Aufsatz(gedruckt)1976

Berufstätigkeit der Mutter und spätere Partnerwahl der Kinder

In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 28, Heft 4, S. 728-737

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Abstract

Anlaß für die Untersuchung waren die in mehreren Arbeiten festgestellten Unterschiede zwischen Kindern berufstätiger und nicht berufstätiger Mütter, insbesondere bei der Übernahme geschlechtsspezifischer Rollen. Mit einem Fragebogen wurden Angaben zur Partnerwahl erhoben. Gefragt wurde nach evt. Berufstätigkeit der Mutter, Altersdifferenz zwischen den Ehepartnern sowie Geschwisterposition, Geschwisterzahl und Geschlechterverteilung in der früheren Familie des Partners. Die Ergebnisse bestätigen einen Zusammenhang zwischen Berufstätigkeit der Mutter und der späteren Partnerwahl ihrer Kinder. Deutliche Unterschiede zeigten sich dabei zwischen Männern und Frauen bzgl. der Geschlechterverteilung in der Familie des jeweiligen Partners. Dies wird dahingehend interpretiert, daß Töchter berufstätiger Mütter sich eher Ehemänner suchen, mit denen Rivalitätskonflikte in der Beziehung überwiegen, während Söhne berufstätiger Mütter sich eher Ehefrauen suchen, von denen sie als der Überlegene akzeptiert werden. Beides kann als Ausdruck der Verunsicherung im Kontakt infolge der Berufstätigkeit der Mutter gewertet werden, allerdings mit umgekehrten Auswirkungen: Während Mädchen sich eher mit den Einstellungen ihrer Mutter identifizieren, suchen Jungen bezgl. der Kategorien Aktivität und Rivalität das Gegenteil dessen, was sie bei ihrer Mutter erlebten. (GR)

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