Aufsatz(gedruckt)1993

Der 17. Juni 1953 aus der Sicht des Foreign Office

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 25, S. 22-31

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Abstract

"Schon vor dem 17. Juni war den Briten der latente Krisenzustand in der DDR bekanntgewesen. Zwischen dem 11. und 16. Juni hatte das Protestverhalten sprunghaft zugenommen. Die Berichte im RIAS hatten mehr verstärkenden als auslösenden Charakter für die Unruhen nach dem 16. Juni. Die einlaufenden Berichte an das Foreign Office setzten die Briten über die Vorgänge in Ostberlin und der DDR rasch ins Bild. Über die Einzelheiten der Ereignisse am 16. und 17. Juni wurde das Foreign Office gut informiert; den Kern des Aufstandes sah man im sozialen Protestverhalten der Ostberliner Bauarbeiter, wobei der rasche Übergang zu einer politisch motivierten Massenerhebung für die Briten evident war. Vor diesem Hintergrund ist die Status-quo-orientierte Haltung des Westens zum 17. Juni zu verstehen. In Berlin vertraten die Westalliierten gegenüber den Sowjets eine Konfliktvermeidungsstrategie, welche diesen nicht ungelegen kam, waren sie doch selbst an einer 'Normalisierung' interessiert. London beobachtete in weiterer Folge, daß Sowjets und SED nach dem 17. Juni eine Politik 'mit Zuckerbrot und Peitsche' verfolgten. Für das Foreign Office wäre lediglich die Entlassung Ulbrichts ein entscheidenes Zeichen der Sowjetunion gewesen, über die Wiedervereinigung zu verhandeln." (Autorenreferat)

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