Kann die medizinische Versorgung frauen- und familienorientiert sein?
In: Zeitschrift für Frauenforschung, Band 12, Heft 4, S. 84-97
Abstract
Auf dem Hintergrund, daß Frauen deutlich häufiger als Männer an Befindlichkeitsstörungen und seelischen Erkrankungen leiden und auch mehr ärztliche Verordnungen und Psychopharmaka erhalten, geht der Beitrag der Frage nach, was die Medizin für Frauen und ihre Familien leistet. Dabei wird von der Vermutung ausgegangen, daß viele Angebote in der medizinischen Versorgung am Bedarf der Frauen und Familien vorbei induziert werden, ohne daß die soziale Situation, die Lebensweisen und die Gesundheit von Frauen als Zusammenhang und im Hinblick auf kurative Bestrebungen betrachtet werden. Anhand empirischer Daten aus einer repräsentativen Befragung (nationaler Gesundheitssurvey der Deutschen Herz-Kreislauf-Präventionsstudie) über soziale Hintergründe, Belastungen und Gesundheit, einiger empirischer Ergebnisse eines vom BMFJ geförderten Forschungsprojekts zur Müttergesundheit sowie eigener Befragungen zur Belastung von Müttern wurden Sozialanalysen über die gesundheitlichen Wirkungen von Belastungen erstellt. Mit Hilfe einer Effektivitätsanalyse von Kuren des Müttergenesungswerkes konnte anschließend belegt werden, daß Mütterkuren die Beschwerden der Teilnehmerinnen deutlich senken. Im Rahmen einer Gesundheitsförderung könnte ein besseres Angebot an Müttergenesungskuren eine wirkungsvolle Alternative zur herkömmlichen medizinischen Symptomtherapie darstellen. (ICH)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0946-5596
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