Jugend zwischen Überfluß und Mangel
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 21, S. 3-21
Abstract
Eine wachsende Zahl Jugendlicher "steht ihrer Umwelt bindungsund orientierungslos gegenüber, ist außerstande, sich mit den sozio-ökonomischen Gegebenheiten zu identifizieren. Flucht in politische Radikalität, in Drogen, religiöse Sekten oder in den subkulturellen Untergrund sind die Folge, ferner politisches Desinteresse und kritiklose Anpassung." Die These der Autoren lautet: "Der Überfluß an Wohlstand, an materieller Versorgung und Verwöhnung einerseits, der Mangel an frühkindlicher Zuneigung, an affektiver Hingabe und Aufmerksamkeit andererseits haben die Ausprägung eines Sozialisationstyps begünstigt, der durch Willensschwäche, Passivität und Wehleidigkeit charakterisiert ist. Die junge Generation spiegelt damit Fehltentwicklungen der gesamtgesellschaftlichen Prozesse während der letzten 20 Jahre wider, weshalb nicht einzeltherapeutische oder ausschließlich pädagogische Maßnahmen zur Behebung der geschilderten Krise ausreichend erscheinen, sondern nur eine veränderte Gesellschaftspolitik, in deren Mittelpunkt menschliche Existenz und nicht betriebliche Produktivität und ökonomisches Wachstum stehen. Die Autoren versuchen aus ihrer Sicht zu beschreiben, welche Maßnahmen im Bereich Schule, Familie und Politik notwendig erscheinen, soll der Trend jugendlichen Versagens und Verweigerns aufgefangen werden."
Themen
ISSN: 0479-611X
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