Article(print)1992

Globale Erwärmung in einer ungleichen Welt

In: Forum Wissenschaft, Volume 9, Issue 2, p. 17-23

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Abstract

"Die Beratungen über ein weltweites rechtsverbindliches Klima-Abkommen werden im wesentlichen beeinflußt von einer Studie des World Resources Institute (WRI), in der die für die Klimaveränderungen entscheidenden Emissionen an Kohlendioxid, Methan und FCKWs den einzelnen Ländern zugeordnet und damit Verantwortlichkeiten verteilt werden sollen." Die in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen erstellte Studie, so die These der Autoren, beruht jedoch nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern stellt als politisch motivierter mathematischer Schwindel ein eklatantes Beispiel von Öko-Kolonialismus dar. Bei ihrer kritischen Bewertung der WRI-Studie stützen sich die Autoren des Centre for Science and Environment, Dehli (CSE) auf verschiedene Studien zur globalen Erwärmung. Sie machen deutlich, daß die Zahlen, mit denen das WRI das Ausmaß der Kohlendioxid- und Methanerzeugung pro Land berechnet hat, "geschönt" sind. So wurde z.B. größeres Gewicht auf die Kohlendioxiderzeugung durch Abholzung und die Methanerzeugung durch Viehhaltung gelegt, als auf das durch Verwendung fossiler Brennstoffe entstehende Kohlendioxid. Weitere Kritikpunkte sind die tendenziöse (Nicht)Bewertung der Abholzungsrate, des Waldsterbens, der tierischen Methanproduktion sowie der Berechnungsmodus des WRI, der die Absorbtionsfähigkeit der Erde ungleich auf die verschiedenen Länder aufteilt. Im weiteren stellen die Autoren die Berechnungen des CSE zum Treibhauseffekt vor, derzufolge der Anteil der Industriestaaten von der Hälfte (WRI-Studie) auf zwei Drittel ansteigt. Abschließend wird ein zweistufiges System von Gebühren und Geldstrafen zur Emissionsminderung vorgestellt. (ICD)

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