Aufsatz(gedruckt)1985

Mitbestimmung und Gewerkschaften: Ergebnisse einer vergleichenden Untersuchung in einem Großbetrieb der Automobilindustrie

In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 6, S. 351-356

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Abstract

"Die Ergebnisse zweier Fallstudien zur Mitbestimmung, die 1975 und 1981 in einem Großbetrieb der Automobilindustrie durchgeführt wurden, werden im zeitlichen Vergleich dargestellt. Dabei zeigt sich: Das Mitbestimmungswissen ist 1975 ebenso defizitär wie die Informationsmöglichkeiten und das Informationsverhalten der Beschäftigten. Je näher die Mitbestimmung auf die konkrete Arbeitssituation der Beschäftigten bezogen ist, desto größer ist ihr Interesse, ihre Informationsbereitschaft und ihr Wissen über Mitbestimmung. Im Vergleich zu 1975 zeigt sich nunmehr eine mittlerweile deutlich "realistischere" Beurteilung der Mitbestimmungspraxis durch die Arbeitnehmer. Bei den Vertrauensleuten ist dies anders: Ihre Hoffnungen und Erwartungen an die Mitbestimmung sind nach wie vor größer. Gleichwohl gibt es ein "latentes Mitbestimmungsinteresse" auch bei der Belegschaft allgemein; soll dies zu konkretem Engagement der Belegschaft für die Mitbestimmung führen, so muß die Mitbestimmungspolitik von Gewerkschaften und betrieblicher Interessenvertretung darauf hinzielen, daß der einzelne Arbeitnehmer konkrete Gestaltungsmöglichkeiten an seinem eigenen Arbeitsplatz wahrnehmen und erfahren kann. Das "konkretistische", auf die eigene Lebenssituation bezogene Mitbestimmungsbewußtsein vieler Arbeitnehmer muß also stärker als bisher berücksichtigt werden." (Autorenreferat)

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