Die neuen Solo-Selbständigen zwischen Unternehmergeist und Prekarität
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 38, Heft 1, S. 65-81
Abstract
Der Unternehmer ist eine zentrale Figur im neoliberalen Diskurs. Der Trend zur Selbständigkeit wird daher als Zeichen dafür interpretiert, dass unternehmerisches Denken jenseits aller Klasseninteressen die Basis für die allgemeine Interessenartikulation wird. Tatsächlich weist die reale Situation der meisten Selbständigen eher auf die soziale Position eines unabhängigen Arbeiters hin, verstrickt in die Widersprüche zwischen Selbstmanagement und einem neuen Freiheitsgefühl einerseits und strikter Abhängigkeit und Selbstausbeutung andererseits. Der Verfasser arbeitet Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen heraus. Er zeigt, dass die unabhängigen Arbeiter Teil des wachsenden Prekariats sind und gemeinsame Interessen mit anderen prekarisierten Arbeitern haben. Notwendig ist, den individualisierten Habitus der Selbständigen zu überwinden. Ein Schritt in die richtige Richtung sind neue Formen kollektiver Organisation wie der Euromayday einer italienischen Gewerkschaft. (ICEÜbers)
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Deutsch
ISSN: 2700-0311
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