Bevölkerungskontrolle ohne sozio-ökonomische Entwicklung?: das Experiment in Bangladesh
In: Internationales Asien-Forum: international quarterly for Asian studies, Band 11, Heft 1/2, S. 139-161
Abstract
Bangladesch stellt im Hinblick auf Bevölkerungspolitik eine Extremsituation dar. Nicht nur wird hier die Bevölkerungsentwicklung isoliert vom gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Zusammenhang und lediglich als organisatorisches und statistisches Problem gesehen; auch ist das bevölkerungspolitische, antinatalistische Programm an Intensität kaum zu übertreffen, so daß Aussagen über den Erfolg bevölkerungspolitischer Maßnahmen in Entwicklungsländern hieraus abgeleitet werden können. Auch in demographischer Hinsicht ist Bangladesch ein Land der Extreme, als das am dichtesten besiedelte Flächenland der Erde, mit einer von Naturkatastrophen gebeutelten Landwirtschaft und Unterernährung der Bevölkerung. Seit 1976 ist die - in diesem Land schon traditionelle und lebensnotwendige - Bevölkerungspolitik intensiviert worden. Ziel ist eine Senkung der durchschnittlichen Kinderzahl pro Familie von 6,4 auf 2,6 Kinder bis zum Jahr 1985. Administrative und organisatorische Überlegungen und Aktivitäten folgten, ebenso wie mehrere Großkampagnen (Informations-, Saturations-, Sterilisationsprogramme), die bislang auch zu einem gewissen Erfolg hinsichtlich der Anwendung von Familienplanung und Empfängnisverhütung führten. (SH)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0020-9449
Problem melden