Aufsatz(gedruckt)1993

Eine Klasse für sich: das neuerwachte Interesse an den Eliten und die Chancen der Gesellschaftskritik

In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 38, Heft 4, S. 478-486

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Abstract

Der Autor beginnt seinen Aufsatz mit der These, daß das Wort von der "politischen Klasse" zur Zeit Karriere mache. In diesem Zusammenhang kommt auch ein Begriff wieder auf, der zumindest in der Linken lange tabu war: der der Elite. Regierung eines Staates heißt nicht nur "Steuerung", sondern auch Herrschaft. Auch in der Demokratie ist Herrschaft nicht nur eine Frage der Politik, sondern der gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Keine funktionierende moderne Industriegesellschaft "kommt ohne eine herrschende Machtelite aus Politik, Wirtschaft und Militär aus". Während die Linke sich in Larmoyanz, Anpassung oder an das stalinistische Ritual erinnernden Selbstkritikorgien ergeht, wächst anscheinend in der Mitte des liberalen Bürgertums das Unbehagen an der siegreichen Marktwirtschaft. Gegen den bis weit in die Linke hinein verbreiteten totalitären Traum von der Überwindung aller Konflikte, gegen ein allzu harmoniesüchtiges Demokratieverständnis fordert der Autor, die Fäden des "Elitennetzwerks" aufzudröseln und bessere Mechanismen zur Kontrolle der "politischen Klasse" wie der gesellschaftlichen Herrschaftseliten zu erarbeiten und durchzusetzen. (prn)

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