihr Durchhaltewille speiste sich aus der Idee des Weitermachens, aus der Sinn suggerierenden Floskel, es müsse das verhindert werden, was gerade durch das Weitermachen provoziert wurde. Wo die Rücksicht auch auf die eigene Bevölkerung beiseite geschoben wurde, nahm sich der Hinweis auf den Willen zur Rettung des Abendlandes wohl nur für Phantasten sinnstiftend aus. Die Realität besiegte die Propaganda; ein enormer Erosionsprozeß setzte schleichend in Wehrmacht und Bevölkerung ein. Bis heute sind die Verantwortlichen eine Erklärung für ihre Verantwortungslosigkeit schuldig geblieben. Spielt bei dieser Verdrängung das Bewußtsein der Partnerschaft im Verbrechen eine Rolle?" (Autorenreferat)
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Deutsch
ISSN: 0479-611X
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