"Die Macht des Guten im Rachen des Bösen": H. G. Adler, T. W. Adorno und die Darstellung der Shoah
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 54, Heft 6, S. 475-486
Abstract
H.G. Adler (geb. 1910) begann in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern - wie auch Eugen Kogon - Material für eine wissenschaftliche und literarische Darstellung des "univers concentrationnaire" zu sammeln. Er verfaßte seine auf diesen Studien beruhende Monographie in den Jahren von 1945 bis 1948 und veröffentlichte sie 1955 in überarbeiteter Form in seinem Hauptwerk "Theresienstadt 1941 - 1945". Der Autor erinnert an die Gemeinsamkeiten dieses Werks mit Adornos Faschismusanalysen und mit dem Kulturindustriekapitel der "Dialektik der Aufklärung": Gaskammer, Museum und Kammermusik entstammen derselben Kultur. Adlers radikale Auschwitz-Darstellung beinhaltet eine ähnlich radikale Kritik der Moderne. Die Kontinuität dieser Kultur - so das Fazit des Autors - zwingt auch die Nachgeborenen in die Situation der Schuldigen, auch wenn jede Beteiligung an den Verbrechen fehlt. (ICA)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 2510-4179
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